Selbstversorgung
Aphorismus zum Thema Zufriedenheit
von FrankReich
Anmerkung von FrankReich:
Ärger wird auf Wikipedia gleichgesetzt mit Verdruss, und bezieht sich, wenn ich das noch recht erinnere, auf zwischenmenschliche Unstimmigkeiten. Die Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang stellt, lautet auch, ob ich bei einer Zugverspätung nicht eher aufgeregt oder nervös anstatt ärgerlich bin, denn wenn ich keinen direkten Bezugspunkt habe, worüber sollte ich mich dann ärgern, bzw. was bringt mir dieser Ärger denn überhaupt, und hier wären wir schon wieder beim Kernproblem: Wenn Ärger genauso überflüssig ist wie Eitelkeit, warum sollte ich ihn dann nicht in einen Pool damit werfen?
Um das einmal abzukürzen: Ich war in diesem Fall wohl zu keiner Diskussion bereit, weil ich nur Kritik ohne konstruktiven Gegenvorschlag erhalten habe, und daher noch nicht soweit, mich damit kritisch auseinanderzusetzen.
Und noch etwas: Bei Eitelkeit ärgere ich mich entweder darüber, dass mein Scheitel nicht sitzt oder ich von anderen nicht ernst genommen werde, oder beides. Na, glücklicherweise habe ich eine Glatze und wenn ich sonst keinen habe, über den ich herziehen kann, trete ich auch schon mal selbst ins Fettnäpfchen.
Kommentare zu diesem Text
"Ab heute ärgere ich mich nicht mehr, nur noch andere.",
und Du wirst es nicht glauben, aber das ist mir mit obigem Aphorismus tatsächlich geglückt.
Ciao, Ralf.
klar, wenn sich jemand über einen kritischen Kommentar ärgert oder wenn ein Streit schon so lange andauert und so weit fortgeschritten ist, dass allein der Anblick des Streitgegners reicht, trifft dein Apho auf jeden Fall zu, aber ansonsten:
Sicher, dass Ärger immer etwas mit Eitelkeit zu tun hat und dass Ärger sich einzig aus sich selbst nährt und nicht etwa auch durch den Ursprung des Unmutes oder zusätzlich auflaufende Probleme?
Ich kann mich zum Beispiel tüchtig darüber ärgern, wenn ich im Regen auf dem Bahnsteig stehe und immer wieder neue Verspätungen meines Zuges angezeigt werden und mit jeder weiteren angezeigten Verspätng steigt der Ärger - und das hat dann wenig mit irgendeiner Eitelkeit zu tun - und ich bin ganz sicher, es gibt noch sehr viel mehr Ärgernisse, die genau so funktionieren.
LG Isaban
Schließlich sind ja sowieso immer die anderen schuld, richtig?
Ciao, Ralf
Welche wenig ärgerlichen Lösungsvorschläge hättest du denn, wenn du zur Arbeit musst, der Zug sowieso nur 1 x pro Stunde fährt und nun noch jede Menge Verspätung aufweist, es leider keine Busverbindung gibt, der nächste Taxistand etwa 15 Minuten zu Fuß entfernt ist, das nächste per Handy herbeigerufene Taxi erst in etwa 10-20 Minuten da ist und die Fahrt (24 km) um die 40 Euro kostet?
Aber lass mich raten, den Ärger bin ich selbst schuld, weil ich in einer Region lebe, die eine derart schlechte Infrastruktur aufweist und in einer Stadt, in der eine entsprechende Arbeitsstelle nicht zu finden war - und natürlich, weil mir weder Auto noch Chauffeur zur Verfügung stehen, da ich zu blöde war, etweder zwecks Lebensstiländerung ausreichend im Lotto zu gewinnen, einen ü80-Millionär zu heiraten oder mir zumindest vor meiner Geburt ausreichend solvente Eltern auszusuchen. Ich glaube, ich bekomme grad einen Eitelkeitsanfall.
Ciao,
Hmmm ... hier fällt Dir auf den guten Kommentar von Isaban
aber sehr wenig, bist nichts, ein und das Kullerköpfchen
macht es auch nicht besser.
ciao, ciao, niemand
Ja, wer sich ärgert ist selbst schuld, weil dies eine antrainierte Eigenschaft ist, die sich auch anders kanalisieren lässt, und das Kullerköpchen, liebes Nichts und niemand, ist ein Wortspiel auf Ralf.
P.S.: ... und wenn Du Dich jetzt beleidigt fühlst, frage ich mich, wer denn angefangen hat ("aber sehr wenig, bist nichts, ein und ...")
welche ich ernst nehme. Also, ohne Bange sei, ohne Bange ...
ciao, ciao, niemand
Ciao, Ralf
P. S.: Aber schade, dass Du Dich in die Diskussion eingemischt hast, so dass ich Isabans Einwürfe etwas aus den Augen verloren habe. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass Ärger aus Eitelkeit entsteht, aber ich habe jetzt begriffen, dass Eitelkeit und Ärger nicht gleichzusetzen sind. Deshalb habe ich den Spruch etwas modifiziert.