"Gleichgültig ob Shambhala ein Ort irgendwo auf diesem Planeten ist, oder nicht, so kann es dennoch nur von denen gesehen werden, deren Geist und karmische Tendenzen rein sind."
Dalai Lama (Handbuch der tibetischen Astrologie)
Sephiroth ist die hebräisch-kabbalistische Bezeichnung für die zehn göttlichen Emanationen, was im Kalachakratantra die zehn reinen Mächte sind und in der Astrologik die Wirkung freilich der zehn Planeten unseres Sonnensystems.
Kalachakra läßt sich übersetzen mit Rad der Zeit; Sephiroth mit Ziffern oder auch Sphären; und Shambala ist eine reine Sphäre für Körper, Wort und Geist.
Drei Systeme, zu ähnlichen Zeitpunkten (10. Jh.) an den unterschiedlichsten Ecken der Welt einem Bewußtsein erschlossen, so daß die Schlüssigkeit ihrer Kernaussagen übereinstimmt - ein Indiz dafür, daß universelles Wissen sich immer einen wird, ja nach der Ordnung des Himmels gleichen muß, mögen auch die äußeren Bedingungen noch so verschieden sein.
Ebenso gleicht sich daher folgende Sichtweise: Um ein vollkommener Mensch zu werden, muß man alle zehn Emanationen verwirklichen und darf keinen außer Acht lassen, da sonst die Unausgewogenheit sich zum Tsunami fortentwickelt.
Das ist im Prinzip dasselbe mit der Präsenz beim Dzogchen, nur andere Gangart: sei präsent und lasse das Sein sein, wie es ist.
1. Im Mittelpunkt des an sich mittelpunktslosen Raumes steht natürlicherweise die Sonne. Sie verkörpert uns Licht und Wärme, mithin das Leben, wie Vater und Mutter, denen alles Bio-Logische sein Leben dankt. In den organischen Lebewesen bewirkt die Vater-Mutter Schwingung die Herzbildung, die sogen. "Pumpe" entsteht, ohne welche, wie der Leser weiß, kein uns bekanntes Leben möglich wäre.
Im fortwährenden Umkreisen sammeln die Mächte ihre Eigen-Art und strahlen sie in den Raum.
(Es ist die Art eines jeden, die Abstand zur Sonne und die Reisegeschwindigkeit vorgibt.) Die Sonne ist für uns Eigen-Artige das Maß aller Dinge.
2. Eng um Vater-Mutter, in "nur" ca. 59 Millionen km Abstand zieht der Merkur als erstes seine Bahn. Ihm schrieben die Alten das Denken zu, wobei die Griechen ihn als Gott auch der Diebe und Gaukler klassifizierten. Heute würden wir Intellekt dazu sagen zu dem Geist, der aus allem für sich und mit anderen etwas verfertigen möchte, wozu es immer Regelungen bedarf und dafür steht der Merkur.
3. Diesem folgt die Venus, die im Abstand von ca. 108 Millionen km um die Sonne kreist, wodurch im Körper die Schwingung für die Bildung zum Nierenorgan geschaffen wird, jenes Reinigungsorgans der Libido.
Der Eros, das zweifelhafte Glück, einer Göttin verfallen zu sein, wie es am Beispiel der Leiden des Anchises beschrieben wird, aus dessen Beischlaf mit der Göttin Aphrodite der Halbgott Aeneas hervorgeht, des mythischen Gründers Italiens. ...
4. Es folgt mit einem Abstand von ca. 150 Millionen km unser Planet Erde. Ihr Wirbeln ist sozusagen das Basislager, wo die Reise des Praktizierenden beginnt, des verlorenen Sohnes oder Adam Kadmon.
Es ist der Mond, dem zuerst Aufmerksamkeit geschenkt wird: im Gegensatz zur Sonne hat er kein eigenens Licht, sondern reflektiert alles nur, wie ein Spiegel: das, was hineinblickt, ist auch das, was herausblickt, bloß seitenverkehrt. So ein inneres Spiegelbild kommt ja nur bei Windstille zustande. Der leiseste Luftzug verdirbt die klare Sicht. Ein künstlicher Spiegel zeigt auch nur noch Gekünsteltes. Wenn man das begreift, den Zusammenhang von Windstille und Meditation, begreift man die tiefe Einsamkeit, durch die man in dieser Welt muß, bevor die nächste Wirkkraft ihren Schrecken verliert.
5. Dem Wesen des roten Mars - 216 Millionen km weit draußen im so genannten All - entspricht sicher der Austreibung des Subjekts (- entsprechend also in 216 Millionen Km-Tiefe schlafenendes Bewußtsein), ohne die alles stagnieren würde.
Ausgetrieben wird, was lebt, alles, was sich versteckt, vom Samen bis zum Ei, weswegen in den Mythen beim Mars sowohl vom Kriegs-, als auch vom Frühlingsgott die Rede ist: vom Geschlechtstrieb in der Natur.
Also, da vorne an der Ampel links, dann immer gerade aus - da gehts nach Shambhala, ja!