Mondschattenmoritat
Ballade zum Thema Abgrund
von Isaban
Kommentare zu diesem Text
Beaver (41)
(31.10.09)
(31.10.09)
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Du hast mich zum Frieren gebracht. Und ich sehe jedes einzelne Bild vor mir. Eisig. Düster. Schnörkellos. Toller Text. Lieber Gruß, Ira
Eine sehr schöne, sprachlich subtil gestaltete, liedhaft wirkende Ballade.
Eine Moritat zur Bluttat.
Ein flacher Bach mit Tiefgang
die Ballade.
Ein flacher Bach mit Tiefgang
die Ballade.
Jonathan (59)
(31.10.09)
(31.10.09)
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.
Ja.
Besonders im Wasser.
;-.
Ja.
Besonders im Wasser.
;-.
Eine spannende und traurige Geschichte, liebe Sabine, melodiös verdichtet.
Die Ballade enthält viele einsilbige Worte, mit denen sie in den ersten Versen ausschließlich beginnt und die sich zum Teil innerhalb der Strophen wiederholen (lag, stand, drang, fiel). So wird skurrile Handlung lapidar dargestellt.
Reime ziehen sich durch mehrere Strophen und sorgen für ein rundes Bild. Besonders wichtig erscheinen mir dabei die ehr-Reime in S 3 bis S 5: her, sehr, schwer, leer, ungefähr und das abschließende mehr (wobei mir die Zeile "das Bachwasser rauschte so sehr" nicht so ganz gefällt) sowie der ahr-Reim, der erstmals in S 1 auftaucht und dann erst wieder in der Schluss-Strophe.
In dieser hast du einen zusätzlichen, nur dreihebigen Vers eingebaut und nicht etwa wie aus einem anderen Jahr geschrieben. Hier soll der Leser ein wenig innehalten, denke ich mir.
Liebe Grüße, Dirk
Die Ballade enthält viele einsilbige Worte, mit denen sie in den ersten Versen ausschließlich beginnt und die sich zum Teil innerhalb der Strophen wiederholen (lag, stand, drang, fiel). So wird skurrile Handlung lapidar dargestellt.
Reime ziehen sich durch mehrere Strophen und sorgen für ein rundes Bild. Besonders wichtig erscheinen mir dabei die ehr-Reime in S 3 bis S 5: her, sehr, schwer, leer, ungefähr und das abschließende mehr (wobei mir die Zeile "das Bachwasser rauschte so sehr" nicht so ganz gefällt) sowie der ahr-Reim, der erstmals in S 1 auftaucht und dann erst wieder in der Schluss-Strophe.
In dieser hast du einen zusätzlichen, nur dreihebigen Vers eingebaut und nicht etwa wie aus einem anderen Jahr geschrieben. Hier soll der Leser ein wenig innehalten, denke ich mir.
Liebe Grüße, Dirk
Hallo Dirk,
Vielen Dank! Ich habe versucht, dem ganzen einen Daktylus- Drehorgelrhythmus zu verleihen, der einerseits den Leser sofort mit in die Melodie zieht und andererseits das Träumerische/Bizarre der dargestellten Sequenz unterstreichen sollte.
Perfekt herausgefischtes Stilmittel! Freut mich, dass es anscheinend so funktioniert, wie ich gehofft hatte.
Gut erfasst!
Die LyrSie sollte hier (zumindest war es von mir so angedacht) in einer (ihrer) ganz eigenen Welt dargestellt werden, die Kälteempfindung, die als störend empfundene Wahrnehmung des (Mond-)Lichtes und das Rauschen sollten abgrenzen/abkapseln, die "Kapsel" lässt dann erst beim "Hundegebel" erste Risse ahnen. Na ja, sollte zumindest. hat vielleicht nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Stimmt ebenfalls (du meinst dreisilbig, hm?), der "ahr-Reim" rahmt ein, je nach Inhalt als betonte oder unbetonte Kadenz, das "wie etwas" sollte den Lesefluss stoppen und die "ehr-Reime" zeigen durch die "Kadenzverbrechen" an, wo die Realität in die Wahrnehmungen der Mutter schwappt.
Hab vielen Dank für deine Stilmittelsuche und ausführliche und die hinterfragende Rückmeldung, freut mich immer riesig, wenn jemand versucht, hinter die Kulissen zu blicken.
Liebe Grüße,
Sabine
(Ich weiß ja, dass dich das Handwerkliche interessiert - wenn du willst, zeige ich dir, wie ich ixen würde.)
Eine spannende und traurige Geschichte, liebe Sabine, melodiös verdichtet.
Vielen Dank! Ich habe versucht, dem ganzen einen Daktylus- Drehorgelrhythmus zu verleihen, der einerseits den Leser sofort mit in die Melodie zieht und andererseits das Träumerische/Bizarre der dargestellten Sequenz unterstreichen sollte.
Die Ballade enthält viele einsilbige Worte, mit denen sie in den ersten Versen ausschließlich beginnt und die sich zum Teil innerhalb der Strophen wiederholen (lag, stand, drang, fiel). So wird skurrile Handlung lapidar dargestellt.
Perfekt herausgefischtes Stilmittel! Freut mich, dass es anscheinend so funktioniert, wie ich gehofft hatte.
Reime ziehen sich durch mehrere Strophen und sorgen für ein rundes Bild. Besonders wichtig erscheinen mir dabei die ehr-Reime in S 3 bis S 5: her, sehr, schwer, leer, ungefähr ...
