Gesang der Krähen

Gedicht zum Thema Absurdes

von  RainerMScholz

Der Rost auf meiner Seele

frisst sich in mein Gehirn.

Mein Fleisch, mein Blut.

Und auch die Wut.

Wir sind kleine Menschen

mit riesigen Körpern.

In der Großstadt

die Dorfschlampe zu finden,

ist auch ein

Akt der Liebe.

Jugend wird mit Verrat beendet.

Am anderen Ende hat ein Toter gesendet.


Die lebende Gummipuppe

neben mir

auf dem Sofa vor der Glotze,

mit Puschelschlappen an

den knotigen Füßen

und das versengte

Bügeleisen

im Kopf,

ist meine Frau,

ich weiß nicht wieso.


Ich schneide

mir ein Bein ab,

mit dem roten

Schweizertaschenmesser,

damit ich etwas habe,

worüber ich den Rest meines Lebens

nachdenken kann.

Kreuzworträtsel

mögen mich nicht.

Das linke.

Das rechte

schießt die Tore.

Tor!

Die Sportschau am Abend.

Tor! Tor! Tor!


In der Werbebranche,

freitagmittag um halbdrei:

Nicht ganz sauber -

aber rein!!!

Gertrude,

bring doch `mal den Eimer.


Als es

noch keine Feinde gab,

war da nur Essen;

und die einäugige Schlange.


Putz die Platte,

sagte der Verleger

erbost

und fuhr zurück

in die Hölle.

Mit Chauffeur.

Dem ist nichts zu schwör.


Exokannibalismus

ist in jeder Kultur.

Zuhause.

Die fette Hur´ wird König.

Der Allergemästetste ein Gott.

Ich schließe das letzte Schott,

und tauche in Verblödung;

die Clownsmaske ist ab,

da kommt mein Hirn auf Trab.

Trab, trab, trab,

und dann Galopp,

mein Schaukelpferd rennt ohne Kopp.


Dunnerkeil

in`d Loch enei.


Kann Gott lachen

und komische Sachen machen?

Ist die Krähe bunt,

der Pavianarsch rot,

steh´ ich morgen auf und bin dann tot?


Ich geh´ mit meinem Gesicht einher

und denke mir, das wird nichts mehr

in dieser Welt,

das hat der Mensch so nicht bestellt

und wandelt doch geradeaus,

so mancher baut sich gar ein Haus

an einem schönen Flecken,

um da dann zu verrecken.


Ge-

hirn.

Ge-

hirn.

Geh

fott.

Mit deinem alten Trott.

Lass die Manege frei.

Sonst

lutsch´ ich dir das Ei

und schlucke es herunter.

Da werd´ ich wieder munter

und sing´ ein Rabenlied:

Hoch auf dem gelben Wa-a-gen,

sitz´ ich beim Schwager vorn...*



*Verf. irgendein Präsident oder so



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text

Adrian (47)
(21.02.22, 15:28)
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 RainerMScholz meinte dazu am 22.02.22 um 16:16:
Ja, und wenn ich den Rotwein auf der Bühne in mich gekippt habe, schaue ich zu wie die Kopfjäger der Verlage (?) schreiend den Saal verlassen - und dann heiße ich die Milfgroupies in der improvisierten Garderobe hinter den Recyclingcontainern willkommen.
Gruß + Dank,
R.
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