Lucrum sine damno alterius fieri non potest (Publilius Syrus, 1. Jh. v. Chr.; Sententiae). Gewinn kann ohne Schaden für einen anderen nicht gemacht werden.
Ein wohlfeiler uralter Gedanke. Von neuer Kraft in einer modernen, verzockten Welt. Er ist allerdings im Allgemeinen nur zu 95 bis 97% stimmig. Zinserträge (fenus oder foenus, im Mittelalter sehr treffend mit census [von daher Zins], ursprünglich für Vermögen bzw. Vermögensabgabe, übersetzt), die gab es immer schon. Gegenwartskonsum ist werthaltiger als der von morgen oder gar dem nächsten Jahr. Weil das so ist, gibt es den Zins, erst recht in einer inflationären Wirtschaft. Von diesem Effekt können (theoretisch!) alle profitieren.
Das berühmte Nullsummenspiel (aus der Spieltheorie des Oskar Morgenstern), von Publilius Syrus bereits im Kern erfasst. Lässt man den Wachstumseffekt beiseite, eine unglaublich moderne Sentenz. Der ehemalige Sklave hat zahlreiche solcher bedenkenswerten Sprichwörter hinterlassen.
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