Blick durchs Schlüsselloch

Alltagsgedicht zum Thema Alleinsein

von  Didi.Costaire

Da sitzt ein Kerl, der viel verträgt.
Das zeigt sein Bierverbrauch.
In großem Maße ausgeprägt
sind Nase, Backen, Bauch.
Nach oben strebt fast unentwegt
sein Zigarettenrauch.
Die Beine hat er hochgelegt
und seine Latte auch.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (19.03.14)
Er wird bald die Latte reißen und auf die Nase und den Bierbauch fallen. Um das zu sehen, braucht man das Schlüsselloch nicht mehr.
Liebe Grüße
Ekki

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Mir fällt gerade auf, dass der Bierbauch im Bierverbrauch bereits enthalten ist.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
Nimbus (38)
(19.03.14)
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 Didi.Costaire antwortete darauf am 19.03.14:
Ja, wenn alles allein seins ist, ist es trotzdem nicht gut.
Danke und liebe Grüße, Dirk

 Emotionsbündel (19.03.14)
Klischee pur.
Hier wird das Thema "Alleinsein" strapaziert: zwangsläufiger Bier- und Zigarettenkonsum, Verwahrlosung. Ein Erwähnen des für diese Situation obligatorischen Fernsehers, ist gar nicht notwendig
Ich frage mich allerdings, was ein ausgeprägtes Kinn mit Bierkonsum zu tun hat und warum der Zigarettenrauch "nun" unentwegt nach oben steigt?
Sicher gibt es genügend Kerle mit geringerem Bierverbrauch, die trotzdem dem Bild der von dir aufgezeigten Person gleichen.

Ein Blick durchs Schlüsselloch sollte uns da Latte sein

Lieben Gruß,
Judith

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 19.03.14:
Jauch hätte nicht so recht ins Klischee gepasst, sonst hätte es vielleicht noch zwei Fernsehzeilen zusätzlich gegeben.
Mit dem Kinn war ich auch nicht wirklich zufrieden, das nun empfand ich weniger wichtig, aber ich habe nach deiner Kritik an beiden Stellen geändert. Das Schlüsselloch als Indiz fürs Sich-Unbeobachtet-Fühlen habe ich behalten.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 19.03.2014)

 Lluviagata (19.03.14)
Nase und Bauch sind typisch, das Kinn jedoch nicht. Oder du benutzt es als Metapher für seinen Trotz. Ich würde da eher den Bart favorisieren, der ein Zeichen des Loslassens ist. Denke ich.

Ansonsten - wie immer astrein, Didi!

Liebe Grüße
Llu ♥

 Isaban äußerte darauf am 19.03.14:
Vermutlich ein Doppelkinn o.ä.

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 19.03.14:
Ich dachte mir auch, das Kinn könne durch ausschweifende Lebensweise an Masse gewinnen, aber so doll fand ich selber auch nicht. Der Bart wäre mir zu nahe an den drei B's (Brille, Bart und Bauch), so dass jetzt die Backen herhalten müssen.
Danke fürs Kommentieren und liebe Grüße, Dirk

 Fuchsiberlin (19.03.14)
Hast Du ihn gesehen?

LG
Jörg

 AZU20 meinte dazu am 19.03.14:
Das frage ich mich auch. LG

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Vor meinem geistigen Auge.
Schöne Grüße, Dirk

 princess (19.03.14)
Lieber Dirk,

ich kenne rechtsdrehende und linksdrehende Milchsäuren aber von hoch gelegter Milch habe ich noch nie was gehört. Offensichtlich muss ich die Latte meiner Allgemeinbildung deutlich höher hängen.

