Das Land der Analphabeten
Politisches Gedicht zum Thema Gesellschaftskritik
von modernwoman
Anmerkung von modernwoman:
30.000 offene Stellen, die nicht besetzt werden können, weil es keine qualifizierten Anwärter dafür gibt. Das nenne ich grotesk!
Kommentare zu diesem Text
Dolphilia (48)
(20.06.10)
(20.06.10)
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Liebe A.Dolphi
zuerst einmal möchte ich mich bei Dir fürs Lesen und Kommentieren bedanken.
Deinem Kommentar entnehme ich, daß Du wohl in einer Kleinstadt oder einem Dorf leben mußt (darfst mich gern korrigieren, wenn ich falsch liege).
Wie Du ja bereits weißt, wohne ich in Berlin. Hier gibt es viele Brennpunktbezirke, in denen - ob nun durch Eigenverschulden oder durch die Schulpolitik - viele Schulabbrecher, Analphabeten und sozial Benachteiligte leben.
Deinen Kommentar analog umgesetzt in "Jeder ist seines Glückes Schmied" stimmt schon längst nicht mehr. Zu verzerrt sind die sozialen und gesellschaftlichen Strukturen.
Ich fand diesen offenen Brief - siehe Link - bei der Süddeutschen Zeitung. er hat mich amüsiert und ist auch treffend:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/offener-brief-an-bildungspolitiker-sehr-geehrte-kultusminister-1.186169
Übrigens gibt es hier keine kostenlosen Kurse - oder aber weitab vom Schuß in Bezirken, die das Geld hätten, Kurse zu bezahlen. Oft reicht es bei vielen Familien nicht einmal dazu, das komplette Schulmaterial zu bezahlen. Viele Kinder müssen zudem auf Klassenfahrten verzichten, weil die Eltern - in die Arbeitslosigkeit gedrängt durch Schließung von Großbetrieben - nicht das Geld dazu haben. Ob Schöngeister es nun wahrhaben wollen oder nicht, die Realität ist eben ganz anders.
Ich freue mich natürlich für die Menschen, die auf das großzügige Angebot der Pfarrerin in Deinem Ort zugreifen konnten - viele Menschen in Deutschland haben dieses Glück nicht!
Verantwortung tragen in diesem Fall ausschließlich die Politiker, die nicht in der Lage sind, den Schulen das notwendige Rüstzeug zu geben (Es gibt Schulen, da gehen Eltern hin und renovieren in Eigenregie Schulklassen, weil den Schulen selbst das Geld dazu fehlt).
Es grüßt Dich
modernwoman
(Antwort korrigiert am 21.06.2010)
zuerst einmal möchte ich mich bei Dir fürs Lesen und Kommentieren bedanken.
Deinem Kommentar entnehme ich, daß Du wohl in einer Kleinstadt oder einem Dorf leben mußt (darfst mich gern korrigieren, wenn ich falsch liege).
Wie Du ja bereits weißt, wohne ich in Berlin. Hier gibt es viele Brennpunktbezirke, in denen - ob nun durch Eigenverschulden oder durch die Schulpolitik - viele Schulabbrecher, Analphabeten und sozial Benachteiligte leben.
Deinen Kommentar analog umgesetzt in "Jeder ist seines Glückes Schmied" stimmt schon längst nicht mehr. Zu verzerrt sind die sozialen und gesellschaftlichen Strukturen.
Ich fand diesen offenen Brief - siehe Link - bei der Süddeutschen Zeitung. er hat mich amüsiert und ist auch treffend:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/offener-brief-an-bildungspolitiker-sehr-geehrte-kultusminister-1.186169
Übrigens gibt es hier keine kostenlosen Kurse - oder aber weitab vom Schuß in Bezirken, die das Geld hätten, Kurse zu bezahlen. Oft reicht es bei vielen Familien nicht einmal dazu, das komplette Schulmaterial zu bezahlen. Viele Kinder müssen zudem auf Klassenfahrten verzichten, weil die Eltern - in die Arbeitslosigkeit gedrängt durch Schließung von Großbetrieben - nicht das Geld dazu haben. Ob Schöngeister es nun wahrhaben wollen oder nicht, die Realität ist eben ganz anders.
Ich freue mich natürlich für die Menschen, die auf das großzügige Angebot der Pfarrerin in Deinem Ort zugreifen konnten - viele Menschen in Deutschland haben dieses Glück nicht!
