Spätes Jahr

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Galapapa

Das späte Jahr in mattgelebten Farben,
es badet im gezähmten, milden Licht,
das sich an abertausend Toden bricht
und seine Tage sind des Reifens Narben.

So rar ist die Behaglichkeit der Wärme,
es wächst die Sehnsucht nach Geborgenheit.
Der Morgen trug den Reif als Überkleid,
im Frost vergingen letzte Mückenschwärme.

Aus Schattentälern kriecht ein grauer Abend
als Nebel durch den Tannenwald bergan,
die Zuversicht, die mit dem Licht begann,
in lähmend klammer Feuchtigkeit begrabend.

Konturlos treibt die Furcht durch die Gedanken
und schwelt im gelben Blatt am Modergrund.
Die Welt, sie war vor Stunden noch gesund,
nun scheint sie an Vergänglichkeit zu kranken.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(18.10.14)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Galapapa meinte dazu am 19.10.14:
Hallo Graeculus,
danke für Deinen Kommentar und die Empfehlung!
Ja, das Wetter spielt genz schön verrückt, aber lass uns doch einfach mitspielen und die Wärme genießen. Laut Großwetterlage scheint es das sowieso erst mal gewesen zu sein.
Was unsere Welt angeht, so dürfte deren Vergänglichkeit ja ein Fakt sein. Aber müssen wir diesen Prozess denn noch beschleunigen?!
Wenn immer noch einige Fachleute unsere Klimaentwicklung als natürliche Schwankungen erklären, dann wird mir dabei immer mulmiger.
Liebe Grüße!
Charly
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram