Die Hände der alten Gärtnerin

Gedicht zum Thema Alter

von  Georg Maria Wilke

Früher - da sorgten und pflegten
diese Hände ihren Mann,
später waren es die Kinder dann –
doch längst sind sie gegangen.

Nun gärtnern diese Hände,
geheimnisvoll, still, bescheiden,
beim Büsche- und Rosenschneiden
in Demeters Garten behende.
Verborgen, Rhea Kybele,
die erdenschaffende Seele.

Hände - verwittert,
Stein gewordene Zeit,
schaffend und lobend
und stets bereit
zu geben, zu pflegen
des Lebens Kostbarkeit.

In den Händen - verborgen,
Erinnerungen, Freude,
Trauer und Sorgen.

Nun hoffen sie auf den ewigen Garten,
in den sie geführt werden
von seligen Händen, die auf sie warten.

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Kommentare zu diesem Text

Anne (56)
(30.05.11)
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KoKa (42)
(30.05.11)
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 Irma (30.05.11)
Dein Gedicht hat mich sehr berührt. Vor allem, weil Du damit in meinen Erinnerungen gegraben und das Bild genau solch einer liebevollen, alten Gärtnerin wieder zum Leben erweckt hast. Danke Dir dafür! LG BirmchenIrmchen
(Kommentar korrigiert am 30.05.2011)

 Songline (30.05.11)
Dies hier ist für mich die besondere Stelle in einem durchweg gelungenen Gedicht:
"Hände - verwittert,
Stein gewordene Zeit"
Und ich sehe die Hände meiner Mutter vor mir und denke: Ja.

 Peer (30.05.11)
Schön geworden. Atmet viel Lebenserfahrung.
LG Peer

 Mondgold (30.05.11)
Berührend und schön LG MOndgold

 blauefrau (07.06.11)
Mir gefällt Dein Gedicht.
Einzig, dass die Gärtnerin den Mann sorgt und pflegt: falls es sich um den Ehemann handelt, muss der in den meisten Fällen erstmal nicht gepflegt werden.
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