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Neu: Frisch aus der Feder von Bluebird stammt Riding a dead Horse (Erzählung zum Thema Glaube). Der Text beginnt so: "Diese englische Redensart bedeutet beispielsweise, dass man mit einer Sache weitermacht, obwohl man spürt, dass es im Grunde genommen vorbei ist...." weiterlesen!
Kommentar: Quoth hat gerade einen Kommentar zum Text Europawahl von Sekrotas geschrieben: " wie kann man nicht sofort wegrennen wollen angesichts einer solchen Stimmung? In einen still rauschenden Wald, ins Kerzenknistern einer Kirche, in den Duft alter Bücher, ans Meer, in die Arme eines Menschen, der liebt. Meine Eltern liebten das Meer, „Und ewig singen die Wälder“ war einer ihrer Lieblingsromane, das Kerzenknistern in Kirchen war ihnen eher unvertraut, aber alte Bücher liebten sie auch (und lasen sie sogar), und sie liebten es, unter den im Abendwind majestätisch sich blähenden Fahnen mit der Swastika der seidenweichen Stimme des Propagandaministers zu lauschen, und dann rumorten die geflammten Trommeln und schmetterte der Fanfarenchor, und alles würde gut werden! Herausgelöst aus dem Kontext der Zeit (und angehört vom Sofa aus bei sicherer Pension) ist Hitlers einstudiertes Gebrüll nur abstoßend. Aber beide hatten ihre Väter im Weltkrieg verloren, empfanden den Versailler Vertrag und die extremen Reparationen als demütigend und den Reichstag als Schwatzbude, in der immer nur gezankt wurde, dann die langen Schlangen vor den Arbeitsämtern, die blutigen Straßenkämpfe zwischen Rot und Braun – es hatte sich in ihnen eine Wut aufgebaut, für die das Gebrüll ein angemessener Ausdruck war. Und auch bei unseren "Brüdern und Schwestern" im Osten Deutschlands hat sich eine solche Wut aufgebaut, eine Wut (und die ist besonders gefährlich) auf sich selbst, denn sie haben die Wende ja mit herbeigesehnt und -geführt in naiver Ahnungslosigkeit, dass der Kapitalismus mehr ist als Konsum, dass er ein Krake ist – und was sie sich in den 30 Jahren seither an bescheidenem Wohlstand aufgebaut haben, das sollen sie wegen einer angeblichen Klimakrise nun auch noch aufgeben oder verlieren, sie sollen „heraus aus der Komfortzone“, wird ihnen von den verhassten Grünen gepredigt – und das wollen auch viele hier im Westen nicht, und wenn sie oder ihre Kinder und Enkel dann ersticken vor Hitze, immer mehr abgeben müssen an Flüchtlinge aus unbewohnbar gewordenen Gebieten, ertrinken in Überschwemmungen – dann ist es zu spät. Zu spät!"
Aktuelle Diskussion: Kardamom hat gerade eine Antwort zu einem Kommentar zum Text Sahra und Peter von Beislschmidt geschrieben.
Tipp: Mondscheinsonate empfiehlt zur Lektüre: Die Fliegen von Redux
Kommentar: Quoth hat gerade einen Kommentar zum Text Europawahl von Sekrotas geschrieben: " wie kann man nicht sofort wegrennen wollen angesichts einer solchen Stimmung? In einen still rauschenden Wald, ins Kerzenknistern einer Kirche, in den Duft alter Bücher, ans Meer, in die Arme eines Menschen, der liebt. Meine Eltern liebten das Meer, „Und ewig singen die Wälder“ war einer ihrer Lieblingsromane, das Kerzenknistern in Kirchen war ihnen eher unvertraut, aber alte Bücher liebten sie auch (und lasen sie sogar), und sie liebten es, unter den im Abendwind majestätisch sich blähenden Fahnen mit der Swastika der seidenweichen Stimme des Propagandaministers zu lauschen, und dann rumorten die geflammten Trommeln und schmetterte der Fanfarenchor, und alles würde gut werden! Herausgelöst aus dem Kontext der Zeit (und angehört vom Sofa aus bei sicherer Pension) ist Hitlers einstudiertes Gebrüll nur abstoßend. Aber beide hatten ihre Väter im Weltkrieg verloren, empfanden den Versailler Vertrag und die extremen Reparationen als demütigend und den Reichstag als Schwatzbude, in der immer nur gezankt wurde, dann die langen Schlangen vor den Arbeitsämtern, die blutigen Straßenkämpfe zwischen Rot und Braun – es hatte sich in ihnen eine Wut aufgebaut, für die das Gebrüll ein angemessener Ausdruck war. Und auch bei unseren "Brüdern und Schwestern" im Osten Deutschlands hat sich eine solche Wut aufgebaut, eine Wut (und die ist besonders gefährlich) auf sich selbst, denn sie haben die Wende ja mit herbeigesehnt und -geführt in naiver Ahnungslosigkeit, dass der Kapitalismus mehr ist als Konsum, dass er ein Krake ist – und was sie sich in den 30 Jahren seither an bescheidenem Wohlstand aufgebaut haben, das sollen sie wegen einer angeblichen Klimakrise nun auch noch aufgeben oder verlieren, sie sollen „heraus aus der Komfortzone“, wird ihnen von den verhassten Grünen gepredigt – und das wollen auch viele hier im Westen nicht, und wenn sie oder ihre Kinder und Enkel dann ersticken vor Hitze, immer mehr abgeben müssen an Flüchtlinge aus unbewohnbar gewordenen Gebieten, ertrinken in Überschwemmungen – dann ist es zu spät. Zu spät!"
