Altona

Gedicht zum Thema Beobachtungen

von  Isaban

Das Meer ist nicht sehr nah
die Mauern Kunst weil angesprüht
die Straße laut die Möwen fallen
vom Himmel und
im Park die Abfalleimer an

ein Zwerghund rennt
so schnell er kann
er fürchtet ihre Krallen
die spitzen Schnäbel lachen rot
und schnappen nach dem Pausenbrot

ein schriller Schrei zerbricht
ein Körper pfeilt steil auf ins Licht
der Schrei scheint nachzuhallen
ein Rudel Fahrradfahrer zieht
vorbei

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(14.04.18)
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Aron Manfeld (48) meinte dazu am 14.04.18:
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 Isaban antwortete darauf am 14.04.18:
@ Graeculus:

Herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Sabine

 Isaban schrieb daraufhin am 14.04.18:
@ Aron:
Wie wäre es mal ausnahmsweise mit einer Rückmeldung zum Text anstelle der ewigen Spekulationen über die Autorin, Allerwertester?
Aron Manfeld (48) äußerte darauf am 14.04.18:
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ues (34) ergänzte dazu am 14.04.18:
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 Isaban meinte dazu am 14.04.18:
@ Aron:

Aber Arönchen, ich kommentiere doch ständig - allerdings nur bei Texten, die ich gut gemacht, toll bebildert, spannend oder zumindest irgendwie interessant finde. Ich fürchte, ganz gleich, was du unter meinen Texten anstellst, bei deinem jetzigen Niveau wird es wohl noch etwas dauern, bis mal wieder eines von deinen Werken halbwegs in die Nähe dessen kommt, was ich unter "interessant" verstehe.

 TassoTuwas (14.04.18)
Blankenese, Harvestehude, Rotherbaum, da wohnen die Hanseaten.
Aber Altona klingt wie der Name einer Geliebten!

Liebe Grüße
TT

 Isaban meinte dazu am 15.04.18:
Joa, die muss man allerdings schon recht gründlich und von Haus aus lieben, um sie schön zu finden, glaub mir.

Liebe Grüße

Sabine
LottaManguetti (59)
(15.04.18)
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 Isaban meinte dazu am 21.04.18:
Hach, ich liiiebe es, wenn jemand hinter meine Stilmittelchen schaut! Danke, du Süße.

Herzlichen Dank für deine Rückmeldung, das Zwischen-die-Verse-blinzeln und das tolle Lob!

Lieben Gruß

Sabine

 monalisa (15.04.18)
Hallo Sabine,
als Wortgemälde von Altona empfinde auch ich, ganz ähnlich wie Lotta, deine Zeilen. Für mich sind es viel mehr als Beobachtungen, der/die Beobachter_in verrät sehr viel über sich selbst. Wenn z.B. die Möwen von Himmel herab- und den Abfalleimer anfallen, schwingen da sehr heftige Emotionen mit, Aggression und ein Gefühl der Bedrohung, Furcht, die auch auf den Zwerghund übertragen wird. Zu Recht?
Du hast deine Leser längst am Haken und lässt ihnen wieder die lange Leine, bleibst vage,, was es mit dem schrillen Schrei und dem ins Licht pfeilenden Körper auf sich hat. Das hallt zwar noch etwas nach, wird aber vom Rudel der Fahrradfahrer zertreut. Wie im richtigen Leben eben, bevor man allzu sehr grübelt, passiert schon wieder etwas Neues, das unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Nicht von ungefähr hast du den Titel Altona gewählt, nicht von ungefähr beginnst du mit den Worten 'das Meer ist nicht sehr nah', gerade deshalb weil 'Altona' - 'allzu nah' bedeutet? Allzu nah geht dem Beobachter diese kleine Szene, oder doch nicht? Gerade noch hochdramatisch wechselt er in den Alltag eines Fahrradfahrerrudels.
Allzu nah, zu persönlich eingefärbt, ist die Schilderung, viel mehr als bloße Beobachtung, Stellt sich die Frage, ob nicht jede Beobachtung in gewissem Sinn 'verfälscht', von Vorerfahrungen geprägt, der momentanen Stimmung und Befindlichkeit unterworfen ist? Wissen wir ja von den stark abweichenden Zeugenaussagen, wenn es etwa darum geht, einen Unfallhergang zu schildern. Vergessen wir aber oft, weil wir überzeugt sind, dass nur unsere Wahrnehmung die richtige ist.

Liebe Grüße
mona

Kommentar geändert am 15.04.2018 um 17:19 Uhr

 Isaban meinte dazu am 21.04.18:
Hallo Mona,

das Leben besteht aus Erwartungen. Wir sehen, was wir erwarten zu sehen, was wir sehen wollen, wir hören möglichst nur, was wir hören wollen und wir erkennen nur, was wir erkennen wollen.

Ja, es sind sehr subjektiv eingefärbte Momentaufnahmen, es ist ein Spiel mit Erwartung und Erfüllung, mit dem, was wir sehen/erwarten zu sehen, erleben wollen/erleben und dem, was geschieht. Altona/Allzunah - wer zu nah vor einem Bild steht, kann das Gesamtbild kaum erfassen, kann nur Fragmente erkennen, glaubt zu wissen, was er da sieht/beobachtet/erlebt, kann aber nur einen kleinen Teil von dem erkennen, was wirklich vorgeht.

Ob der Leser hier in diesem Schrei den Todesschrei des Zwerghundes oder einfach nur Möwenkommunikation sehen will, ob die Besprühung der Mauern Kunst ist, ob die spitzen Schnäbel rot lachen, weil Blut an ihnen klebt oder weil die Möwen eben Schnäbel haben, die so aussehen, ob und wessen Körper dort ins Licht aufsteigt - der Leser baut sich seine Geschichte allein, ich eröffne - wie bei einer Stadtrundfahrt - nur Möglichkeiten des Sehenswerten.

Schön, dass du meiner kleinen Sightseeing-Tour folgen mochtest und tausend Dank für deine tolle Rückmeldung.

Altona ist übrigens überall. Ich bin grad hier in unserem Ferienhaus in Frauenwald und der Nachbarsort heißt wirklich und wahrhaftig (frag Tante Google!) Allzunah.

Liebe Grüße aus der Allzunähe

Sabine
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