Malo hic esse primus quam Romae secundus (Caesar, 100 v. Chr. bis 44 v. Chr.; Epistulas ad Atticum). Lieber will ich hier der Erste sein als in Rom der Zweite.
Dieser Ausspruch ist seit mehr als 2000 Jahren in aller Munde. Gibt man im weltweiten Netz nur die beiden ersten Wörter ("malo hic") als Suchbegriff ein, erscheint das vollständige Zitat.
Als weitere Fundstelle wird Plutarch angegeben. Ohne nähere Quellenprüfung könnte man vermuten, dieses geflügelte Wort stamme nicht vom römischen Heeresführer und Imperator, sondern vom hoch gebildeten Griechen Plutarch. Dabei war es genau umgekehrt: Der berühmte griechische Historiker, der mit seinem deskriptiven, nicht bewertenden Schreibstil prägend für die spätere Geschichtsschreibung wurde, lebte 150 Jahre nach Caesar.
Diese Sentenz muss schon in der Antike großen Eindruck hinterlassen haben. So hat 50 Jahre nach Caesars Ermordung der im heutigen Spanien lebende angesehene Seneca (der Ältere) seinen Sohn Seneca (den Jüngeren) im Kindesalter nach Rom verschickt, ja verschickt, in das Machtzentrum des römischen Weltreichs.
Beinahe wäre die Rechnung aufgegangen: Seneca der Jüngere wurde der Privatlehrer des jungen Nero und in den ersten Jahren des jungen Regenten sein Einflüsterer und Spiritus rector.
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Kommentare zu diesem Text
Graeculus (69)
(23.11.17)
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