Erstürmte Haartracht

Satire zum Thema Mode

von  loslosch

Scit te Prosperina canum: Personam capiti detrahet illa tuo (Martial, 40 n. Chr. bis ~103 n. Chr.; Epigrammata). Prosperina weiß, dass du grau bist. Sie wird dir die Maske vom Kopf ziehen.

Martial kam auf Touren, wenn er die Eitelkeiten der römischen Männer aufspießte. Wenn blanke Stellen des Hauptes, auch in der Gegenwart, von langen Strähnen, kunstvoll eingedreht, verhüllt werden, hat der Wind in Böen ein leichtes Spiel. Urplötzlich steht der Beau in tönerner Tonsur da. Auf gut britisch bald, so viel wie glatzköpfig. Bald wächst was nach? Am Sankt-Nimmerleins-Tag! Entgegen aller Reklame-Wucht.

Gelobt sei jener Autor, der den Maschinenschnitt auf zwei cm einstellen lässt. Der Wind streicht durchs Stoppelfeld, gewährt keinen Durchblick. - Der war doch schon.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (08.11.13)
Tja, wenn jemand die wenigen Haupthaare von links nach rechts und umgekehrt über die kahlen Stellen frisiert, braucht nicht mal die Königin der Unterwelt zu kommen, um ihn bloßzustellen. Eine steife Brise reicht schon.
Schöne Grüße, Dirk

 loslosch meinte dazu am 08.11.13:
ich hab das wirklich mal in bonn beobachtet. es gab kaum zeugen. der angejahrte herr schaute völlig entgeistert aus der wäsche!

 niemand (08.11.13)
Mein Vater sagte immer schelmisch: "Fallen dir die Haare aus, dann lass dir die Augenbrauen lang wachsen und kämme sie nach hinten" ... *gg*... Wie gut haben es die Männlichen doch in der heutigen Zeit: Glatze scheint modern zu sein, wie man allenthalben sieht. Das hat schon so manchem Jünger sein Selbstbewusstsein wiedergeben können
Es gibt kaum was Komischeres, als ein Toupet bei Männern,
eine kleine und falsche Handbewegung in Richtung Kopf
und die Zierde hängt schief. Mit herzlichen Grüßen, Irene
janna (66) antwortete darauf am 08.11.13:
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 loslosch schrieb daraufhin am 08.11.13:
beim textbasteln hab ich tonsur nachgeblättert. früher bei priestern wie ein heiligenschein.  herrlich!

 niemand äußerte darauf am 08.11.13:
Ich habe geguckt nur bei Priestern/Mönchen kann man es noch irgendwie nachvollziehen, auch das mit dem Heiligen-Schein-Verschnitt, aber die Kopf-Mode heutzutage ist ja oft noch lächerlicher, weil nur mit Eitelkeit und Originalitätssucht
besetzt.

 loslosch ergänzte dazu am 08.11.13:
bei priestern nachzuvollziehen ... jawoll! wenn die auf falsche wege geraten, sollen sie es schwerer haben. manche sterben in ausübung der seels-orge-rischen tätigkeit, wie hier:

 pst!
(Antwort korrigiert am 08.11.2013)

 niemand meinte dazu am 08.11.13:
Wir erwarten von Priestern wohl etwas zu viel, Lo - sie sollen all dies sein, was ein Durchschnittsmensch nicht sein kann und will.
Dabei sind es auch nur Menschen und dürfen fehlen.
Wer sich selbst nicht als perfekt und fehlerfrei erlebt und sieht,
wird es auch nicht von anderen verlangen. Weißt Du, weil der Mensch Gott nicht in Persona begegnet, soll wenigstens der Priester solch ein perfektes Gottesbild für ihn abgeben und wehe ein solches hat irgendwo einen Kratzer - das verzeiht
der Durchschnittsmensch nicht. LG Irene
P.S. nur zur Erinnerung: Ich bin in keiner Kirche drin,
daher muss ich auch nichts verteidigen, ich sehe es halt nur milder, da ich selber genug Fehler habe.

 loslosch meinte dazu am 08.11.13:
keiner wird zum prieserberuf gezwungen. daher bin ich nur konsequent. wenn der kardinal im treppenhaus des pariser bordells tot aufgefunden wurde und gesagt wird, er habe die armen seelen gestützt, wäre es geboten - nach kath. verständnis - , den mann schnellstmöglich selig zu sprechen. "santo subito!"

in der führungsetage herrscht heuchelei, übler als in der politik.
P. Rofan (44)
(08.11.13)
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 loslosch meinte dazu am 09.11.13:
auf nach chennai (madras). prognose: knapper sieg carlsen. beide blitz-superhirne mit abs. killerinstinkt. üblich sind mehr als 50% remisen. diesmal unter 50%! - na denn, ick freue mir.
(Antwort korrigiert am 09.11.2013)
P. Rofan (44) meinte dazu am 09.11.13:
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 loslosch meinte dazu am 09.11.13:
mit sicherheit nicht. (-_-)
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