Viamala

Gedicht zum Thema Abgrund

von  Isaban

Düster hangeln schroffe Schluchten
sich den alten Pfad entlang.
Neblig ist es. Weiß und krank,
so, als ob sie Hilfe suchten,

winden Schwaden sich um Fichten,
steigen aus den Felsenwannen
auf ins Schwarz der hohen Tannen,
und noch höher, überm dichten

Wipfelwall krallt sich Gestein,
wie von Riesenhand geschnitzt,
dort, wo sonst die Sonne sitzt,
in verbleites Grau hinein.

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (05.04.13)
Auch in meiner Heimat gibt es viele solche Felsschluchten, die so sind, wie du es beschreibst, nur eine Nummer kleiner. Und natürlich in nichts zu vergleichen mit dem echten Klammweg.

Sehr gelungen und Lust machend auf eine Reise in die Berge ..

PS: Ich weiß gar nicht, wie oft ich gleichnamigen Roman gelesen habe! ;)
AronManfeld (43) meinte dazu am 05.04.13:
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 Isaban antwortete darauf am 05.04.13:
Das ist gut, lieber Aron. Man sollte seine Leser immer neugierig halten. :P
Lena (58)
(05.04.13)
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 Isaban schrieb daraufhin am 05.04.13:
Deine Rückmeldung ist mir eine Freude, Arja!

Liebe Grüße

Sabine

 franky (05.04.13)
Hi liebe Sabine,

Die Viamalaschlucht ist gar nicht so weit von mir entfernt. Ist bei Sonne bestimmt noch beeindruckender. Mit deinem Gedicht hast du dieses Wahrzeichen toll eingefangen, man kann sich das gut vorstellen.

Ganz liebe Grüße

Franky
PS: Wenn du das nächste mal so nahe bei mir vorbei fährst, könntest du ruhig mal anklopfen.

 Isaban äußerte darauf am 05.04.13:
In naher ZUkunft werde ich mir die österreichische Grenze nicht noch einmal antun, Franky. 3 1/2 Stunden. Muss ich mehr sagen? ;)

 AZU20 (05.04.13)
Es entstehen Bilder in meiner Fantasie bei diesem Text. LG

 Isaban ergänzte dazu am 05.04.13:
Was will ein Dichter mehr?
Danke, Armin.

LG Sabine

 toltec-head (05.04.13)
Das soll zeitgenössische Poesie sein? Langweiliger Aufguss aus dem 19. Jahrhundert! Man malt heute auch keine röhrenden Hirsche mehr. Ich möchte etwas von heute und jetzt erfahren. Die röhrenden Hirsche konnten die früher eh besser.

 niemand meinte dazu am 05.04.13:
Man malt heute auch keine röhrenden Hirsche mehr. Die röhrenden Hirsche konnten die früher eh besser.

In der Tat, heute malt man keine röhrenden Hirsche mehr.
Heut sitzen die Hirsche in den Foren, wobei sie oft noch lauter röhren thun als die Hirsche früher. LG niemand
(Antwort korrigiert am 05.04.2013)

 Isaban meinte dazu am 05.04.13:
Ich fürchte, Stimmungsbilder und Beschreibungen der Eindrücke von Viamala-Reisenden sind recht zeitlos, lieber toltec-head. Sie waren gewiss im 17., 18. und 19. Jahrhundert aktuell und werden es vermutlich immer bleiben. Gegenwartslyrik ist die Lyrik, die heute geschrieben wird. Ich schwöre, ich habe den Text nicht im 19. Jahrundert verfasst. Meine Viamala-Eindrücke sind grade erst 14 Tage jung. ;)

Liebe Grüße

Sabine
gaby.merci (61)
(05.04.13)
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 Isaban meinte dazu am 05.04.13:
Freut mich sehr, dass es dir gefällt!
Liebe Grüße

Sabine
KoKa (44)
(05.04.13)
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 Isaban meinte dazu am 05.04.13:
Herzlichen Dank!

 poena (06.04.13)
wow. wie man schwere so in worte packen kann, dass schöne, erhabene bilder im kopf entstehen. beeindruckend. lg, s

 Isaban meinte dazu am 06.04.13:
Ist eine beeindruckende Gegend. ;)
Ich danke dir schön, liebe S.

Herzliche Grüße

Sabine
parkfüralteprofs (57)
(07.04.13)
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 Isaban meinte dazu am 07.04.13:
Das ist doch der Gipfel...

des höchsten Berges im Rätikon. ;)


Die durch die Schluchten schleiernden Dämpfe gefallen mir sowohl bild- als auch klanglich ausgezeichnet. Den Kondenzmilchjambus und die unterschiedlichen Silbenanzahlen der Verse kann man noch gut verzeihen, die Kamikaze- Inversion in S2, V3/V4 jedoch nimmt deinem Text einiges an Wirkung, selbst wenn man die Syntaxverdrehung mit sehr viel gutem Willen als stilistische Suizidbebilderung auslegen könnte. Auch inhaltlich läuft hier nicht alles rund: Es dürfte selbst für sehr berggängige Hirsche schwierig werden, sich von Tannen zu werfen. Aber das sind leicht auszubügelnde Marginalien. Ich würde dein Gedicht an deiner Stelle als eigenen Text einsetzen. Ist doch viel zu schade, um als Kommi zu verkommen, kannst ja zur Not dazuschreiben "Inspiriert von ...".

Liebe Grüße

Sabine
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