Erden

Gedicht zum Thema Aufbruch

von  Isaban

Den Blick nahmst du aus meinem Winkel,
    die Hände, Arme, Leib und Mund
    (zuletzt tat meiner Krudes kund,
    rieb deine meine Augen wund,
    bis endsam unsre Zeit verstrich),

    so nahm ich dann mein letztes Ich,
    vergrub es tief, um frei zu sein,
    und pflanzte eine neue Sicht
    und zwei, drei Tütchen Sämereien
    in die nun leere Hülle ein.

    Was mir jetzt blüht? Ich weiß es nicht.
    Es bricht erst nach und nach ans Licht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (30.11.18)
Sein Leben ändern, wenn es dann sein muss. Aber auch wenn man den Neuanfang durchaus bereinflusst, bleibt dennoch abzuwarten, was geschehen wird. Mit Interesse gelesen. LG

 Isaban meinte dazu am 03.12.18:
Herzlichen Dank, lieber Armin!
LG
Agneta (62)
(01.12.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban antwortete darauf am 03.12.18:
Merci beaucoup! Deine Rückmeldung freut mich sehr, Agneta!
Liebe Grüße

Sabine
fdöobsah (54)
(29.12.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban schrieb daraufhin am 31.12.18:
Hallo fdöobsah,

die Empfehlung muss wohl von Agneta gewesen sein, denn so viele gab es bei diesem Text nicht, der wohl etwas sperriger geraten ist, als ich es dachte.

Es freut mich ungemein, dass du einen zweiten Anlauf gewagt hast - und natürlich noch mehr, dass dir der Text bei diesem zweiten dann doch noch zu gefallen vermochte.

Deine Interpretation entspricht in (überaus) großen Teilen meiner Intention. Du kannst dir kaum vorstellen, wie gut das gerade bei diesem etwas ungelenken "Baby" tut, an dem ich ein kleinwenig mehr hänge, als an anderen, deren "Geburt" mir leichter fiel. Ich glaube, es sind immer die Texte, die man nicht ganz loslassen konnte, welche für Außenstehende weniger eingängig sind. Dieser hier ist vielleicht noch nicht ganz abgenabelt.


Zum Titel: Ich fürchte fast, ich kann mich kaum davon trennen. Erden. Das Wort liegt so nah bei "Eden", ist nur durch einen einzigen Buchstaben davon getrennt und doch macht es einen Riesenunterschied, ob dieser Buchstabe nun im Wort steckt oder nicht.

Erden, sich wieder auf den Boden der Tatsachen bringen, sich wieder neu positionieren, umtopfen, festen Halt suchen, Raum für neue Wurzeln, eine neue Heimat schaffen - und natürlich das in, beziehungsweise unter die Erde bringen, das Beerdigen dessen, was vorher war, was gestorben ist.

Ich hab jetzt noch einmal gründlich darüber nachgedacht und finde immer noch, dass er passt. Vielleicht muss ich mit noch mehr Abstand noch einmal auf Titelsuche gehen, aber das braucht wohl noch ein wenig Zeit.
Hab vielen Dank für deine Rückreise in holprige Gebiete.

Lieben Gruß
Isaban
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram