Change

Sonett zum Thema Aufbruch

von  Didi.Costaire

Dieser Text ist Teil der Serie  Ein Jahr kV
Nun lebt es endlich wieder, das Gefühl
aus jungen Jahren und man ist verblüfft,
weil Politik auf Interesse trifft,
nicht nur auf Wirklichkeit im Pokerspiel

der Interessen, die sich höchst subtil
verbreiten wie ein unsichtbares Gift –
in einer Zeit, in der der rote Stift
fungiert als fein fingiertes Utensil.

Die Herzen sind bewegt. Es weht der Duft
der weiten Welt, man sieht ein neues Ziel
und fragt sich gleich: Erwarten wir zu viel?

Ist da nicht eine riesengroße Kluft
zu dem, was nicht da ist? Es bleibt viel Luft
nach oben, die doch dünn ist und fragil.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 franky (07.11.08)
Hallo Didi,
Bin begeistert wie du kalte Politik in ein herrlich gelungenes Sonett verpackst.

Herzliche Grüsse
von
Franky

 Didi.Costaire meinte dazu am 09.11.08:
Danke für das große Lob, Franky. lg, didi
elvis1951 (59)
(07.11.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire antwortete darauf am 09.11.08:
Ja, ganz frisch verfasst. Danke, Klaus. lg, didi
orsoy (56)
(07.11.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 09.11.08:
Oh, das musst du mir unbedingt vorsingen, sobald sich die Gelegenheit ergibt! Ich bin sehr gespannt... lg, didi

 Isaban (08.11.08)
Ein Gedicht wie eine Wahlrede!
Inflationäres "Das,das,das", bei dem man die Faust auf das Rednerpult klatschen könnte (Bissl zu viel "das", bau doch lieber ein oder zwei aus, zeigt sonst zu viel Zaunpfahl.), viele schöne Worte und kaum Aussage - und was ausgesagt wird ist höchst wischiwaschi und auf alles anwendbar, kann aber herrlich klangvoll und pathetisch vorgetragen werden. Joah, das könnte man gut an diverse Politiker diverser Parteien - und sogar länderübergreifend verkaufen. Und wetten, denen würde nicht mal wirklich auffallen, dass sie alle das Gleiche erzählen - der eine schwarz, der andere weiß, der dritte rüstungspolitisch, der vierte sicherheitsstaatlich, der fünfte aufschwungsopotimistisch betont.
Hübsches stilistisches Mittel, herrlich subtil angewendet, gut gemachte Volksverarsche einmal so richtig schön vorgeführt.

Liebe Grüße,
Sabine

 Didi.Costaire äußerte darauf am 09.11.08:
Danke Sabine. Ich hatte schon mal etwas Zaunpfahl abgebaut - ich selbst bin mir eigentlich nicht so ganz schlüssig, was besser ist.
Deine Interpretation bringt mich ja glatt auf die Idee, eine Silvesterrede zu schreiben, die man öfter als nur zweimal bringen kann und das völlig unbemerkt...
lg, didi

 Roger-Bôtan (08.11.08)
Die Enjambements erinnern an Rilke.
Die Frage bleibt offen: Was erwarten wir, das zu viel sein sollte bzw. könnte? Das die Finanzkrise vergeht? Irgendwann kommt eine andere. Kapitalismus ist nun mal nichts anderes als eine nie endende Krise (so Solschenizin).

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 09.11.08:
Versübergreifende Sätze passen gut zur Thematik, denke ich. Danke für den Hinweis darauf und den schmeichelhaften Vergleich.
Die hier dargestellte Erwartung ist wohl einfacher gestrickt und eher vom Gefühl gelenkt - sie bleibt daher diffus oder auf einzelne Verbesserungen ausgerichtet, ohne das System in Frage zu stellen.
lg, didi
julejuchhu (46)
(12.11.08)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire meinte dazu am 13.11.08:
Liebe Jule, ich hoffe natürlich nicht, dass der Elefant im Porzellanladen durch ein kotzendes Pferd ersetzt wird. Da doch lieber das beste Pferd im Stall...
lg, didi

 harzgebirgler (11.07.17)
das allgemeine wohl wird kaum je siegen / egal was wir für staatenlenker kriegen / die viel zu tief verstrickt sind in interessen / am raffiniert kaschierten menschenfressen. beste abendgrüße von henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 11.07.17:
.
Es stimmt, die Mächtigen sind stets verstrickt
und ihre Wähler irgendwo gef...
Das war auch bei Obama meistens so.
Die Taten waren dürrer als die Show.

Danke für deine Verse und beste Grüße, Dirk
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram