Sollen sie ruhig alle abbrennen

Gedanke zum Thema Religion

von  eiskimo

Wer sagt so etwas im Anblick der halb nieder gebrannten Notre Dame?
Ein Blinder, der noch nie das Farbenspiel ihrer sonnendurchfluteten Fenster sehen durfte?
Ein Tauber, der noch nie die grandiose, ergreifende Resonanz ihres Orgelspiels hören konnte?
Ein Neider, der die göttliche Größe und Faszination eines solchen Gebäudes nicht wahrhaben will?
Oder war es nur ein Wichtigtuer, der in der großen Trauer der Vielen seinen kleinen Auftritt suchte?


Anmerkung von eiskimo:

Nachtrag zu meinem gestrigen Text und einem Kommentar, der merkwürdig unwidersprochen blieb

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Kommentare zu diesem Text


 Momo (17.04.19)
Oder war es ein Ignorant, der auf seiner eigenen Wolke über die Dinge schwebt? „Sollen sie ruhig alle abbrennen“ – der Satz sagt viel über die Geisteshaltung und wenig über die Bedeutung des Ereignisses.
Es ist erschütternd, ein so monumentales, geschichtsträchtiges Bauwerk brennen zu sehen. Sicher war die Kathedrale auch ein Touristenmagnet, aber dennoch war es auch ein spiritueller Ort. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Predigte Jesus nicht auch öffentlich, um möglichst viele Menschen zu erreichen?

Liebe Grüße, M.
Cora (29)
(17.04.19)
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 Regina (17.04.19)
In dem von dir zitierten Kommentar wird allerdings nicht zur absichtlichen Brandstiftung aufgerufen. Der Autor drückt vielmehr aus, dass er auf Gotteshäuser, die keine mehr sind, verzichten kann. Für die Schönheit der kunstvollen Architektur scheint er nicht empfänglich zu sein.
Nun, auf gotische Kathedralen, gibt es sicherlich eine ganze Reihe unterschiedlicher Sichtweisen. Sie waren ja unter anderem auch Symbole der Macht der katholischen Kirche über Jahrhunderte. Es ist eine Frage des Blickwinkels, aus dem man darauf schaut.
aliceandthebutterfly (36) meinte dazu am 17.04.19:
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Cora (29) antwortete darauf am 17.04.19:
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aliceandthebutterfly (36) schrieb daraufhin am 17.04.19:
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 loslosch (17.04.19)
schweigen ist kein einverständnis! seine lieblingswendung ist übrigens "ich könnte kotzen".

ein wadenbeißer.

 AZU20 (17.04.19)
Ich denke, unwidersprochen blieb er nicht und durfte er auch nicht bleiben. LG

 princess (17.04.19)
Hallo eiskimo,

den Kommentar, auf den du dich beziehst, kann man sicher zum Thema einer Diskussion machen. Ich habe durchaus geschluckt, als ich ihn las. Aber in deinem Text hier geht es nicht um diesen Kommentar, sondern um den Kommentator. Du formulierst fünf Hypothesen zu dem Menschen, den du hinter der Aussage von gestern vermutest und wechselst damit von der sachlichen auf die persönliche Ebene. Das empfinde ich als Statement ähnlich unangenehm wie jenes, das ich gestern las.

Liebe Grüße
princess
Cora (29) äußerte darauf am 17.04.19:
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 princess ergänzte dazu am 17.04.19:
Ich hatte die Vision, dass zwei erwachsene Menschen zu einem strittigen "Ausruf" miteinander reden könnten. Über das Thema. Nicht über die Person des anderen.

Nachdem ich gerade gesehen habe, dass nun wieder von einem der Beteiligten ein neuer Text zum Thema online gestellt wurde, stelle ich fest: Nein, hier wird nicht miteinander gesprochen. Hier passiert etwas anderes. Na gut, dann ist es halt so.

 Regina meinte dazu am 17.04.19:
Mit Fragen schon, Fragen an ihn: "Wie hast du das genau gemeint?" und ich finde, man kann ihn ruhig auch wegen Geisteshaltung angreifen.
Aber hier wird über den Autor diskutiert und da sollte man, glaube ich, schon aufpassen, dass das nicht entgleist. Ich finde, man sollte mit ihm diskutieren, nicht über ihn.

Notre Dame war außerdem nach bisherigen Erkenntnissen ein Unfall. Das ist etwas anderes als die willkürliche Zerstörung historischer Stätten. Das hat der Kommentator nicht gleichgesetzt, sondern einige von euch tun das. Ich glaube, da müsst ihr aufpassen, dass ihr nicht unsachlich werdet.

 loslosch meinte dazu am 17.04.19:
"... ruhig alle ..." was gibt es daran zu beschönigen?

wenn sich herausstellen sollte, dass ein bauarbeiter im auftrag des IS gehandelt hätte, ändert sich inhaltlich an dieser schmähung nichts.
Cora (29) meinte dazu am 17.04.19:
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Sin (55)
(17.04.19)
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 TrekanBelluvitsh (17.04.19)
Wäre es Sacré-Cœur gewesen, mein Mitleid hielte sich auch in engen Grenzen. War es aber nicht.

Und:

Was erwartest du von einem, der sich für den Messias hält und überall krampfhaft nach Jüngern sucht? Und darum mächtig böse ist.

Kommentar geändert am 17.04.2019 um 21:05 Uhr

 loslosch meinte dazu am 17.04.19:
jetzt habe ich gelernt, dass diese herz-jesu-kirche erst 1914 fertiggestellt wurde. also nichts geschichtsträchtiges. das beste scheint wohl das orgelwerk zu sein.

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 17.04.19:
Sacré-Cœur, mit deren Bau in der zweiten Hälfte des 19. Jhd. begonnen wurde, ist ein zutiefst neokonservativ-katholischer rückwärtsgewandter Bau (bedenke in diesem Zusammenhang z.B. Darwins "Origins on species") mit antirepublikanischer und antidemokratischer Stoßrichtung. Außerdem wurde sie zum Stein gewordene Revanchewunsch des nationalistischen Frankreichs nach dem verlorene Krieg von 1870/71. Nichts was man im 21. Jhd. noch als Vorbild sehen sollte. Und auch kein altes Wahrzeichen. Der Bau von Notre Dame wurde im 12. Jhd. begonnen. Da gibt es mehr historische Bausubstanz und ihr Stellenwert ist ein ganz andere. Darum bin ich auch als Agnostiker der Meinung, dass solche Bauten erhaltenswert sind.

Antwort geändert am 17.04.2019 um 22:01 Uhr
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