Desert in my mind. (Wenn du Rosenblätter auf meine Wunden streust, begegnet dir der Schmerz lächelnd.)

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Aus dem Dunkeln des Lichts, hast du die Schatten eines sterbenden Traums gewebt.
In stummen Brisen zog sich Nacht über Tag.
Mein Herz schien beschwert zu atmen.
Sorglos hob ich einen der Steine. Er war kalt.
Von Dunkelheit umgeben, fühlte sich in jenem Augenblick erstmals Einsamkeit so einfach an.
Schmerz gegen einen noch Größeren richten.
Energisch. Verzweifelt. Verloren.
Im Takt aus Depression und völliger Verlorenheit klatschten die Wellen an die Felsen.
Jedes Mal klang es monotoner. Gleichbleibend Seelenlos.
Wie diese Stimme in meinem Kopf. Seit Jahren, kam sie in den dunkelsten Stunden zu mir. Setzte sich und tanzte mit dem blass-grauen Zigarettenschleier über meinem Kopf.
„Kennst du das?“
Einsamkeit?, fragte ich mich. Schwieg. Und blickte an den Schnitten hinunter.
„Nein.“
„Etwas noch größeres. An Schmerz und Hass von nichts zu übertreffen.“
Mit geschlossenen Augen verschmolz mein Geist mit der Nacht.
Tiefer. Hand in Hand führte uns diese Schwermut in die Wälder.
„Es ernährt sich von deinen Tränen.“
Meinst du die Monster unter meinem Bett? Meinst du Whisky und Koks, die Männer immer wütend machten?
„Es ernährt sich von Tränen. Blutigen Scherben, die jemand aus deinen Augen brach.“
„Sterne sind nicht schön.“
Es roch nach Fünf-Pfennig-Stücken.
„Du blutest.“
Ich lächelte. Biss fester auf meine Lippen.
„Schweigen.“
Schweigen ist die größte Kunst des Ertragens. So in etwa, wie wenn man aus seinem zerfetzten Herzen ein neues Paar Flügel herausschneidet.
„Wirf den ersten Stein!“, schrie sie. „Wirf ihn schon, du unwertes menschliches Leben!“
Und ja...
Ich hielt an diesen Momentaufnahmen fest.
An diesen verschwommenen, kalt-dunklen Bildern, deren Worte von Innen heraus zerfraßen.
Von allein...
Ging die Nacht zum Tage über.
Blieb Einsamkeit zurück.
Hast du deine Spuren verwischt.
Die Türen verschlossen.
Erblindete Bosheit.
Wahrhaftigkeit und Zweifel.
Von allein...
Lekte der Buck.
Lief ich auf Grund.
Zersplitterte meine Knochen.
Brach mein Herz an deinem Festland.
Zerschellte der Traum.
Ich allein...
Gab dir mein einsames Lachen an die Hand.
Verirrte mich neben dir.
Versprach der Nacht, das Licht nicht zu fürchten.
Die Sehenden nicht zu hassen.
Und doch...
Blieb ich blind und stumm.
Begrub den Schmerz.
Führte das Messer. Präzise.
Schnitt um Schnitt.
Zitternd hielt ich dich. In meiner Hand.
Blutend blicktest du zu mir auf.
Ich zwang mich zu einem Lächeln. Eines ohne Seele.
Grub meine Finger tief in dein Fleisch.
Ich allein...
Stand am Leuchtturm.
Im Wind.
Nord – Nord – Ost.
Meine Stimme ging verloren.
„Schließ‘ die Augen. Die Welt kann dich nicht mehr sehen. „
Sie kann mich nicht mehr sehen? Wie kann sie mich nicht sehen, wenn sie mich bereits seit 21 Jahren übersehen hat? Wie kann sie sagen, Blindheit führe an ein Ziel?
„Taubheit. Louise. Taubheit.“
Und doch. Jedes Bild trat an mein Ohr. Schnitt am Herzen.
Letztlich blieb ich. Allein.
Die spitzen Steine stachen in die zerschlissenen Kinderfüße.
Lachen überrollte mich mit jeder Welle.
Ertrinken.


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

Dunkelheit.
Kam eilend. Auf mich zu.
Gab mich ihr hin.
Ein Messer hielt ich ihr entgegen.
Mein Herz.
Bin ein guter Mensch.
So ließ ich sie walten.
Sie lächelte kalt.
Mein Herz erstahlte.
In einem neuen Licht.
Eiskristall.
Es umfloss mich
die schwärzeste Seide,
die Träume
jemals gewebt hatten.
Sie grinste.
Blutig schimmerte
ein blasses Licht
aus meinem
zerschnittenen Herzen
den leeren Augen
der Ignoranz
entgegen.

Mondieu. So weit - so tot.

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