Liebe Grüße
Ira

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Das ist eine schöne Interpretation, Ira. Vielleicht macht am Ende die Milch den müden Mann munter.
Danke und liebe Grüße, Dirk
janna (66)
(19.03.14)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Ja, die Umwelt besteht nicht nur aus Augenweiden.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 niemand (19.03.14)
Man muss, um einen solchen Typen zu sichten, nicht unbedingt durchs Schlüsselloch gucken, zumindest nicht bei uns hier.Im Ruhrpott sitzen sie mittlerweile auch in der Außengastronomie,
die nun ihre lenzbedingten Pforten wieder geöffnet hat. Solch ein Typ ist keinesfalls ein Klischee, oder vielleicht nur in bestimmten Regionen, in welchen man einen solchen kaum antrifft. Nicht ganz erschließt sich mir die ausgeprägte Nase im Bezug auf einen hohen Bierverbrauch,
hingegen stimmt dies bezogen auf Bauch und Backen (Bier schwemmt auf, leider). Bier und Dauerrauchen stimmen auch, sehe ich täglich - scheint zusammen zu gehören.
Die Doppeldeutigkeit der Latte ist humorvoll. Man kann es als einen hohen Maßstab im Bezug auf den Genuss sehen:
Latte hochlegen=(so viel wie möglich) oder spöttisch betrachtet auf die Potenz schielen und die Latte (im Ruhrgebiet ein häufiger Begriff für den Schniedelwutz) und Beine hoch legen=was einer ausgeprägten Entspannung/Tatenlosigkeit gleichkäme, sprich: Da läuft nicht mehr viel, wobei ich hier den Begriff Potenz nicht unbedingt immer nur auf die unterleibige münzen würde, sondern, auf alles was mit Tun/sich regen, etwas machen
übertragen möchte. Man könnte es als ein sich Aufgeben, oder sich den Lebensumständen Ergeben bezeichnen:
Kein Antrieb und vielleicht sogar der latente Wunsch sich zugrunde zu richten, aus Mangel an Aussichten, oder aus Einsamkeit. Mit herzlichen Grüßen, Irene
janna (66) meinte dazu am 19.03.14:
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janna (66) meinte dazu am 19.03.14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 niemand meinte dazu am 19.03.14:
Oh, danke für die Aufklärung im Bezug auf die Nase -
wußte ich nicht. "Bierserker" ist allerdings wirklich gut *gg*.
Müsste man sich in der Tat merken
Liebe Grüße zurück, Irene

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Danke für deine humorvollen Ausführungen zu Latte und Potenz in ihren unterschiedlichen Versionen, Irene. Bei diesen Punkten sehe ich auch Dinge, die man in der wilden, sprich selbstorganisierten Außengastronomie nicht unbedingt geboten bekommt.
@ janna: Den Bierserker kannte ich auch noch nicht.
Danke fürs Kommentieren und liebe Grüße, Dirk
Pocahontas (54)
(19.03.14)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Den Gedanken, dass der Bauch alles verdeckt, hatte ich beim Schreiben auch, habe mich dann aber dafür entschieden, das Profil des Protagonisten zu beschreiben. Beim Brennen habe ich ihn dabei nicht beobachtet, nur beim Löschen.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 irakulani (19.03.14)
Wahrscheinlich hat der arme Kerl "die Latte zu hoch gelegt" - und ist deshalb allein....:-))

L.G.
Ira

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Zu hoch oder zu niedrig, das ist die Frage...
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 HerrSonnenschein (19.03.14)
Das war Gabys geiler Göttergatte,
der um die Latte Watte hatte....

:-) liebe Grüße Jörg

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.14:
Ich glaube aber, die Zeiten, da Gaby im Park wartete, sind vorbei.
Liebe Grüße, Dirk

 Perry (19.03.14)
Hallo Dirk,
solche Zeitgenossen sind ja vor allem in Bayern keine Seltenheit. Ob Alleinsein der Grund fürs Bierselige ist, mag sein. Es gibt sicher aber auch noch viele andere, um die Füße hochzulegen und den Herrgott einen guten Mann sein zulassen.
Konstruktiv fällt der Text für mich mit dem aufsteigenden Zigarettenrauch etwas ab, der real zu obligatorisch (wohin sollte er sonst steigen) und übertragen zu vage (was will uns das sagen) ist.
Die hochgelegte Latte wirkt dagegen gut auf der körperlichen Ebene humor-erotisch, im Sinne von Vorgabe sogar satirisch.
LG
Manfred

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.03.14:
Danke für deine Worte, Manfred!
Zum Zigarettenrauch? Wie in den Zeilen vorher sollen die ungeraden Verse positive Erwartungen wecken, die in den geraden auf relativ profane Weise enttäuscht werden. Habe ich mir so gedacht.
Liebe Grüße, Dirk

 monalisa (19.03.14)
Durch die beiden winzigen Änderungen wird es noch runder, das Bild der Bierbauch-Zigaretten-Couch-Potato mit der hochgelegten Milch-Mess-Latte

Liebe Grüße,
mona

 Didi.Costaire meinte dazu am 20.03.14:
Danke mona, das hört sich gut an!
Liebe Grüße, Dirk
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