Verantwortung tragen in diesem Fall ausschließlich die Politiker, die nicht in der Lage sind, den Schulen das notwendige Rüstzeug zu geben (Es gibt Schulen, da gehen Eltern hin und renovieren in Eigenregie Schulklassen, weil den Schulen selbst das Geld dazu fehlt).
Es grüßt Dich
modernwoman
(Antwort korrigiert am 21.06.2010)
KoKa2110 (42) antwortete darauf am 21.06.10:
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Dolphilia (48) schrieb daraufhin am 21.06.10:
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@KoKa
hier ein kurzer Auszug aus der Wochenzeitung Junge Freiheit:
Doch nach wie vor werden Zeitschriften und Bücher in traditioneller Rechtschreibung gedruckt, dazu gehört zum Beispiel ein Drittel der 15 Neuerscheinungen, die für den Preis der Leipziger Buchmesse 2010 benannt waren:
- Jan Faktor: Georgs Sorgen um die Vergangenheit (Kiepenheuer & Witsch)
- Lutz Seiler: Die Zeitwaage (Suhrkamp)
- Anne Weber: Luft und Liebe (S. Fischer)
- Wolfgang Ullrich: Raffinierte Kunst (Klaus Wagenbach)
- Abraham Sutzkever: Wilner Getto (Ammann)
Anspruchslose Bücher hingegen wie Helene Hegemanns „Axolotl Roadkill“ (Ullstein) erscheinen selbstverständlich in Reformschreibweise.
Auf das rassistische, was Du in Deinem Kommentar hast anklingen lassen, gehe ich nicht ein, weil es mir einfach zu dumm ist.
Liebe Grüße
modernwoman
hier ein kurzer Auszug aus der Wochenzeitung Junge Freiheit:
Doch nach wie vor werden Zeitschriften und Bücher in traditioneller Rechtschreibung gedruckt, dazu gehört zum Beispiel ein Drittel der 15 Neuerscheinungen, die für den Preis der Leipziger Buchmesse 2010 benannt waren:
- Jan Faktor: Georgs Sorgen um die Vergangenheit (Kiepenheuer & Witsch)
- Lutz Seiler: Die Zeitwaage (Suhrkamp)
- Anne Weber: Luft und Liebe (S. Fischer)
- Wolfgang Ullrich: Raffinierte Kunst (Klaus Wagenbach)
- Abraham Sutzkever: Wilner Getto (Ammann)
Anspruchslose Bücher hingegen wie Helene Hegemanns „Axolotl Roadkill“ (Ullstein) erscheinen selbstverständlich in Reformschreibweise.
Auf das rassistische, was Du in Deinem Kommentar hast anklingen lassen, gehe ich nicht ein, weil es mir einfach zu dumm ist.
Liebe Grüße
modernwoman
KoKa2110 (42) ergänzte dazu am 21.06.10:
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Zu deiner Anmerkung: Das habe ich heute auch gehört und es gab mir zu denken. Aber es wird ja schon lange geklagt von den Ausbildenden, dass die Jugend nur noch bedingt ausbildungsfähig sei.
Nennen wir uns nicht eine Wissensgesellschaft? Das ist doch ein krasser Widerspruch zur Wirklichkeit, die du in deinem Gedicht aufgreifst. Einerseits der unbegrenzte Zugriff auf Informationen durch’s Internet , und auf der anderen Seite kaum noch die Fähigkeit, diese aufnehmen und einordnen zu können.
Das Geld, so denn vorhanden, fließt weniger in den Bildungsbereich und in kulturelle Einrichtungen, als dorthin, wo eine einflussreiche Lobby schon ihre Mittel zur Verfügung hat, den (Geld)Fluss zu lenken.
Bildung ist Macht! Aber ich glaube, dass hier mehr ursächliche Faktoren zusammen kommen; mit Geld lässt sich auch nicht alles regeln.
L.G. Momo
Nennen wir uns nicht eine Wissensgesellschaft? Das ist doch ein krasser Widerspruch zur Wirklichkeit, die du in deinem Gedicht aufgreifst. Einerseits der unbegrenzte Zugriff auf Informationen durch’s Internet , und auf der anderen Seite kaum noch die Fähigkeit, diese aufnehmen und einordnen zu können.
Das Geld, so denn vorhanden, fließt weniger in den Bildungsbereich und in kulturelle Einrichtungen, als dorthin, wo eine einflussreiche Lobby schon ihre Mittel zur Verfügung hat, den (Geld)Fluss zu lenken.
Bildung ist Macht! Aber ich glaube, dass hier mehr ursächliche Faktoren zusammen kommen; mit Geld lässt sich auch nicht alles regeln.
L.G. Momo
Bildung ist Macht und Macht korrumpiert. Nach immer noch aktuellen Statistiken hat das Kind eines Professors bei gleichem IQ etwa sieben mal mehr Chancen, auf eine Universität zu gehen, als ein Arbeiterkind.
Interessant, wenn ich bedenke, daß wir doch angeblich alle gleich sind - oder etwa doch nicht?
Danke für Dein Hiersein und Kommentieren.
Liebe Grüße
modernwoman
Interessant, wenn ich bedenke, daß wir doch angeblich alle gleich sind - oder etwa doch nicht?
Danke für Dein Hiersein und Kommentieren.
Liebe Grüße
modernwoman
Songline (45)
(20.06.10)
(20.06.10)
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KoKa2110 (42) meinte dazu am 20.06.10:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Hallo Songline
... undifferenziert - das Wörtchen "allgemein" hätte es auch getan
Ich glaube eher nicht, daß ich mit meinem Text Allgemeinplätze bedient habe.
... polemisch - natürlich polemisiere ich und fühle mich dabei sogar wohl, wenn ich daran denke, daß ich mich in so erlauchtem Kreis von Männern wie Karl Marx, Lessing, Heinrich Heine und in neuerer Zeit Herbert Whner befinde, denen nachgesagt wurde, sie seien allesamt große Polemiker.
Meine Texte sollen Mißstände in der Sozialpolitik fokussieren und Anlaß zu Pro und Kontra geben.
... Versmaß nicht durchgehalten (entschuldige, wenn ich hier zu schmunzeln beginne.) Alle meine Texte sind so geschrieben, daß sie einen bestimmten Sprechrhythmus haben (Bei Lesungen ist es wichtig, Zäsuren im Text zu haben, oder aber den Rhythmus zu ändern, damit das Publikum nicht einschläft).
Von daher finde ich (und andere) meinen Text ganz gut. Politik verträgt eben kein Sonett.
Ich war übrigens auf Deiner Seite und fand einige Sachen von Dir gut gelungen, auch wenn Du mit Politik anscheinend sonst nix zu tun hast (jedenfalls beim Schreiben).
@KoKa2110: wie ich bemerkte, ist Songline Deine Lieblingsautorin, wogegen nichts einzuwenden ist. Allerdings solltest du darauf achten, was Du schreibst. Wenn es nicht gerade eine neue Schreibreform gegeben hat, von der ich noch nichts weiß, dann sollte bei Dir heißen: "verdient ein Lob".
Ansonst danke ich auch Dir für Dein Hiersein und wünsche allerseits eine(n) schönen Abend / Gute Nacht
modernwoman
... undifferenziert - das Wörtchen "allgemein" hätte es auch getan
Ich glaube eher nicht, daß ich mit meinem Text Allgemeinplätze bedient habe.
... polemisch - natürlich polemisiere ich und fühle mich dabei sogar wohl, wenn ich daran denke, daß ich mich in so erlauchtem Kreis von Männern wie Karl Marx, Lessing, Heinrich Heine und in neuerer Zeit Herbert Whner befinde, denen nachgesagt wurde, sie seien allesamt große Polemiker.
Meine Texte sollen Mißstände in der Sozialpolitik fokussieren und Anlaß zu Pro und Kontra geben.
... Versmaß nicht durchgehalten (entschuldige, wenn ich hier zu schmunzeln beginne.) Alle meine Texte sind so geschrieben, daß sie einen bestimmten Sprechrhythmus haben (Bei Lesungen ist es wichtig, Zäsuren im Text zu haben, oder aber den Rhythmus zu ändern, damit das Publikum nicht einschläft).
Von daher finde ich (und andere) meinen Text ganz gut. Politik verträgt eben kein Sonett.
Ich war übrigens auf Deiner Seite und fand einige Sachen von Dir gut gelungen, auch wenn Du mit Politik anscheinend sonst nix zu tun hast (jedenfalls beim Schreiben).
