.Lunas Zauberschein.

Ode zum Thema Abschied

von  kirchheimrunner

Oder Lunas Zauberschein,
ein Versuch des Verstehens

Chinesisch-deutsche
Jahres- und Tageszeiten Nr. 8

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

_____________________________________

.

Bleibst du diese Stunden
Mit mir
So weit unter den Sternen
So kalt und fern bei meinen Händen
Ohne davon zu sprechen,
Dass es mutig ist,
nicht einmal
Von der Stunde des Todes
Zu lernen
Wie man lebt?


Aber deine Augen flüsterten nur:



DURCH BEWEGTER SCHATTEN SPIELE

ZITTERT LUNAS ZAUBERSCHEIN,

UND DURCHS AUGE SCHLEICHT DIE KÜHLE

SÄNFTIGEND INS HERZ HINEIN
[/color]


Hättest du doch stattdessen
Eine Kerze
Ins Fenster gestellt

Sein gelber Schein könnte im feuchten Nebel
Zu mir schwimmen
Einem Flusskahn gleich bringt er dann
Einen Dufthauch von Thymian
Einen Kuss
Nicht gesprochene,
Mundfremde –
Und an Weidenzweigen hängen-
gebliebene Hände


Oder auch:
Ausgeleerte Worte
Aus wundgeküssten Lidern
Die deinen Augen ein Schweigen erzwingen,
Das tränende Herz begreifen
Das einsame,
Mein
- ins Leben der Anderen hinüber-
Sehnendes, kaputt-geliebtes Ich.


Zu dieser späten Stunde aber
War ich dem Tod schon nah:



DÄMMRUNG SENKTE SICH VON OBEN,

SCHON IST ALLE NÄHE FERN;

DOCH ZUERST EMPORGEHOBEN

HOLDEN LICHTS DER ABENDSTERN!

ALLES SCHWANKT INS UNGEWISSE,

NEBEL SCHLEICHEN IN DIE HÖH';

SCHWARZVERTIEFTE FINSTERNISSE

WIDERSPIEGELND RUHT DER SEE.

[/color]



© Hans Feil, 13-30.12.2006


Anmerkung von kirchheimrunner:

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) hat wohl die schönsten und ergreifensten Gedicht in seinem Alter geschrieben.

Besonders eines hat es mir angetan:
Es ist aus den
Chinesisch-deutschen Jahres- und Tageszeiten
die Nr. 8

Es heißt: An Luna - Mondnacht

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Kommentare zu diesem Text


 Alazán (30.12.06)
Du hast eine gan zeigene Atmosphäre in deinen Texten, die gefällt mir. Auch die Verse in blau - ich werde mich bei Zeiten an Goethe machen vielleicht kann man von dem ja was lernen

vlG
Philipp

 kirchheimrunner meinte dazu am 30.12.06:
ja, man kann von Meister Goethe lernen,
insbesondere von seinen Sonetten.

Nimm dir mal den letzten Vers:

Die Silbenrhytmen der Zeilen:

1 = 8
2 = 7
3 = 8
4 = 7

usw...

und dabei klingt es noch schön dazu...

Ganz herzlichen Dank für dein Interesse an meinem Text.

L.G. Hans
Maushamster (30)
(01.01.07)
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 kirchheimrunner antwortete darauf am 01.01.07:
Whoops,
du bist ja heute ganz aktiv! Keinen Kater?
Ich weiß, Dichter arbeiten die ganze Nacht durch...

Ich hab mich schwer getan mit meiner ".Kerze." - so ganz zufrieden bin ich noch nicht.
Aber ich wollte unbedingt Goethe einem grösseren Publikum anbieten... besonders sein "Gedicht an den Mond" hat es mir angetan.

.... Lunas Zauberschein...

wer kann schönere Worte finden als der alte Johann Wolfgang...

L.G. Hans
Maushamster (30) schrieb daraufhin am 01.01.07:
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