Lange Weile

Gedicht zum Thema Leben

von  Peer

Er sitzt da. Aus Langeweile
weilt er, weilt wie unter Zwang.
Dreht sich manchmal ohne Eile,
und fehlt eine Weile lang.
Kehrt alsbald zurück ans Fenster,
wo er sich bequem verschrägt,
und vertreibt die Taggespenster
bis die Turmuhr Abend schlägt.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(13.03.15)
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 AZU20 meinte dazu am 13.03.15:
Das skommt mir auch so vor. LG

 niemand antwortete darauf am 13.03.15:
Muss nicht unbedingt ein Altenwohnheim sein. Hier sitzen doch viele aus Langeweile bis in die tiefe der Nacht. Und der Bildschirm ist auch nichts anderes als ein Fenster, ein Fenster ins Netz.
Und sage mir jetzt keiner, dass die Jugend hier keine Langeweile schiebt. Wäre dem nicht so, säße so mancher nicht ständig
vor dieser Glotze, anstatt den Tag zu nutzen, wofür auch immer. LG niemand

 Peer schrieb daraufhin am 14.03.15:
Hallo Ihr Dreie,
nee, muss nicht unbedingt. Kann überall beobachtet werden und ist nicht signifikant für bestimmte Orte. Besten Dank Euch fürs Interesse und Resümieren.
LG Peer

 niemand äußerte darauf am 15.03.15:
@ Peer
nein, es ist nich an bestimmte Orte gebunden, sondern überall möglich,daher sind die Beispiele auch nur Möglichkeiten.
Solche Nachbarn hatte ich übrigens schon öfter, manchmal sah man sie und manchmal konnte man sie hinter der Gardine
ahnen Dein Gedicht hat es übrigens voll getroffen.
Das "Fenster" ist ein gutes Bild für den versuchten Ausbruch aus der Langeweile, weil es eine Öffnung zur Hoffnung ist, der Hoffnung etwas zu erspähen das die innere Leere mildert
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 Didi.Costaire (13.03.15)
Oh, so viel Weilen, da wurde mir auch mal kurzfristig langweilig.

Weiland saß ein langer Laban
lange rum bis hin zum Abend,
weil er sich einstweilen schämte
und die Langeweile lähmte.

Liebe Grüße, Dirk
(Kommentar korrigiert am 13.03.2015)

 Peer ergänzte dazu am 14.03.15:
Dirk hat sich mal wieder ins Zeug gelegt.

...fiel aus Scham glatt in ein Loch
und da sitzt er immer noch.

Liebe Grüße, Peer

 monalisa (14.03.15)
Bei mir kommt angesichts deines Textes keine Langeweile auf. ich finde ihn ein bisschen verspielt, etwa wenn du die Langeweile in eine Weile lang verkehrst, und das Weilen durch wiederholtes 'weilt' in die Länge ziehst.
Möglicherweise ist es ja beabsichtigt, um das Fehlen am Fenster besonders hervorzuheben, mir legt sich dieser 4. Vers rhythmisch etwas quer durch das unbetont zu lesende 'fehlt', das mir nicht recht gelingen will, sodass die Monotonie der Langeweile an dieser Stelle unterbrochen wird. Ich könnte mir da alternativ ein 'fehlt dann eine Weile lang' gut vorstellen, wenn du dem fehlen nicht so viel Gewicht geben möchtest.

Dein Text, so langweilig er im ersten Moment klingen mag, regt doch eine lange Weile zum Nachdenken an. Über Sinn und Nutzen, übers Gebraucht-Werden und Zeit-Totschlagen, ... über Eielen und Verweilen ...

Liebe Grüße,
mona

 Peer meinte dazu am 14.03.15:
Freut mich, dass meine Texte zum Nachdenken anregen, denn dazu poste ich sie, auch wenn sie manchesmal scheinbar lapidar klingen mögen. Wegen Deines Vorschlags bin ich noch am Ringen mit mir.
LG Peer
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