Kapitel 1 – Das Schweinchen
Im Mai hatten wir in der Schule eine Lesung. Naja, eigentlich haben wir uns zusammen mit dem amerikanischen Autor eine Geschichte über ein Schweinchen ausgedacht. Ich muss sagen, sie war sehr lustig und hielt viele Informationen bereit.
Unser Schweinchen lebte auf dem Flügel von einem Flugzeug und flog täglich durch das Land. Es fand das Fliegen so toll, dass es das Fliegen selber lernen mochte. Leider fand es das Fliegen nicht nur schön, sondern das Schweinchen hatte auch Höhenangst. Immer wenn es von seinem schönen Flügel runtersah, wurde ihm schwindelig. Ganz im Gegensatz zum Hühnchen, das auf dem anderen Flügel lebte. Es konnte wunderbar selbst fliegen, anders als die meisten anderen Gesellen dieser Art, also zeigte das Hühnchen dem Schweinchen, wie man fliegt. Das Schweinchen hatte aber keine Flügel, sodass alle Flugversuche deutlich scheiterten. Das Eizige, was das Hühnchen machen konnte, war, dem Schweinchen beizubringen, nicht im Flug in die Tiefe zu schauen. Seit dem fliegt das Schweinchen ohne jene Angst auf seinem Flugzeugflügel.
Kapitel 2 – Der Aufsatz
Noch am selben Tag mussten wir eine Geschichte über Tiere schreiben. Unser Lehrer gab uns ein Blatt Papier mit Aufgaben. Ich liebe Geschichten schreiben, aber ich schreibe nie über Tiere. Das finde ich langweilig. Ich denke, es wäre interessant zu schreiben, was Tiere so denken, aber auf welcher Sprache sollte man das bitte machen? Für jedes Tier müsste man eine eigene Sprache lernen, davor müsste man sich die Tiere genauer ansehen und versuchen, ihre Gefühle zu verstehen, und um die Gefühle der Tiere zu verstehen, müsste man sich erstmal in die Lage der Tiere versetzen, für ein Kind in der Sechsten viel zu kompliziert.
Ich schreibe viel lieber über mich oder andere Menschen. Ich weiß, alle Leser werden jetzt meinen ich bin ein Egoist, weil ich mich selber am interessantesten finde, aber ich finde manchmal, wenn ich schreibe, schreibe ich Sachen, die ich selbst noch gar nicht wusste. Es kommen sozusagen Sachen aus dem Gehirn raus, für die ich vorher noch keine Worte hatte, die ich also nicht denken kann. Aber, da kommt mir die Frage: <Wenn ich selbst etwas nicht denken kann, es mir also nichts nützt, wie kommt es dann in mein Gehirn rein und raus? Es ist ja unmöglich.> In diesem Buch werde ich versuchen, es zu enthüllen. Naja eigentlich habe ich es ja schon enthüllt. Nur weiß es nur mein Englischlehrer, die Anderen in meiner Klasse und ich. Ich hätte die drei Seiten gerne publiziert, doch sie waren auf Englisch und ich bin ein Anfänger in dieser Sprache. Also waren eine Menge Fehler im Text und, ich weiß nicht, ob es wiklich jemand verstanden hätte. Also habe ich mich in den Sommerferien entschlossen, es zu übersetzen.
Als ich mich dazu entschloss, ist mir übrigens was lustiges aufgefallen. Nun ja, das Buch, das du gerade liest, heißt ja <Ich bin nicht ich>, der Ausatz heißt <Ich bin ich> obwohl ich ja eigentlich über das Gleiche schreibe. Das liegt daran, dass ich mir die im Kapitel erwähnte Frage erst nach dem Aufsatz gestellt habe, und dass ich teilweise zu einer anderen Schlussfolgerung gekommen bin.
Es kann sein, dass mir beim Übersetzen einige Fehler unterlaufen sind. Das kommt daher, dass ich nicht die Originalvorlage auf Englisch vorliegen habe. Jetzt könnt ihr aber erstmal die Geschichte <Ich bin ich> lesen.
Kapitel 3 – Ich bin ich1
Mein Lehrer hat gesagt, ich soll eine Geschichte über ein Tier schreiben. Mein Lehrer in Naturwissenschaften hat gesagt, ich bin ein Tier. Ich habe gedacht <dann schreibe ich eben über mich>, weil ich immer, wenn ich eine Geschichte schreibe, über mich schreibe.
Ich bin ich. Nun, das weiß ja eigentlich jeder. Doch, ich wäre gerne ein Anderer. Ich hätte gerne ein zweites Ich. Ich wäre gerne erwachsen. Dann könnte ich viel mehr machen. Vor allem hätte ich mehr Freiheit in Entscheidungen. Wenn ich erwachsen wäre, hätte ich einen Beruf. Einen Beruf, den ich jeden Tag ausüben kann. Nicht so wie den Beruf, den ich jetzt gerade habe. Ich kann ihn nur sonntags oder feiertags ausüben. Einen Beruf hätte ich gerne, weil ich dann Verantwortung hätte. Mehr Verantwortung. Wenn ich erwachsen wäre, würde ich eine Firma für irgendetwas gründen (ganz egal für was). Und ich würde selbst in meiner Firma arbeiten. Sonst hätte ich ja keine Verantwortung. Das Problem, was die Verantwortung bereitet, lautet <Langweile>. Deshalb kann ich mir ziehmlich sicher sein, dass, sobald ich zwei Jahre lang gearbeitet habe, ich gerne in die Schule gehen würde und all die Fächern, bei denen ich nie zugehört habe, nochmal wiederhohlen würde.
Das, was ich in der Schule so mache, ist mir langweilig. Ich wette, wenn ich irgendwo eine Firma gründe oder in einer Firma arbeite, muss ich rechnen können, ich muss einigermaßen schreiben können, und vieles mehr, was wir in der Schule lernen, ist bestimmt auch wichtig. Aber, was mich total stört, ist, dass ich nicht erfahren kann, was genau in wie weit für mein späteres Leben wichtig sein könnte. Es gibt so viele Leute auf der Welt, die nie im Matheunterricht zugehört haben oder zuhören, nach den Lehrern können die ja dann nur schlecht Arbeit finden, aber, kann es sein, das es viel besser wäre, wenn direkt nach der Grundschule jedes Kind 2 Jahre lang sein Erwachsenleben erstmal ausprobieren sollte?
Ist das Schulsystem auf der Welt wirklich sinnvoll? Ich glaube nicht.
Kapitel 4 – Die Nachbesprechung
<Und, warum ist das so?>, werden sich jetzt viele Leute unter euch fragen. Weil die Schule einen nie Sachen testen lässt. Sobald man sie gelernt und einige Male wiederholt hat, muss es sitzen, und man muss selbst wissen, wie man es sich für zehn Jahre merkt.
<Und, warum heißt das Buch jetzt so?> Weil ich manchmal denke, wenn ich erwachsen wäre, wäre ich nicht mehr ich sondern ich. Wer das nicht versteht, sollte darüber nachdenken, vielleicht kommt er ja auf die gleiche Schlussfolgerung wie ich.