Hochhausdächer.
Irgendwie etwas Freiheitgebendes. Ängstlich, zugleich.
Im Schatten meiner Kindheit, stieg ich oft dort hinauf.
Hielt die Momente an, wohlgemerkt, jene Momente, deren Schmerz mir am unmenschlichsten erschien.
Und die welt vor meinen Augen, malte weder Farben, noch Worte.
Hier oben pflanzte ich die Sterne meiner Träume.
Irgendwo, in diesen luftigen Wahnsinn, dessen Dunkelheit erschreckend wärmend war,
verglichen mit kalten, irrenden Neonlichtern der Stadt.
Und Heimat... ich wusste niemals, was das ist.
Auf den verlassenen Straßen meines Herzens spielten die Tränen traurige Melodien,
wie die Landstreicher im Park.
Hochhausdächer.
Irgendwie bringen sie uns näher. Wohin, näher... keine Ahnung.
Manchen, so wie mir, bieten sie ein Sprungbrett. Zumindest solange,
bis aus eben jenem, ein Sprungtuch wird. Und nicht nur diese Verwandlung findet statt.
Materie verformt sich. Beschleunigt. Bordstein. Blutiger Menschenrest.
Und ja, diese Sterne, aus einstiger Kindheit, sie hatten großes vor.
Wollten Wolkenkinder und Nordlichter beschwören. Liebe, in alle Herzen aussenden.
Und ich...
Ich bin und bleibe lebloser Mensch. Knochen und Nikotin. Alkohol und Fettgewebe.
Ein Haufen langer Haarer, ein Stahlarsenal. Gepolt auf Niedergang.
"Bitte... Finde meinen letzten Hafen, bevor ich untergehe..."
Die Nacht war kalt. Der Morgen davor.
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Kommentare zu diesem Text
Dieter Wal (58)
(11.03.11)
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