Meter um Meter, Vergesse die Farben nicht.

Bild zum Thema Denken und Fühlen

von  Fuchsiberlin

Die Gegenwart verblasst irgendwann, und nur noch in den Erinnerungen sind die Farben zu sehen. Manch ein verpasster Moment, manch eine ungenutzte Chance steckt dann in der Vergangenheit. „Was ich weiß, glaube ich, doch mir fehlt zu viel an Wissen und manchmal mangelt es mir auch am Glauben. Manches bereitet mir Angst, und im Alltag, zwischen den Mahlzeiten, gelingt es mir, manch eine Angst zu verbergen. Vor anderen und vielleicht auch vor mir.“ Kaspar-Gedanken an einem hochsommerlichen Tag.

„Ich schaue nach vorn, auch wenn sich „Zukunft“ manchmal wie ein schmelzendes Eis bei 30 Grad Sommerhitze darstellt. Kennst du dies: Dein Blick, dein Denken, deine Emotionalität ist auf den Weg der Zukunft gerichtet, doch dann siehst du nur ganz wenige Meter vor dir, weil das Licht zu schwach scheint. Und nach einigen absolvierten Metern mehr fühlst du unter deinen Füssen einen matschig glatten Boden. Du spürst es nur, denn du läufst mittlerweile blind. Dann setzt du dich hin. Auf diesen Boden. Wege können anstrengend sein. Physisch und psychisch. Während du so da sitzt denkst du, wer veralbert mich da, dies auch noch schlecht? Ich versteh es nicht. Ein Gag ohne Pointe. Irgendein Scherzvampir erzählt mir etwas vom nahen Ziel. Doch dieses ist weder sichtbar, noch irgendwie emotional greifbar.“

Kaspar hält sich an der Hoffnung fest. „Ohne Hoffnung stirbt mehr als nur ein Gefühl, mehr als nur ein Moment. Hoffnung kann Augen und Herzen öffnen. Ohne diese endet irgend etwas. Schlimmstenfalls ein Menschenleben.“ Kaspar erinnert sich gern an die Farben seiner Vergangenheit, denn diese zeigen ihm deutlich, dass es manchmal mehr Hoffnung gibt, als man es vielleicht glaubt. Farben der Vergangenheit können sich bei einem Lauf auf einem schwierigen, teilweise glatten, gegenwärtigen Weg in Richtung Zukunft auch Ich-stärkend auswirken. Kaspar sieht vor seinem inneren Auge einen Regenbogen. In diesem Moment der Gegenwart. Kaspar lächelt.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (05.06.17)
Hoffnung betrifft ebenso das "wie" (den Weg) als auf der anderen Seite das "was" (das Ziel). Doch langfristig wirkt sie sich stärker auf den Weg aus, einfach darum, weil wir länger auf dem Weg als am Ziel sind. Und dennoch ist das Ziel im menschlichen Leben zu oft sakrosankt, während der Weg, bzw. die Art und Weise, wie wir ihn gehen, gerne schon einmal relativiert ("Der Zweck heiligt die Mittel.") Aber warum achten wir dann den, der sein Geld mit Waffenverkäufen macht und verachten den Drogendealer? Beide wollen nur eines: Geld. Und es wäre mir neu, dass dieses Streben grundsätzlich negativ konnotiert wäre.

Was will ich sagen? Ich kann Kaspers Sehnsucht sehr gut nachvollziehen - und weiß, dass er da ebenso naiv ist und handelt, wie ich selbst.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 05.06.17:
Ja, Hoffnung als persönlicher Wegweiser ... Ohja, letztendlich sind wir länger auf dem Weg, am sich orientieren, als am Ziel. Ja, der Weg kann sich relativieren, und sich so dann auch verändern. Warum wir den einen achten, während wir den anderen verachten? Es ist vielleicht eine persönliche oder zumindest teilweise gesellschaftliche Moralvorstellung? Ick weiß es nicht. Wir Menschen, insbesondere in den Industrienationen lebenden, sind in manchem auch widersprüchlich, glaube ich.

Kaspar denkt und fühlt in manchem scheinbar naiv, und dennoch sind es Gedanken, die einen Menschen auch weiter bringen können, und vielleicht wirken diese auch naiv, weil Kaspar und in dem Sinne auch Du, das Kind in sich bewahrten, ohne aber deshalb unreif zu sein.

Ich danke Dir für Deine Gedanken.

Liebe Grüße
Fuchsi
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