Lichtblick

Alltagsgedicht zum Thema Aufbruch

von  Isaban

Ich mag die glänzend glatten Gleise,
die sichtbar in die Ferne führen,
das Bahndammgrün und dieses leise
Verlangen, mich ganz neu zu spüren.

Die alten Schranken hab ich satt,
wie diesen Traum, in dem ich renne, renne, renne,
durch Dunkelheiten bis zur Stadt,
in der ich keinen Alltag kenne.

Gleich morgen trete ich zum Schalter hin
und kaufe mir das Ticket für die Reise,
dann gibt es hier kein Halten mehr; ich bin

bereit. Ich werde in die Fremde ziehn.
Vorm Fenster zwitschert munter eine Meise,
kalenderignorant, nur Klang im Sinn –

das ist es, was ich „Leben spüren“ nenne.
Das und das Seitenstechen, wenn ich lange renne.

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (05.02.10)
Tolle Aufbruchstimmung.
Mit südlichem Lichtblick.
Gute Reise

 Didi.Costaire (05.02.10)
Ein Alltagsgedicht, liebe Sabine, und doch experimentell -

es sieht aus wie ein Shakespeare-Schweifsonett (oder so?) mit wechselnden Verslängen, die sich in den Versen, in dem sich das LyrI verennt, besonders in die Länge ziehen.

Die "glänzend glatten Gleise" klingen so, als käme man mit der Bahn schnell voran.

Liebe Grüße, Dirk

 franky (05.02.10)
Hi liebe Sabine,
Dein Lichtblick weckt in mir ein Sehnen,
einzusteigen in den Zug
meine Flügel auszudehnen
wie ein Falke hoch im Flug.
Deine Aufbruchstimmung ist ansteckend!

Herzliche Morgengrüße

von

Franky:-)

 DanceWith1Life (05.02.10)
Den Schalter such ich auch, wie immer handwerklich überzeugend in Isabanischem SprachgeschickGefühlGerythmet.
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