Zusammengekauert sitzt sie unter der Dusche.
Realität prasselt auf sie ein. Faustschläge.
Sie sitzt oft dort. Mit gebrochenem Herzen. Zerschlagenen Rippen.
Immer um ein Lächeln für die Welt da draußen bemüht.
Ihr Körper zittert. Blut und Wasser hinterlassen Schlieren auf dem Wannenboden.
Unter den ausgeblichenen Tattoos kreischen Narben hervor.
Das Gesicht schreit vor Schmerzen.
In Fäden verhängen die langen Haare die grünen Augen, mit dem blauen Rahmen.
Zeit läuft. Leben steht. Am Abgrund.
Die Stimmen hinter der Tür verhallen. Sein Schreien und Klopfen erreicht sie nicht mehr.
Nur die Bilder der letzten Jahre haben ihre Aufmerksamkeit. Sind sie doch alles, was geblieben ist, außer dem Schmerz.
Bilder wechseln in sekundenschnelle. Hinterlasse diese blutigen Schnitte im Fleisch.
Wann das Herz wohl endlich aussetzen wird.
Mensch-Ärger-Dich-Nicht. Sie hat es immer gehasst.
Das rote Leben schlängelt von der Halsschlagader bishin zu den zarten Füßen.
Es duftet. Nach Abschied. Sie knüllt die Kippenschachtel zusammen, steckt sich die letzte an.
Vom Wannenrand nimmt sie die Tablettenpalette und den Schnaps.
Jetzt dreht sie auf.
Eisiges Wasser umspielt den unperfekten Körper.
Das beängstigende Weiß verschwimmt. Leise fallen Tränen in ihren Schoß.
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Kommentare zu diesem Text
KoKa (42)
(24.07.11)
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