Wehmut auf vier Rädern!
Short Story zum Thema Wehmut
von tastifix
´Knautschi` ist mein Name. Ich laufe fröhlich orange lackiert durch die Gegend. Aber das täuscht. Ich bin alles andere als fröhlich, sondern stattdessen todtraurig.
Vor einigen Monaten hatte mich die große Liebe erwischt. ´Sie` war ein gelbes Smart-Girl mit schwarzem Dach und hieß ´Bienchen`. Bienchen wohnte zwei Stadtteile weit weg. Trotzdem verabredeten wir uns und hatten dann unser erstes Rendezvous auf dem großen Parkplatz vor dem Einkaufszentrum hier in meinem Stadtteil.
Als wir uns dann zur Begrüßung anhupten, tuckerte auch Bienchens Motor wie verrückt. Sie hatte extra einen Parkplatz neben sich für mich freigehalten, einfach eines ihrer Räder drauf gestellt. Aber ich war so geblendet davon, wie toll sie aussah, dass ich mich gar nicht traute, mich dahin zu stellen. Bienchen verstand mich anscheinend. Jedenfalls war sie kein bisschen böse deswegen. Nach diesem ersten Treffen waren wir ein Paar. Ihr Frauchen und mein Frauchen wurden unsere Sekretärinnen und wir mailten und mailten. Ach, war das schön!
Aber vor ein paar Wochen passierte es dann: Ich hatte mehrere Tage nichts von meinem Bienchen gehört und machte mir schon große Sorgen. War sie wohlmöglich in der Werkstatt gelandet, wurde dort operiert und ich wusste es noch nicht einmal? Aber dann hätte doch ihr Frauchen wenigstens Bescheid geben können, nich`?
Ich grübelte und kam auf die abwegigsten Gedanken. Nun gut, ich war ja nur ein kleiner Micra, aber ja doch ein besonders hübscher, wenn ich das mal so gar nicht eingebildet sagen darf ... Bienchen würde doch nicht etwa fremdgehen, vielleicht sogar feige Schluss gemacht haben, ohne etwas zu sagen und derweil bereits mit irgend so einem Luftikus Wettrennen auf der Autobahn veranstalten?
Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Nein, so gemein war mein Bienchen nicht! Damit behielt ich auch Recht, aber des Rätsels Lösung dann tat genauso weh. Frauchen bekam von Bienchens Frauchen eine Email. In der teilte sie ihr mit, dass sie Bienchen tatsächlich verkauft hätte.
Ich würde Bienchen nie wieder sehen und sie mir auch nie mehr etwas vor hupen! Das musste ich erst einmal verkraften. Alle meine technischen Lebensgeister streikten. Ich stand in meiner Garage, war fertig mit der Welt und mich plagten selbst zerstörerische Gedanken. Am liebsten hätte ich selber meinen Motor zerlegt. Damit hätte mein Leid ein Ende gefunden. So brav, wie ich immer gefahren war, wäre ich bestimmt im Autohimmel gelandet.
Wie gut nur, dass mir eine solche Aktion verwehrt blieb. Stattdessen trauerte ich meiner verlorenen Freundin hinterher und hörte gar nicht mehr auf damit. Für Frauchen wurden die Ausflüge mit mir zur echten Geduldsprobe. Ich weigerte mich nämlich standhaft, mich überhaupt in Bewegung zu setzen.
"Mensch, Knautschi, so langsam ... !", meckerte sie schließlich los.
Aber das half auch nicht. Schließlich war ich kein Mensch und so verpuffte diese Ermahnung an meiner halb geöffneten Fensterscheibe vorbei ins Leere.
Die Wochen zogen ins Land. Mittlerweile hatte ich mich mit dem Verlust meiner Freundin so halbwegs abgefunden. Die entscheidene Wende brachte dann eine Email von Bienchens Ex-Frauchen. Ich horchte auf. Sie schrieb nämlich, dass sie sich ein neues Auto zugelegt hätte, irgendein elegant silbergraues Etwas. Mein Motor machte unverhofft einen zaghaften Sprung:
"Vielleicht ist dieses Etwas ja ein Mädchen ... ??"
Vor einigen Monaten hatte mich die große Liebe erwischt. ´Sie` war ein gelbes Smart-Girl mit schwarzem Dach und hieß ´Bienchen`. Bienchen wohnte zwei Stadtteile weit weg. Trotzdem verabredeten wir uns und hatten dann unser erstes Rendezvous auf dem großen Parkplatz vor dem Einkaufszentrum hier in meinem Stadtteil.
Als wir uns dann zur Begrüßung anhupten, tuckerte auch Bienchens Motor wie verrückt. Sie hatte extra einen Parkplatz neben sich für mich freigehalten, einfach eines ihrer Räder drauf gestellt. Aber ich war so geblendet davon, wie toll sie aussah, dass ich mich gar nicht traute, mich dahin zu stellen. Bienchen verstand mich anscheinend. Jedenfalls war sie kein bisschen böse deswegen. Nach diesem ersten Treffen waren wir ein Paar. Ihr Frauchen und mein Frauchen wurden unsere Sekretärinnen und wir mailten und mailten. Ach, war das schön!
Aber vor ein paar Wochen passierte es dann: Ich hatte mehrere Tage nichts von meinem Bienchen gehört und machte mir schon große Sorgen. War sie wohlmöglich in der Werkstatt gelandet, wurde dort operiert und ich wusste es noch nicht einmal? Aber dann hätte doch ihr Frauchen wenigstens Bescheid geben können, nich`?
Ich grübelte und kam auf die abwegigsten Gedanken. Nun gut, ich war ja nur ein kleiner Micra, aber ja doch ein besonders hübscher, wenn ich das mal so gar nicht eingebildet sagen darf ... Bienchen würde doch nicht etwa fremdgehen, vielleicht sogar feige Schluss gemacht haben, ohne etwas zu sagen und derweil bereits mit irgend so einem Luftikus Wettrennen auf der Autobahn veranstalten?
Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Nein, so gemein war mein Bienchen nicht! Damit behielt ich auch Recht, aber des Rätsels Lösung dann tat genauso weh. Frauchen bekam von Bienchens Frauchen eine Email. In der teilte sie ihr mit, dass sie Bienchen tatsächlich verkauft hätte.
Ich würde Bienchen nie wieder sehen und sie mir auch nie mehr etwas vor hupen! Das musste ich erst einmal verkraften. Alle meine technischen Lebensgeister streikten. Ich stand in meiner Garage, war fertig mit der Welt und mich plagten selbst zerstörerische Gedanken. Am liebsten hätte ich selber meinen Motor zerlegt. Damit hätte mein Leid ein Ende gefunden. So brav, wie ich immer gefahren war, wäre ich bestimmt im Autohimmel gelandet.
Wie gut nur, dass mir eine solche Aktion verwehrt blieb. Stattdessen trauerte ich meiner verlorenen Freundin hinterher und hörte gar nicht mehr auf damit. Für Frauchen wurden die Ausflüge mit mir zur echten Geduldsprobe. Ich weigerte mich nämlich standhaft, mich überhaupt in Bewegung zu setzen.
"Mensch, Knautschi, so langsam ... !", meckerte sie schließlich los.
Aber das half auch nicht. Schließlich war ich kein Mensch und so verpuffte diese Ermahnung an meiner halb geöffneten Fensterscheibe vorbei ins Leere.
Die Wochen zogen ins Land. Mittlerweile hatte ich mich mit dem Verlust meiner Freundin so halbwegs abgefunden. Die entscheidene Wende brachte dann eine Email von Bienchens Ex-Frauchen. Ich horchte auf. Sie schrieb nämlich, dass sie sich ein neues Auto zugelegt hätte, irgendein elegant silbergraues Etwas. Mein Motor machte unverhofft einen zaghaften Sprung:
"Vielleicht ist dieses Etwas ja ein Mädchen ... ??"