Aktuelle Diskussion: Kardamom hat gerade eine Antwort zu einem Kommentar zum Text Sahra und Peter von Beislschmidt geschrieben.
Tipp: Mondscheinsonate empfiehlt zur Lektüre: Die Fliegen von Redux
Lesenswert und doch lange nicht gelesen: zukunftsmusik von harzgebirgler ist vielleicht mal wieder einen Blick wert.
Heute haben Geburtstag:
Novize, isanghankae. Herzlichen Glückwunsch!
Neue Literaturwettbewerbe: exil-jugend-literaturpreise 2024 „schreiben zwischen den kulturen“ (Einsendeschluss: 30.06.24), Hamburger Literaturpreise 2024 (Einsendeschluss: 30.06.24), Main-Reim Lyrikwettbewerb (Einsendeschluss: 30.06.24)... zur Übersicht aller aktuellen Wettbewerbe und Stipendien
Aktuelle Mitteilungen:
15.05.24:
e-Mail-Adressen bitte aktuell halten Ich weise mal zwischendurch darauf hin, dass bei Nutzern mit inaktiven / nicht mehr gültigen e-Mail-Adressen oder dauerhaft überfüllten Postfächern sämtliche Benachrichtigungen abgeschaltet werden (da sie ja doch nicht ankommen und die Rückläufer hier das Postfach zuspammen). Dies gilt (sofern eingstellt) auch für Benachrichtgungen zu Kommentaren, Empfehlungen, Foren-Diskussionen, abonnierten Texten und Themen sowie Gästebucheinträgen usw.
Bitte haltet also Eure e-Mail-Adressen aktuell, (nicht nur, aber auch,) wenn Ihr dorthin Benachrichtigungen bekommen wollte. Danke.
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11.06.22:
Rezensionen Ich weise hier noch einmal darauf hin, dass wir für das Verfassen von Rezensionen (Buchbesprechungen) einen extra Bereich haben; eingeloggte Nutzer können unter "Meins" -> Meine Rezensionen neue Buchbesprechungen einstellen.
Diese sind genau so kommentierbar wie "normale" Texte, haben aber im Gegensatz zu diesen weitere Felder (für ISBN, Preis, Verlag, usw. bis hin zum Cover), die interessierten Lesern einen direkten Zugang zum besprochenen Werk erleichtern. Zudem werden neue Rezensionen auf der Startseite separat hervorgehoben (müssen sich also nicht den Platz mit anderen neuen Texten teilen) - und wenn sie ausführlich und lang genug sind, erscheinen sie beizeiten auch auf keineRezension.de.
Diese sind genau so kommentierbar wie "normale" Texte, haben aber im Gegensatz zu diesen weitere Felder (für ISBN, Preis, Verlag, usw. bis hin zum Cover), die interessierten Lesern einen direkten Zugang zum besprochenen Werk erleichtern. Zudem werden neue Rezensionen auf der Startseite separat hervorgehoben (müssen sich also nicht den Platz mit anderen neuen Texten teilen) - und wenn sie ausführlich und lang genug sind, erscheinen sie beizeiten auch auf keineRezension.de.