Google zwischen Mensch und Autor, Zwischenwelt und Welt oder: Leben millionenfach

Bild zum Thema Leben

von  Fuchsiberlin

Meine Tastatur klemmt. Nein, ich unterliege einem Irrtum. Es kämpft nicht dieses Instrument, das Worte auf den Bildschirm bannt, um Befreiung, es sind meine Gedanken. Eingeklemmt in einer Tür. Restart.

Tipp „Liebe“ bei Google ein, bestätige dies mit der Taste „Return“. Freie Auswahl. 67.800.000 Mal kannst du dich über dieses Gefühl tot lesen. Ich gebe „Tod“ bei der Suchmaschine ein. Kein Hauptgewinn. Die Liebe siegt. Der Tod endet bei Eintrag 32.900.000. Emotionen laufen aus. Da helfen auch keine Windeln. Der Takt befindet sich außer Kontrolle. Zu oft schwanken viele Menschen im Leben zwischen diesen beiden Extremen. Liebe und Tod.

Über das Suchwort „Aufmerksamkeit“ existieren im großen WWW nur 6.890.000 Einträge. Erstaunlich, dabei bemühen wir Menschen uns im Leben doch auch unbewusst oder/und bewusst um Aufmerksamkeit. Autoren suchen diese in einem anderen Rahmen. Mehr oder weniger. Das Wirken eines Autors, ohne das auf seine Texte gerichtete Augenmerk? Sinn entfremdend. Doch ein nur auf das Suchen beschränkte Dasein, dieses Streben in einer Einbahnstraße, endet vielleicht irgendwann im Abwinken Vieler. Schenke anderen Teilhabe an ihrem Wirken, ohne dich zu verschenken.

Ich bin ein Spinner. Mein Neugier-Ich fragte nach der Zahl der Einträge, die nach der Eingabe des Wortes „Autor“ in Google erscheinen. Hauptgewinn. 286.000.000.

Das Handy vibriert. Ich mag keine Klingeltöne. Eine simsierte Entschuldigung. Kurzzeichensprache. Zu spät das Leid tun, nach dem Leid antun. Augenblicke können in der Reisetasche nicht sehen. Manchmal sind wir einfach zu blind.

Irgendwo existiert auf dem Rechner eine Datei. Texte. Worthülsen. Emotionen. Keine Fotos. Wortbilder. Dunkel. Zu dunkel. Leben ohne Airbag. Depressive bauen sich ihre eigene bag, ohne air. Wortüberflogen kannst du fallen. Irgendwo hin.

Über ein Lächeln denke ich vielleicht morgen nach. Zwinge mich nicht zu lächeln. Oder kannst du lächeln, wenn du dich so fühlst, als wenn du auf einem Bahngleis angebunden liegst, und der Zug in sechzig Sekunden über dieses fährt? Wenn ja, dann trägst du noch mehr depressiven Wahnsinn in dir, als den, welchen ich in meiner Welt spüre. Irre. Ich bin nicht irre. Auch nicht normal. Ich bin wie du: Ein Mensch.

Meine Tastatur würde ich jetzt am liebsten aus dem Fenster werfen. Ich tue es nicht.  Es fehlen noch viele Einträge unter dem Stichwort „Liebe-Tod-Aufmerksamkeit“. Beim Stichwort „Abschied“ erscheinen nur 6.270.000 Google-Einträge.


Anmerkung von Fuchsiberlin:

Wie viele dieser Ichs existieren? Millionen. Google mal...

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Kommentare zu diesem Text

Zweifler (62)
(26.03.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 28.03.14:
Dann bin ich auch lieber irre ...

Du verstehst, ich verstehe:)

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
chichi† (80)
(26.03.14)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 28.03.14:
Ich danke Dir. Hey so vielseitig an Ideenreichtum wie Du bin ich aber nicht, Gerda.

Liebe Grüße
Jörg
Pocahontas (54)
(26.03.14)
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Steyk (61) schrieb daraufhin am 27.03.14:
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 Fuchsiberlin äußerte darauf am 28.03.14:
Schlau oder wahnsinnig googeln, alles ist möglich, liebe Sigrun und lieber Stefan.

Ich danke Euch.

Liebe Grüße
Jörg
LancealostDream (49)
(27.03.14)
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 Fuchsiberlin ergänzte dazu am 28.03.14:
Das ist wahrlich beruhigend. Wäre dies umgekehrt, dann wäre dies mehr als erscheckend.

Ich danke Dir.

Liebe Grüsse
Jörg
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