Nach dem achtmonatigen Bibelschulaufenthalt war es ganz schön wieder halbwegs im normalen Leben zurück zu sein. Zumal es ja als zweites Schuljahr verrechnet werden sollte.
Nach seinem sehr harschen Tadel ließ Pastor G. mir ziemlich freie Hand, was die Gestaltung meines Praktikums anging. Lediglich Bibelstunden halten und Predigen gehörte zu meinem Pflichtprogramm. Allerdings wurde ich da in Verden und Nienburg, zwei kleinen befreundeten Pfingstgemeinden, eingeteilt. War da dann also auch nicht unter näherer Beobachtung.
Eines Tages aber meinte Pastor Werner G. zu mir: „Sag mal, Heiner, mir ist aufgefallen, dass wir ja noch gar nichts hier gemeinsam gemacht haben. Was hältst Du davon, wenn du am Sonntagabend die Einleitung machst? Ich werde dann danach predigen!?“
So kam es, dass wir in jenem Abendgottesdienst unseren ersten und einzigen gemeinsamen Gottesdienst abhielten. Und ich hatte am Ende durchaus das Gefühl, dass wir ganz gut miteinander harmoniert hatten.
Vielleicht hätte dies tatsächlich der Anfang einer deutlich besseren Beziehung werden können, wenn nicht noch am gleichen Abend Dinge geschehen wären, die das Alles wieder im Keim erstickt hätten. Oder schlimmer noch, ihn haben möglicherweise endgültig an meiner Eignung für ein Pastorenamt zweifeln lassen.
