Schattentrift

Gedicht zum Thema Schwermütigkeit

von  RainerMScholz

Schattentrift



Das langsame Hinüber,
stetige Fließen,
und der dunkle Übergang:
das Tor,
das Schloß,
zu dem kein Schlüssel
existiert,
und kein Zurück.
Das Weiß.
Das Grau,
das in Dunkel
restituiert.
Dann Schwarz.
Schattenschwarz.

Wenn die Zeit
still steht.
Wenn die Sekunden
verrinnen
wie Tränen
im Toten Meer.
Nichts
hat nunmehr Sinn
und alles sinnlose Tun
erscheint
so wahrhaftig und nah.
Der Frost
hat die Seele
ergriffen.
Gletscher mäandern,
Agonie gebierend,
durch mein Herz
wie Blau zu Eis
zu schwarzem Onyx
totkalt.

Lachen und Weinen
zerstob
unter unbarmherzigem Neon,
den letzten Schrei
riss der Sturm hinfort.
Die Droge
zerbricht die Flügel
des ins Ausweglose Verlorene.
Das Tor
rückt näher.
Das Schwarz
schießt durch
eine versengte Iris,
blitzt auf im
Tiefseehimmel.

Wenn das Sinnlose
Realität geworden ist,
sind die Tage gezählt.
Selig sind die,
welche die Nacht sahen
und nicht verdarben.
Dann kriecht es herauf
am Horizont ganz schwarz.
Ich ergreife die Hand
und werde mitzugehen haben
fort.

Und nie
wiedergehen nach hier.



(c) Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text

Heide-Marie (48)
(05.10.06)
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janna (60)
(04.10.09)
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 RainerMScholz meinte dazu am 04.10.09:
Danke sehr. Und: schön, dass das Gedicht in dein Projekt passt. Das e werde ich gleich streichen.
Grüße,
R.

 modernwoman (26.11.09)
*****!

 RainerMScholz antwortete darauf am 28.11.09:
***** recht schön.
Grüße,
R.
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