Über deinem Bett hängt mein Paar Flügel.

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Während die Zeit so dahin lief, tropfte die Hoffnung an diesem kindlich-bunten Regenschirm ab.
"Lass uns Kiesel werfen gehen.", sagtest du und gingst. Ob wir nun sterben oder leben, das mache keinen Unterschied mehr, sagtest du.
Mit diesem blitzenden Lächeln, das doch nur alte Wunden aufriss. "Salzstreuer.", dachte ich mit bewölktem Blick.
Du gehörst zu mir, bist das Fundament meines Ichs. Ob du es wohl weißt?
Im Schlamm liegt uns're Kindheit und atmet schwer. Von hier oben sieht sie winzig und eindrucksvoll aus.
"Hexenhaus", denkst du. So, wie du damals dachtest, dass doch jeder gerne einmal in einem Schmuddelporno zu sehen sein wollte.
Im Suff steigen wir auf, wie ein gescheuchtes Rudel versiffter Stadttauben. Geben unverständliche Laute von uns.
Ungehört.
An deinen Händen klebt das Blut meiner Unschuld.
Über deinem Bett hängt mein Paar Flügel. Hast mich gebrochen.
"Du warst so schön", flüstertest du, "obgleich du nie makellos warst, Hure."
Begieße dich und mich mit Schnaps. Heute, morgen. "Gestern sowieso", antworte ich auf Ungesagtes vom anderen Ufer der Erinnerung.
Träume vom Zeitreisen. Selbstmorversuch gescheitert.
Bücke mich nach der Kippe, die du fallen gelassen hast.
"Ja, bitte?!", grinst du die Welt an.
"Wieder nur Hure, die barfuß über Lavafelder irrt", denke ich, während Schneewittchen für uns stirbt.

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