Über den bleiernen Schädeln - der Stahlhimmel. Gefangen im Zement. Gläserne Blicke irren durch karzinomen Maschinennebel bleich und leer. Lebendige Körper stecken im heißen Teer. Zäh und klebrig recken sich Arme und Beine, verbrühte Fratzengesichter lichtern irr, Fäuste ballen sich knochig vergeblich, verblichlich. Stahlklauen krallen in totes Fleisch und lebendes.
Blaue Funken stieben aus azurnen Feuern, Glut schwelt am Rande eines zersplitterten Bewußtseins gläsern schwarz und rot und gelb. Sich in endloser Ferne verlierende Fließbänder befördern ohne Sinn Dinge ohne Bestimmung in einem teigigen Polyethylenmaelstrom schlußendlich hinab in die Katakomben des Stahls. Räder rollen und rollen - und bewegen Nichts. Die Peitsche des scheinbar Unvermeidlichen knallt über den Häuptern der Hydra verseuchter Schwerer Wasser. Feuer und Eis. Wasserstoff und Sauerstoff. Und schwarze dunkle Kohle.
Über uns die Gewitter der Preßluftbohrer, die den Beton zerfräsen. Männer, taub und blind, treiben gefräßige Echsen in den Körper des Molochs, der nichts spürt, nichts hört, nichts sieht, nichts fühlt. Der die Leere mit gleichbleibender Agonie erfüllt. Hinter ihnen werden Leichen einzementiert; die fallen wie die Fliegen.
Stalinorgeln kreischen in die kranken Träume der Menschen, die noch sind, die in den Kellern aus Blut und Eisen das, was sie Leben und Arbeiten nennen, tun. Männer und Frauen in unsichtbaren Ketten an Maschinen gefesselt, installiert an blinde Zyklopen, die in wahnwitziger Tobsucht Schneisen in die Welt fräsen, ficken, fressen. Denn sie wollten es so. Im Namen von, im Geiste des und geheiligt sei sein.
Stahlmantelgeschosse reißen unheilbare Wunden in totgeborene Waisenkindergesichter.
Stahlhimmel. Betonzudecke. Neonmond, der nie verlischt.