Gut erfasst!
...und das abschließende mehr (wobei mir die Zeile "das Bachwasser rauschte so sehr" nicht so ganz gefällt)
Die LyrSie sollte hier (zumindest war es von mir so angedacht) in einer (ihrer) ganz eigenen Welt dargestellt werden, die Kälteempfindung, die als störend empfundene Wahrnehmung des (Mond-)Lichtes und das Rauschen sollten abgrenzen/abkapseln, die "Kapsel" lässt dann erst beim "Hundegebel" erste Risse ahnen. Na ja, sollte zumindest. hat vielleicht nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte.
sowie der ahr-Reim, der erstmals in S 1 auftaucht und dann erst wieder in der Schluss-Strophe.
In dieser hast du einen zusätzlichen, nur dreihebigen Vers eingebaut und nicht etwa wie aus einem anderen Jahr geschrieben. Hier soll der Leser ein wenig innehalten, denke ich mir.
In dieser hast du einen zusätzlichen, nur dreihebigen Vers eingebaut und nicht etwa wie aus einem anderen Jahr geschrieben. Hier soll der Leser ein wenig innehalten, denke ich mir.
Stimmt ebenfalls (du meinst dreisilbig, hm?), der "ahr-Reim" rahmt ein, je nach Inhalt als betonte oder unbetonte Kadenz, das "wie etwas" sollte den Lesefluss stoppen und die "ehr-Reime" zeigen durch die "Kadenzverbrechen" an, wo die Realität in die Wahrnehmungen der Mutter schwappt.
Hab vielen Dank für deine Stilmittelsuche und ausführliche und die hinterfragende Rückmeldung, freut mich immer riesig, wenn jemand versucht, hinter die Kulissen zu blicken.
Liebe Grüße,
Sabine
(Ich weiß ja, dass dich das Handwerkliche interessiert - wenn du willst, zeige ich dir, wie ich ixen würde.)
Gerne!
Büdde sehr!
Da lag sie im Bach
-x X x x X
und der Wind war so kalt,
-x x X x x X
da lag sie so still und so starr,
-x X x x X x x X
da lag sie im Bach,
-x X x x X
erst zwei Jahre alt.
-x X x x X
Das Wasser war viel zu klar.
-x X x x X x x
Die Mutter am Ufer
-x Xx x Xx
schien nicht wirklich wach,
-x X xx X
gebeugt war die schmale Gestalt.
-xX x x Xx xX
Da stand sie, da stand sie,
-x X x x X x
verloren am Bach.
-xXx x X
Da stand sie, der Wind war so kalt.
-x X x x X x x X
Dann drang aus der Ferne
-x X x x Xx
ein Hundegebell,
-x XxxX
drang Stimmengewirr zu ihr her,
-x XxxX x x X
auf einmal erschien ihr
-x Xx xX x
der Mond viel zu hell,
-x X x x X
das Bachwasser rauschte so sehr.
-x Xxx Xx x X
Dann fiel er, dann fiel er
-x X x x X x
ihr aus der Hand;
X x x X
der blutige Stein wurde schwer,
-x Xxx X xx X
da fiel er und fiel
-x X x x X
in den Ufersand.
-x x Xxx
Jetzt waren die Hände leer,
-x Xx x Xx x
und alles das, alles das war,
-x Xx x Xx x X
wie etwas
x Xx
aus einem ganz anderen Jahr,
-x Xx x Xxx X
nicht echt und nur ungefähr.
-x X x x Xxx
Da stand sie am Bach
-x X x x X
und die Stille schrie laut.
-x x Xx x X
Ihr Töchterlein weinte nie mehr.
-x Xxx Xx x X
Da lag sie im Bach
-x X x x X
und der Wind war so kalt,
-x x X x x X
da lag sie so still und so starr,
-x X x x X x x X
da lag sie im Bach,
-x X x x X
erst zwei Jahre alt.
-x X x x X
Das Wasser war viel zu klar.
-x X x x X x x
Die Mutter am Ufer
-x Xx x Xx
schien nicht wirklich wach,
-x X xx X
gebeugt war die schmale Gestalt.
-xX x x Xx xX
Da stand sie, da stand sie,
-x X x x X x
verloren am Bach.
-xXx x X
Da stand sie, der Wind war so kalt.
-x X x x X x x X
Dann drang aus der Ferne
-x X x x Xx
ein Hundegebell,
-x XxxX
drang Stimmengewirr zu ihr her,
-x XxxX x x X
auf einmal erschien ihr
-x Xx xX x
der Mond viel zu hell,
-x X x x X
das Bachwasser rauschte so sehr.
-x Xxx Xx x X
Dann fiel er, dann fiel er
-x X x x X x
ihr aus der Hand;
X x x X
der blutige Stein wurde schwer,
-x Xxx X xx X
da fiel er und fiel
-x X x x X
in den Ufersand.
-x x Xxx
Jetzt waren die Hände leer,
-x Xx x Xx x
und alles das, alles das war,
-x Xx x Xx x X
wie etwas
x Xx
aus einem ganz anderen Jahr,
-x Xx x Xxx X
nicht echt und nur ungefähr.
-x X x x Xxx
Da stand sie am Bach
-x X x x X
und die Stille schrie laut.
-x x Xx x X
Ihr Töchterlein weinte nie mehr.
-x Xxx Xx x X
SueL. (32)
(02.11.09)
(02.11.09)
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