Drehflügler
Sonett zum Thema Selbstbestimmung
von Irma
Kommentare zu diesem Text
Interessante Flugmomente. LG
chichi† (80) meinte dazu am 31.01.12:
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Herzlichen Dank Euch beiden! LG BirmchenIrmchen
Die Romantik der Drehflügler wird meist unterschätzt. )
Herzlichst
Viktor Gyrokopter
Herzlichst
Viktor Gyrokopter
Danke sehr, lieber Viktor! LG BirmchenIrmchen
Wenn ich das recht verstehe, war das ein ungewollter Ausbruch mit Landeflug der schmerzenden Sorte.;-) Gut in Worte gebracht.
LG Peer
LG Peer
Damit liegst Du gar nicht mal so falsch, lieber Peer! Lieben Dank und Gruß, BirmchenIrmchen
In der Zeit vor Weihnachten wäre ich fast mein eigener Sohn gewesen und hätte mir so einen kleinen Hubschrauber als Geschenk gekauft.
Es wäre wohl gar nicht so ungefährlich gewesen.
Schöne Grüße, Dirk
Es wäre wohl gar nicht so ungefährlich gewesen.
Schöne Grüße, Dirk
Meine drei Männers haben inzwischen etliche dieser Hubschrauber...kleine, mittelgroße, große...und immer einen riesengroßen Spaß daran (sowohl die kleinen, als auch die großen)! Insofern kann ich Dir nur raten: Tu es! LG BirmchenIrmchen
Man muss erst einmal darauf kommen, den Flug mit dem Thema Selbstbestimmung zu verbinden.
Well done.
LG
Ekki
Well done.
LG
Ekki
Das kommt daher, lieber Ekki, dass es sich nur vordergründig um einen Hubschrauber-Flug handelt. Tatsächlich aber ging es mir um die Beschreibung einer Eistänzerin. Und um den Eiskunstlauf als „Disziplin“ (im Sinne von „Gehorsam“). LG und Dank, BirmchenIrmchen
holzköpfchen. (30)
(31.01.12)
(31.01.12)
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da du mir die Schuld für deinen ersten Sonettversuch in die Schuhe schiebst, muss ich natürlich etwas dazu sagen. ;D
Ich weiß gar nicht, ob zwei Ebenen beabsichtigt waren, aber die Eisprinzessin ging mir nicht aus dem Kopf. Anhaltspunkte für Ebene 2 sind mir u.a. S1V4 sowie Sprung, Schrauben, Kufenzähne, eiskalt bleckt...
Das lyrDu in S1 ist demnach der männliche Tanzpartner, der dazu ansetzt, die Eiskunstläuferin während der Kür in die Luft zu werfen, damit sie dort eine Schraube dreht.
"Der Hohlschliff steuert meine Ferngelenke" lässt Interpretationsspielraum. Vielleicht ist mit Hohlschliff die tägliche Übung gemeint, sodass die Gelenke schon wie ferngesteuert funktionieren und sich quasi automatisch auf das Programm oder die spätere Landung einstellen.
Strophe 2 klingt mit dem Giermoment in der Tat romantisch. Aber zur Vorstellung gehört ja nicht selten auch ein gespieltes Knistern zwischen den Tanzpartnern, das dem Publikum glaubhaft rübergebracht werden soll. Vielleicht ist damit aber auch schlicht die Gier nach Anerkennung und Erfolg gemeint.
Durch die Drehung der Rotorflügel wirkt auf einen Helikopter stets ein Drehmoment, durch das er sich ständig um sich selbst im Kreis drehen würde, wenn man nicht mit dem Heckrotor (oder einem zweiten, gegenläufig drehenden Rotorblatt) gegensteuerte. Das „Giermoment“ ist sozusagen die Kraft, die zu solch einer seitlichen Auslenkung führen würde.
Für einen ganz kurzen Moment verspürt auch die Eistänzerin den Drang, abzudrehen und auszubrechen aus der vorbestimmten (Lauf-) Bahn. Ein kurzes „Gieren“ (Schlingern) nach Freiheit und Selbstbestimmung, woraufhin sie aber sofort wieder mit vollem Körpereinsatz und schmerzenden Beinen (Bänderdehnung) kräftig gegenlenkt.
Wieder auf dem Boden der Tatsachen, ist der Prinzessin etwas schwindelig. Der Begriff "Gyro" in der letzten Strophe vermiest mir meine schöne zweite Ebene, drum ignoriere ich diesen Begriff eiskalt, den du sowieso rauswirfst, damit beide Ebenen funzen.^^
Das mit dem „auf dem Boden der Tatsachen“ finde ich eine schöne Umschreibung für den beendeten Höhenflug. In Bodennähe ist ein Heli äußerst instabil, das Steuern ist wegen des reflektierten und verwirbelten (Durchbrechen des jambischen Metrums) Luftstroms äußerst schwierig (sogenannter „Bodeneffekt“).
Ja klar, der Gyro „kratzt die Kurve“… ) Wenn Du „Gyro“ einfach nur mit „Kreisel“ übersetzt, kann er auch für den „Drehflügler“ stehen, sprich die Pirouetten-drehende Eistänzerin, die mit ihren Kufenzacken das Eis zerkratzt.
Der letzte Blick fällt auf die rote Spange, die in diesem Fall aber keine Kopfwunde darstellt, sondern für den Sieg steht.
Der Versuch eines Ausbrechens im zweiten Quartett ist, wie in den Terzetten deutlich wird, missglückt. Die Interpretation von Didi und Peer im Sinne einer schmerzhaften Bruchlandung mit Kopfverletzung erscheint mir somit durchaus möglich. Irgendwie freut es mich jedoch, dass Du am Ende zu einer - ebenfalls in sich schlüssigen, aber positiven - Deutung gekommen bist. Die „rote Spange“ wäre in diesem Fall also so eine Art Diadem, was noch einmal einen Bezug zur „Eisprinzessin“ schaffen würde?
Insgesamt liest sich das Sonett noch etwas hölzern und sperrig, finde ich, v.a. S2. Mit "Menkenke" kann ich mich nicht anfreunden, irgendwie passt das zum Gedicht wie Marmelade zu Blutwurst. Ein paar Schrauben könntest du m.A.n. noch nachdrehen, damit sich das Sonett flüssiger liest. Aber vielleicht sind diese abrupten Bewegungen ja auch beabsichtigt und sollen die Unerfahrenheit des lyrIch bezüglich des Flugs unterstreichen.
Alles in allem frage ich mich dennoch rückblickend, ob eventuell eine andere Gedichtform, wo ich den Inhalt über vierzehn Zeilen hinaus ein wenig hätte strecken können, in diesem Falll doch geeigneter gewesen wäre als ein Sonett?
Ich bedanke mich nochmals ganz herzlich!
Viele liebe Grüße, BirmchenIrmchen
(Antwort korrigiert am 03.02.2012)