Dazwischen

Prosagedicht zum Thema Vergessen

von  TassoTuwas

Als er vor Jahren das erste Mal lächelnd gewindelt wurde
ahnte er noch nicht was und wer er
eines Tages sein würde

EIN LEBEN

Als man ihn gestern
teilnahmslos zum vorletzten Mal windelte
hatte er längst alles vergessen was einmal gewesen war

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

gaby.merci (61)
(01.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 01.11.12:
So ist es und es schadet nichts, sich ab und zu Gedanken darüber zu machen. LG TT
Menschenkind (29)
(01.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas antwortete darauf am 01.11.12:
Ich sag mal, ob rührselig oder realistisch, hängt davon ab, ob man dem "Einsamen Wolf" oder "Mutter Teresa" grade näher steht. Aber ich verwette meine Märklin-Bahn darauf, dass auch Django schon mal den Handrücken gebraucht hat, um sich über die Augen zu wischen.
Das "lächelnd" und das "teilnahmslos" kann sich sowohl auf den Betrachter als auch auf den Protagonisten beziehen, nach Tagesform des Leses.
Ich danke dir, für die Ausführlichkeit, und sage zusammen fassend," Menschenkind, geht doch". Oder??
Grüße
Menschenkind (29) schrieb daraufhin am 01.11.12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 princess (01.11.12)
Die Idee finde ich super, lieber TT. Zwei Szenen, die in der Aussage unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl die Handlung an sich die gleiche zu sein scheint. Und dazwischen ein Leben. Das berührt.

Ich glaube, ich wäre noch intensiver berührt, wenn der Text auf die Vorgabe der wertenden Adjektive lächelnd und teilnahmslos verzichtete. Weil es eigentlich eh klar ist. Und weil ich da eigentlich lieber selbst draufkommen möchte. Also ungefähr so:

Als er das erste Mal gewindelt wurde
ahnte er noch nicht was und wer er
eines Tages sein würde

EIN LEBEN

Als man ihn gestern
zum vorletzten Mal windelte
hatte er längst vergessen was alles gewesen war

Was meinste?

Liebe Grüße, Ira
(Kommentar korrigiert am 01.11.2012)
AchterZwerg (65) äußerte darauf am 01.11.12:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas ergänzte dazu am 01.11.12:
Hallo Ira, die von dir genannten Adjektive, sind, meine ich, nicht eindeutig zugeordnet und können nach Ermessen des Lesers sowohl auf den Protagonisten als auch auf die außenstehenden Agierenden bezogen werden.
Dann gebe ich zu, aus Gründen der Symmetrie, ein bischen gebastelt zu haben.
Mit der Bitte um Nachsicht und Dank für deine Vorschlage
Liebe Grüße TT

 TassoTuwas meinte dazu am 01.11.12:
He Zwerg, du schließt dich an. Das kannst du besonders gut,
Als achter in der Reihe, haste ja Übung ))))))
Möwe (63)
(01.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Lluviagata meinte dazu am 01.11.12:
Das hast du toll gesagt! Echt!

 TassoTuwas meinte dazu am 01.11.12:
Hallo Ilona, das Einfache ist manchmal ganz schön schwer, aber es sagt die Dinge viel klarer, denke ich.
Danke und liebe Grüße TT

 Lluviagata (01.11.12)
Kurt Böwe, Schauspieler, den ich sehr mag, sagte einmal: "Die Einschläge kommen immer näher!"
Es ist an uns, sie zu hören oder nicht.

Hier meine ich, hörst du sie, mein lieber Tasso, ohne dir zunahe treten zu wollen. Und ich finde es gut so. Weil letztendlich doch dieser Tag kommt, ob man nun die Augen und Ohren davor verschließt oder nicht. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Aufrüttelnd, auch an jene zu denken, die dazu auch noch allein sind.

Liebe Grüße
deine alte Llu ♥

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
Liebe junge Llu, ....ob wir die Einschläge hören?? Die Natur ist gnädig, sie macht uns im Alter schwerhörig.
Diese paar Zeilen sind durch persönlich Erlebtes entstanden.
Dir erholsame Tage. Liebe Grüße vom alten Bruder

 EkkehartMittelberg (01.11.12)
Was folgt daraus, dass der Protagonist alles vergessen hatte? Das Theaterstück "Ein Leben" wird von anderen bewertet.
LG
Ekki

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
Hallo Ekki, das Leben, eine Aufführung, Drama oder Komödie, das Ende ist immer gleich. Nach dem letzten Vorhang hällt sich der Beifall in Grenzen. Ist aber nicht schlimm, der Protagonist hört nichts mehr. Liebe Grüße TT

 Didi.Costaire (01.11.12)
Moin Tasso,
es ist traurig, wie wenig bleibt zwischen hoffnungsvollem Beginn und hoffnungslosem Ende. Das hast du prägnant dargestellt.
Die Adjektive würde ich auch eher herausnehmen, und "vor Jahren" durch "vor Jahrzehnten" ersetzen.
Liebe Grüße, Dirk

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
Hallo Dirk, die Adjektive lassen m.E. offen auf wen sie sich beziehen, den Protagonisten oder die handelnden Personen in seinem Umfeld.
An manchen Worten habe ich herungepusselt, da es mir auch um die Symmetrie des Bildes ging.
Liebe Grüße TT
wa Bash (47)
(01.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
hatte ich so gehofft. LG
AchterZwerg (65)
(01.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
Liebe Heidrun, das ist es. Genau diese Deutung der Einschnürung wollte ich vermitteln. Die möglichst exakte optische Darstellung beeinflußte auch die Länge der Wortwahl.
Herzliche Grüße TT
PS. für mich bist du Nr. sieben mit Tendenz zu sechs.

 ViktorVanHynthersin (01.11.12)
Einfach und genial! Gefällt mir ausgesprochen gut.
Herzliche Grüße
Viktor

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
Danke Viktor, ich nehms mal so hin. Aus dem Alltag fällt mir ein, die genialsten Erfindungen sind oftmals ganz simpel.
Herzliche Grüße TT
Käuzchenkuhle (57)
(01.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 02.11.12:
...und tröstlich ist, was uns so schrecklich erscheint, wird von den "armen Siechen" ofmals gar nicht wahrgenommen. LG TT
Nomenklatur (63)
(02.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 03.11.12:
Ein Kommentar zum Einrahmen.
Herzlichen Dank
Regentrude (53)
(04.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 04.11.12:
Ach Trudi, poetischer, als du, die aus dem selbstgewählten Exil zurückgefunden hat, kann mans nicht sagen.
Happy brotherlein TT
Talik (54)
(15.11.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 16.11.12:
Auf die Sanduhr muß man erst mal kommen, obwohl es doch naheliegend ist.
Herzlichen Dank TT

 kilroy meinte dazu am 05.09.14:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 05.09.2014 von kilroy wieder zurückgenommen.

 kilroy (05.09.14)
Zwischen Pampers und Tena...quasi...

lg

k.

 TassoTuwas meinte dazu am 05.09.14:
Wir hören da auf, wo wir angefangen haben.
Wir bewegen uns im Kreis.
LG TT

 harzgebirgler (23.05.21)
zwischenraum gibts nur aufgrund von rändern
und daran wird auch alzheimer nichts ändern.

lg
harzgebirgler

 TassoTuwas meinte dazu am 24.05.21:
Tatsächlich liegt dazwischen
mehr als zweimal Popowischen!

Herzliche Grüße
TT
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram