Eine Welt

Aphorismus zum Thema Freiheit/ Unfreiheit

von  Erdenreiter

Eine Welt, in der nur unvermeidbares Leid existiert, hätte eine Form der Freiheit erreicht, die sogar Formen der Unfreiheit ausschließt.

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Kommentare zu diesem Text

BellisParennis (49)
(27.09.14)
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 Erdenreiter meinte dazu am 30.09.14:
Danke für Deinen Kommentar.

"Utopien bedeuten ungefähr so viel wie Möglichkeiten; darin, daß eine Möglichkeit nicht Wirklichkeit ist, drückt sich nichts anderes aus, als daß die Umstände, mit denen sie gegenwärtig verflochten ist, sie daran hindern, denn andernfalls wäre sie ja nur eine Unmöglichkeit; löst man sie aus ihrer Bindung und gewährt ihr Entwicklung, so entsteht die Utopie."
( Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften )

Liebe Grüße
Marco

 LotharAtzert (27.09.14)
Eine Form, egal welche, gestattet nur die Vervielfältigung ihrer selbst. Hast Du es in diesem Sinne gemeint?

 Erdenreiter antwortete darauf am 30.09.14:
Danke für Deine Resonanz.

Es ist nicht unhöflich gemeint, aber ich halte es normalerweise für besser, eigene Gedichte und Aphorismen nicht selbst zu erklären. Deinen Kommentar, Gedanken habe ich gerne gelesen.

Liebe Grüße
Marco
(Antwort korrigiert am 30.09.2014)
Graeculus (69)
(27.09.14)
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 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 27.09.14:
Ich denke hier geht es eher um die soziale Evolution denn um die biologische Evolution.
Graeculus (69) äußerte darauf am 27.09.14:
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 Erdenreiter ergänzte dazu am 29.09.14:
Danke für Dein interessantes Feedback.

"Aber eins konnte er nicht wissen: Darwin hatte zu seiner Zeit keine Atomphysik zur Verfügung, d.h. er konnte das Alter der Fossilien nicht bestimmen. Das können wir aber heute. Und nun stellt sich heraus, dass, weil wir das Alter bestimmen können, nach dem reinen Darwinismus die Lebewesen in ihrer Änderungsgeschwindigkeit auf einer horizontalen Kurve liegen, also konstant verlaufen. Dann hätte allerdings das erste Pferd schon da sein müssen, bevor es diese Erde und diese Sonne gab. Fledermäuse hätten in cambrischer Zeit vor 3 Milliarden Jahren auftreten müssen. Wir reichen dann mit der Zeit nicht aus. Das hat Schindewolf schon erkannt. Aber tatsächlich zeigt sich etwas anderes, wenn wir das Alter der fossilen Fundstücke bestimmen, was wir heute mit der Kohlenstoff-Stickstoff-Uhr machen können: Die Arten erscheinen typostrophenhaft, fangen mit einem sehr hohen Wert der Änderungsgeschwindigkeit an, der während der Typogenese steil abfällt, dann leitet es in die Horizontale über – ich nenne es die Darwinsche Typostase – und wenn die Typolyse kommt, dann gibt es wieder einen steilen Anstieg der Änderungsgeschwindigkeit. Und dann ist die Art weg. In dieser kurzfristigen Übergangszeit – ich denke hier an die Ichtyostega, die Seymuria, den Oligokyphus – kommen neue Prinzipien herein, die Arten entstehen typostrophenhaft. In relativ kurzer Zeit wird ein Stück Code an den anderen angehängt und es kommt etwas Vernünftiges dabei heraus. Um so etwas entstehen zu lassen, müsste die physikalische Natur so lange würfeln, dass es einmal passiert. Das ist viel länger als die Welt alt ist [...]."
( Burkhard Heim )

Liebe Grüße
Marco
Graeculus (69) meinte dazu am 30.09.14:
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 Erdenreiter meinte dazu am 01.10.14:
Es geht darum,
vereinfacht gesagt, dass dahinter ein lenkender Geist, eine Intelligenz und so weiter stehen muss.

"Ich versuchte mir auszumalen, was herauskäme, wenn man den Vergleich hier ernster nähme, als er gemeint war, und was dann etwa an die Stelle des Darwinschen Zufalls treten müsste ... Könnte man hier mit dem Begriff »Absicht« etwas anfangen?"
( Werner Karl Heisenberg, Nobelpreisträger, für die Aufstellung der Quantenmechanik und ihre Anwendung; Bemerkung von ihm in einem Kolloquium, Zufällige Mutation und Selektion, in dem die Entstehung der Arten mit der Geschichte der Schifffahrt verglichen wurde (Ruderboot, Segelboot, Dampfschiff )

Vielleicht könnte man auch sagen, statt Kampf ums Dasein, die, die sich der sich immer wieder verändernden Umwelt anpassen können, überleben. Oft, auf lange Sicht betrachtet, kann es ein sehr großer Nachteil sein, wenn man zu spezialisiert ist, oder wenn man so will, zu angepasst ist.

Zu dem Buch von Burkhard Heim? Er war ein deutscher Wissenschaftler. In meinen Augen ist er der größte bekannte theoretische Physiker. Wobei viele seine Arbeiten im Mainstream meist als nicht richtig gelten, ohne sie überhaupt überprüft zu haben. Es kommt darauf an, um was es sich handelt, aber eine wissenschaftliche Überprüfung würde ungefähr zehn Jahre dauern, eine Einschätzung ungefähr ein Jahr. Einige Wissenschaftler beschäftigen sich mit seinen Arbeiten in ihrer Freizeit, und es gibt zum Beispiel eine Formel von ihm, mit der man bestimmte Dinge berechnen kann, was zuvor als unmöglich galt. Das erste vollständige Atommodell stammt auch von ihm, welches sechs Dimensionen hat. Denn wie man weiß, und es müsste auch als wissenschaftlicher Fakt gelten, reichen drei Dimensionen nicht aus, um ein Atom vollständig zu beschreiben. Das andere vollständige Atommodell, das es gibt, das ist dasselbe in Grün. Er hat zum Beispiel ein multidimensionales Universum in Formeln und so weiter gepackt, und ein Antrieb von ihm war es, ein Leben nach dem Leben zu beweisen.

"So erscheint im Ursprung der Welt eine kosmogonische Sphärendreiheit aus 3 Ursphären, während eine zweite Dreiheit von Sphären so klein ist, dass sie die letzte Sphäre der kosmogonischen Dreiheit umschließt. Und am Weltende, im Zeitpunkt x, wo das wieder auf eine Dreiheit rausläuft, ist dieser ganze Prozess umgekehrt. Denn diese 6 Sphären, die konzentrisch ineinander stehen, sind Projektionen aus einem solchen 12-dimensionalen Raum, und zwar erscheint zur Zeit Null diese große Sphärendreiheit der Kosmogonie, die in die Zeitlichkeit tritt. Und wenn das aus der Zeitlichkeit wieder raus läuft, nach Ablauf des Weltzeitalters, des Äons, dann geht das praktisch in eine eschatologische Dreiheit über, wobei sich "eschatologisch" auf dieses Rauslaufen aus der Zeitlichkeit bezieht, und das ist diese kleine Sphärendreiheit. Es entsteht so eine Asymmetrie – eben durch diese spiegelsymmetrischen Projektionen der Sphärendreiheit – des Ursprunges und des Endes. Das ist die Erklärung für den so genannten Zeitpfeil. D.h. es geht immer nur in eine Richtung, und zwar ist das strukturell bedingt, es geht immer nur von der relativen Vergangenheit in die relative Zukunft. Es ist möglich, dass sich im Zeitende, das hereinläuft, dass dies die Initialisierung einer neuen kosmogonischen Sphärendreiheit in einer parallelen aber mit der Zeit antiparallelen Raumzeit ist, in einem anderen x5-Abstand, und dass das dann auch in eine eschatologische Sphärendreiheit zurückläuft, die jetzt in unserer Raumzeit als Ursprung erscheint. D.h. so schließt sich dann ein gigantischer äonisch zeitlicher Kreis unserer Welt."
( Burkhard Heim )

Die 5 müsste sich unter dem x befinden, beim x5-Abstand, aber ich weiß nicht, wie man das beim keinVerlag hinbekommt, und es wird automatisch wieder daneben angeordnet.

Liebe Grüße
Marco
Graeculus (69) meinte dazu am 01.10.14:
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rochusthal (71) meinte dazu am 02.10.14:
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 TrekanBelluvitsh (27.09.14)
Wahrscheinlich fällt es schwer unvermeidliches Leid zu definieren. Allerdings dürfte es nicht schwer fallen, jene Dinge zu bestimmen, die als vermeidbares Leid ziemlich weit von der nicht klaren Grenzlinie zwischen unvermeidbarem und vermeidbarem Leid entfernt liegen.

 Erdenreiter meinte dazu am 29.09.14:
Danke für Deine Resonanz.
Deinen Gedanken kann ich nur zustimmen.

Liebe Grüße
Marco
BabetteDalüge (67)
(28.09.14)
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 Erdenreiter meinte dazu am 30.09.14:
Danke für Deinen Kommentar.

Dass jeder die Wahl hat, nur unvermeidbares Leid zu erfahren, dem würde ich nicht unbedingt zustimmen. Mir gefällt es aber, wie Du es meinst und was zwischen den Zeilen steht.

Liebe Grüße
Marco

 Ganna (07.10.14)
...ich denke, wir erleben nur unvermeidbares Leid, denn wäre dem nicht so, würden wir anderes erleben...es ist aber so, wie es ist und dem liegt ein unvermeidbarer Sinn zugrunde...

 Erdenreiter meinte dazu am 07.10.14:
Danke für Dein interessantes Feedback.

"Ich habe den Eindruck, dass alles, was geschieht, von vornherein seine Richtigkeit hat und dass ich am eigentlichen Plan, der hinter allem steht, nicht viel ändern sollte. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass das, was auf mich zukommt, seine Richtigkeit hat und für die Gegebenheiten, die nun mal da sind, sowieso das Optimum ist. Denn ich meine, manches mag mir vielleicht schlimm erscheinen, ist es in Wirklichkeit aber überhaupt nicht, weil eben alles seine Richtigkeit hat. Und ich sage mir: Ich habe eine bestimmte Aufgabe, zweifellos. Denn es hat einen Sinn, dass ich überhaupt als Mensch existiere. Ich habe also die Aufgabe, eine bestimmte Sinngebung zu erfüllen. Und das ist der Sinn meines ganzen Daseins überhaupt, und dieser Sinn ist zu erfüllen. Das ist einmal das Wesentliche. Und alles, was ich zur Erfüllung dieser Sinngebung brauche, das kriege ich sowieso. Denn wenn ich das nicht bekommen würde, dann wäre es sinnlos, dass ich überhaupt da bin."
( Burkhard Heim )

Liebe Grüße
Marco

 waldmädchen (07.10.14)
die welt ist immer die deine *silvia

 Erdenreiter meinte dazu am 07.10.14:
Danke für Deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Marco

 AndreasG (15.10.14)
hmmm ....

Klingt ja recht bombastisch, aber die Formulierung "Formen der Unfreiheit" weicht die gesamte Aussage auf. Denn Formen der Unfreiheit werden durch viele Dinge ausgeschlossen, während andere Formen der Unfreiheit zugelassen werden.

Was ist Freiheit? Was ist Unfreiheit?

Lässt Du die Definition jedes Einzelnen zu? Dann wird es aber schwierig ...

Liebe Grüße,
Andreas

 Erdenreiter meinte dazu am 17.10.14:
Danke für Dein interessantes Feedback.
Was Deine Frage betrifft, es ist ja nicht exakt definiert. Allein das Wort Freiheit kann so viel bedeuten und ist schwer in die Hände zu bekommen, zu fassen. Die Aussage lässt in meinen Augen einen gewissen Spielraum, die der Lesende selbst mit seinen Vorstellungen vervollständigen muss. Warum sollte meine Sichtweise, wie ich es wahrnehme, richtiger sein, als irgendeine andere. Mir selbst gefällt gerade das Unbestimmte in der Aussage, die Freiheit, die es einem lässt.

Liebe Grüße
Marco
(Antwort korrigiert am 17.10.2014)

 Soshura (23.10.14)
Bei sich zu bleiben, ist ein Anfang. So wie das Raubtier nur jagt, wenn es Hunger verspürt. Es scheint öfter, als uns gezeigt wird, an Appetitlosigkeit zu leiden.

 Erdenreiter meinte dazu am 24.10.14:
Danke für Deine Resonanz

Liebe Grüße
Marco

 EkkehartMittelberg (03.11.14)
Der utopische Aphorismus gefällt mir deshalb gut, weil er ungewöhnlich ist, denn Aphorismen beziehen sich in der Regel auf die Realität und nicht auf eine Utopie.

 Erdenreiter meinte dazu am 03.11.14:
Es freut mich, dass es Dir gefällt.
Danke für Deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Marco
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