Chronos, der Hüter der Zeit

Beschreibung zum Thema Bewusstsein

von  LotharAtzert

Wolfgang Döbereiner brachte einmal das Gleichnis: Wenn man einem Hund auf die Pfote tritt, so tritt er nicht mit dieser zurück, sondern die Vergeltung erfolgt von einer anderen Stelle. Nämlich von dort, wo das Tier wehrhaft ist. Das ist in aller Regel sein Gebiß.
Damit soll verdeutlicht werden, daß nicht immer am Orte einer Verursachung sich auch die Auswirkung zeigt und das erschwert ein Erkennen von Karma. Im Falle des Hundes scheint es einfach, gehören Pfote und Maul doch zur selben Gestalt. Doch gibt es auch größere, universale Zusammenhänge, die nicht von gewöhnlichen Menschen als zusammen-gehörend wahrgenommen werden, weil ihr Bewußtsein in den zeitgemäßen Vorstellungscontainer gefangen bleibt.
Döbereiner spricht selten von Karma, bleibt lieber beim deutschen Begriff Schicksal:
Hier bietet die Muttersprache natürlich einen ungeheuren Schatz durch das Verstehen von Sprachbilder. Das Sal - der alte Begriff Salz, dessen Kristallisierungsvorgang im Gitter, um das sich die so genannte Lauge wickelt - und das, was die Zeit dem Einzelnen vom früher Verursachten - die Lauge - in die Gegenwart als Ereignis nach-schickt, um daraus durch Annahme sowie Bewältigung der damit verbundenen Gefahren  Geschicklichkeit zu erwirken. Diese Geschicklichkeit ist individuell, weil jeder aus kollektiven Geschehen das für ihn Bestimmte heraus-zieht.
Schicksal - es ist klar und wurde auch schon oft gesagt ("Gutes Karma-schlechtes Karma") - vergangene Handlungen bestimmt die Gegenwart, wie die gegenwärtigen Handlungen die Zukunft bestimmen. Die Vergangenheit ist nicht mehr zu ändern, die Zukunft bleibt fern und nur die Taten in der Gegenwart bieten die Möglichkeit von Korrektur und Selbstbestimmung für Zukünftiges, sofern man das beabsichtigt. Nimmst du das Geschickte an (- Ereignis, Begebenheit etc.), kann es gefährlich werden, doch verleiht  gerade die Gefahr in ihrem Bewältigen die Erfahrung und mit dieser verbunden ist das, was wir Individualität nennen.
Ein bloßes Lernen auf Schulen vermag das Verstehen des Prinzips  niemals einzuleiten, weil Lernanstalten auch nur Anstaltslernen leisten. Chronos ist Erfahrung von Gefahr, um aus dem Sumpf des Mythos als Erfahrung herauszuwachsen, rein wie ein Lotus. So, wie Buddha Padmasambhava auf einem Lotus sitzend (selbst-)geboren ist, so sehen Tibeter das sogenannte Jenseits. Oder wie es der visionäre Hölderlin für uns Westler aussprach:
"An das Göttliche glauben die allein,
die es selber sind."
 
Damit keine falschen Schlüsse gezogen werden: kein Gott bestimmt da etwa willkürlich, nur jene Kraft der eigenen Tat evoziert permanent Ereignisse oder Begebenheiten in die Gegenwart, die zur Entfaltung von der Einfalt zur Vielfalt dienen, nach dem Ordnungsgefüge jenes Schwingens, das wir Saturn oder wahlweise Chronos nennen, dem Bestimmer der Stimme.
Dieser bestimmende Kraftkreis mit seinen Rhythmen heißt im tibetischen Tantra zB. "Kalachakra". (Kala=Zeit, Chakra=Kraftkreis, Mahakala ein Schützer des Kreises - ich erwähne das nur, um zu zeigen, daß es universale Zusammenhänge gibt, die im Osten und Westen identisch gesehen werden, jedoch andere Namen tragen, da sie einer anderen Entwicklungslinie entsprangen. Das Entspringen ist immer Uranus, die Urkraf, die aus sich selbst springt, der Zeuge, sein Zeug der Same des Werdens.
Werde - Erde ...
Ob Karma oder Schicksal - Die Zeit bewegt sich nicht linear, sie hat ihre eigene Qualität, dh. durch zahllose Rhythmen oder Schwingungsbögen stranden unterschiedlichste Verursachungen "gleich-zeitig" in der Gegenwart. Sie stranden am Strande der Bewußtheit, deren Person darauf aktuell und je nach Vermöge re-agiert. Gleichzeitig ist die Reaktion als Wirkung bestimmend für die Zukunft.
Gäbe es nicht die universale Stimm-Ordnung, wäre niemand da, der um sie wüsste.
 Kalachakra Mandala in 3D

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (21.12.16)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 21.12.2016 von TrekanBelluvitsh wieder zurückgenommen.
Bette (70)
(21.12.16)
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 LotharAtzert meinte dazu am 21.12.16:
"erreicht kein Mensch zu bewältigen" ist wahrscheinlich Bettedeutsch.
"Lös Du mal Deine Schwierigkeiten, die Du ohne Erfolg verbal zu lösen suchst.!
- Hä? Was für Schwierigkeiten?
Der Herr über Dir schrieb:
"Der übliche "Gottes-Wege-sind-unergründlich"-Tinnef, wenn Gläubige nicht erklären können, warum etwas geschieht, sich aber Zweifel an ihrem Glauben - den sie wie bombenfestes Wissen behandeln - nicht erlauben, weil sie selbst keine innere Struktur besitzen und auf die Äußere angewiesen sind."
Fazit: - nein, das erspare ich mir.
"mehr erwartet kein Schicksal" - das Schicksal ist übrigens keine Person.
(Antwort korrigiert am 21.12.2016)
Bette (70) antwortete darauf am 21.12.16:
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 21.12.16:
Du könntest zur Abwechslung mal wieder verständlich reden, sonst ist Kommunikation unmöglich. Was meist Du mit "Den Gedanken mit dem Karma erreicht kein Mensch zu bewältigen"
- das ergibt keinen Sinn, Babette. Und was bewußt ist, ist bewußt. Ein "sehr bewußt" ist eine emotionale Plattitüde.
Bette (70) äußerte darauf am 21.12.16:
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 21.12.16:
"weiß man meist wo es etwas behoben hat" - wer weiß? wer hat behoben?
Wir reden wunderbar aneinander vorbei.
"Karma ist nicht ergründlich, weil es in diesem Leben nur die Rolle spielt, die schon für dieses Leben umdechiffriert wurde." (wer hat ...?)
Es geht im Text nicht um Rollenspiele, sondern um das Wirken der Zeit als Ziehende in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, wobei die Gegenwart eine besondere Stellung einnimmt, da sie als einzige ... gegenwärtig ist. Mit meinen "Problemen" hat das überhaupt nix zu tun.
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