Wertewandel

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

Das brünstige Wallen im menschlichen Leibe
zieht Frauen zu Männern und diese zum Weibe
es läßt einen Mann seinesgleichen begehrn
und Frauen sich wenig um Mannsbilder schern
 
Es treibt Männer gleichfalls oft hin zu den Knaben
die offenbar einigen Reiz für sie haben
zumal wiederum wohl nicht wenige Fraun
gern eher den Mädchen als Männern nachschaun
 
Das schlägt sich im Nachwuchs allmählich auch nieder:
Geburtsraten früher die kommen kaum wieder
Mensch hat sein Verlangen und nach ihm die Flut -
die Hauptsache ist daß er Spaß haben tut
 
Es läßt konstatiern sich mit Fug und mit Recht:
Der Mensch ist umtrieben von seinem Geschlecht -
das meint nicht die Art nur nein mehr das Organ
und organisiert scheint ihm Mensch untertan
 
Wenn haltlos die Leiber so mit sich verkehren
und sich ihrer juckenden Wollust nicht wehren
dann ist da gebrochen schon irgendein Damm
man stellt sich die Frage wie es dazu kam
 
Der Leib ward gebrandmarkt als Wohnstatt der Sünde
die Fleischeslust galt als mit Satan im Bünde
Das klärte sich später recht radikal auf
und aufgeklärt nahm das Geschlecht seinen Lauf
 
Wurds einstmals verteufelt nahms bald überhand
daß Nietzsche hellsehend erkenntnistief fand :
Als Leitfaden dessen wie Mensch deutet Welt
fungiert nun der Leib der sich triebhaft verhält
 
Die Umkehr der Werte im Willen zur Macht
die hat dieser Denker zur Sprache gebracht
und wenn sich viel Dinge um Sex heute drehn
dacht’ er das voraus und hats aufkommen sehn.

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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (09.04.23, 22:10)
Nietzsche als Vordenker der Trieb-Dekadenz:
das ist wohl die Willens-Ambivalenz.

 harzgebirgler meinte dazu am 11.04.23 um 13:32:
er ist die vollendung der meta-physik
in der herrschaft des leibes, der physis.
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