@KoKa2110: wie ich bemerkte, ist Songline Deine Lieblingsautorin, wogegen nichts einzuwenden ist. Allerdings solltest du darauf achten, was Du schreibst. Wenn es nicht gerade eine neue Schreibreform gegeben hat, von der ich noch nichts weiß, dann sollte bei Dir heißen: "verdient ein Lob".
Ansonst danke ich auch Dir für Dein Hiersein und wünsche allerseits eine(n) schönen Abend / Gute Nacht
modernwoman
KoKa2110 (42) meinte dazu am 21.06.10:
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@KoKa
zuerst einmal: in vielen Bundesländern sind beide Rechtschreibregeln (alt und neu) gleichberechtigt nebeneinander gültig.
Wenn Du mich schon berichtigen möchtest, dann mach das richtig - Miss(s)tände...
Deine Pupsi Kramer interessiert mich einen Scheiß!
Was Du geschrieben hast, war kein Kommentar, sondern ein privates Lob - hat also nichts mit meinem Text zu tun.
Ich finde es herrlich, von Dir zu hören, daß meine Rechtschreibung saumäßig ist.
Nun laß Dir aber nicht den Tag von mir verderben. Viel Spaß wünsche ich Dir
modernwoman
zuerst einmal: in vielen Bundesländern sind beide Rechtschreibregeln (alt und neu) gleichberechtigt nebeneinander gültig.
Wenn Du mich schon berichtigen möchtest, dann mach das richtig - Miss(s)tände...
Deine Pupsi Kramer interessiert mich einen Scheiß!
Was Du geschrieben hast, war kein Kommentar, sondern ein privates Lob - hat also nichts mit meinem Text zu tun.
Ich finde es herrlich, von Dir zu hören, daß meine Rechtschreibung saumäßig ist.
Nun laß Dir aber nicht den Tag von mir verderben. Viel Spaß wünsche ich Dir
modernwoman
Songline (45) meinte dazu am 21.06.10:
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Hallo modernwoman,
der Alphabetisierungsgrad liegt gemäß OECD in Deutschland bei 99%.
Den nackten Zahlen nach zu urteilen...
Ein Land der Analphabeten? Na ja...
Liebe Grüße, princess
der Alphabetisierungsgrad liegt gemäß OECD in Deutschland bei 99%.
Den nackten Zahlen nach zu urteilen...
Ein Land der Analphabeten? Na ja...
Liebe Grüße, princess
Guten Morgen princess,
statt hier lang und breit zu schreiben, stelle ich ein paar Links ein, in denen Du das von mir beschriebene Phänomen wiederfindest.
Stern von 2007:
http://www.stern.de/panorama/weltbildungstag-vier-millionen-analphabeten-in-deutschland-597189.html
Focus von 2010:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/gesellschaft-zahl-der-analphabeten-nimmt-nicht-ab_aid_490531.html
Sueddeutsche 2010:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/analphabeten-in-deutschland-ganze-saetze-sind-zu-schwierig-1.23156
greenpeace 2010:
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews[year]=2010&tx_ttnews[month]=02&tx_ttnews[day]=03&tx_ttnews[calendarYear]=2010&tx_ttnews[calendarMonth]=02&tx_ttnews[pointer]=6&tx_ttnews[tt_news]=72602&tx_ttnews[backPid]=67&cHash=afb5eddba9
liebe Grüße
modernwoman
statt hier lang und breit zu schreiben, stelle ich ein paar Links ein, in denen Du das von mir beschriebene Phänomen wiederfindest.
Stern von 2007:
http://www.stern.de/panorama/weltbildungstag-vier-millionen-analphabeten-in-deutschland-597189.html
Focus von 2010:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/gesellschaft-zahl-der-analphabeten-nimmt-nicht-ab_aid_490531.html
Sueddeutsche 2010:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/analphabeten-in-deutschland-ganze-saetze-sind-zu-schwierig-1.23156
greenpeace 2010:
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews[year]=2010&tx_ttnews[month]=02&tx_ttnews[day]=03&tx_ttnews[calendarYear]=2010&tx_ttnews[calendarMonth]=02&tx_ttnews[pointer]=6&tx_ttnews[tt_news]=72602&tx_ttnews[backPid]=67&cHash=afb5eddba9
liebe Grüße
modernwoman