Weiß tut meinen Augen weh

Gedankengedicht zum Thema Aufbruch

von  Isaban

Wieder will es Winter werden,
dieses Jahr speit Schnee um Schnee.
Nah der Koppel, bei den Pferden,
stirbt die kahle Azalee,

die noch letzten Frühling blühte,
blühte, als der Mai uns glühte.
Einsam stirbt sie. Obsolet,
seit der Schneefall sich verfrühte.

Winter ist es seit Oktober,
Winter, der zu früh begann;
dieser Schnee, der vielbemühte,
fällt und fällt und kann und kann

auch im März kein Ende finden.
Lass uns unser Haus anzünden
und aus diesem Tal verschwinden,
zündeln wir uns eiskalt an!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 niemand (15.03.13)
Ein wenig zu lang, man könnte auch zu geschwätzig sagen.
Und bei dem "obsolet" drängt sich mir der Gedanke auf,
dass die Schreiberin hier wohl mehr ihre Fremdwörterkenntnis beweisen möchte, denn das Gedicht kommt sehr gut ohne aus.
Handwerklich ein sehr gutes Gedicht. Anfang und Ende sehr gut, inhaltlich, in den Strophen dazwischen, wie ich schon sagte, ein wenig zu viel Drumrumgerede. LG niemand

 Isaban meinte dazu am 15.03.13:
Hallo niemand,

herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Es ist immer gut, zu wissen, warum ein Text wenig oder keine Kommentare bekommt. Hier liegt es anscheinend daran, dass meine Stilmittel nicht so rüberkommen, wie ich es mir vorgestellt habe. Dass die Bebilderung zu vage oder zu wenig übertragbar ist, kann ich mir nicht vorstellen - es müssen also die Stilmittel sein.

Das "Geschwätzige" wird eventuell (könnte ich mir zumindest vorstellen) an den Laut- und Wortwiederholungen liegen, ich ich einsetzte, um den entnervenden, hoffnungstötenden, immer wiederkehrenden Schneefall und unangenehm endlosen Winter auch stilistisch zu bebildern - vermutlich zu redundant, wenn es denn als Geschwätzigkeit empfunden wird und auf diese Weise die tieferen Ebenen überdeckt werden - ein typischer Fall von Wahrwohlnix würde ich sagen, Theorie 1, Praxis 5. Ich bin nicht sicher, ob ich da durch Umbau oder Kürzung noch was retten kann, wenn so gar nichts von dem, was ich bebildern wollte rüberkommt.

Zum "obsolet": Wenn es als Fremdwort unangenehm, beziehungsweise extrem überflüssig aufstößt, dann ist das eigentlich genau die Wirkung, die ich erzielen wollte; es entspricht nicht nur der wortwörtlichen Bedeutung dieses Begriffes, es entspricht auch der inhaltlich angezeigten Stimmung und dem überflüssigen t am Ende des Reimwortes.
Tja, ich hab es jetzt noch mal gründlich überdacht, empfinde dieses Wort aber immer noch als richtig eingesetzt. Ich glaube, zumindest da hab ich nichts falsch gemacht.

Liebe Grüße

Isaban

 AZU20 (15.03.13)
Ich bin dabei. Mir gefällt diese Aufforderung zum Aufbruch. "Weiß" kann ich auch nicht mehr sehe. LG

 Isaban antwortete darauf am 15.03.13:
Auf dass wir dem Feuerball wieder ein kleines bisschen näher kommen!

Liebe Grüße

Sabine

 Lluviagata (15.03.13)
Liebe Isaban,
ja, ja und ja.
Ja - der Wechsel der Reime steht für das unstete Wetter, die Wiederholungen für die schier endlosen Wintereinbrüche.
Ja, das gefällt mir! Wie fast alle deine Gedichte.
Ja, weil ich nicht immer kommentiere, da sie so, wie sie stehen, auch fast immer stehen bleiben können. ;)

Liebe Grüße
Llu ♥

 Isaban schrieb daraufhin am 15.03.13:
Herzlichen Dank, Llu, deine Rückmeldung ist mir eine Freude!
Liebe Grüße

Sabine
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram