Überraschung

Kurzprosa zum Thema Traum/ Träume

von  Moja

Nie zuvor war ich in Ägypten gewesen. Das Stadtviertel war mir völlig fremd. Hier lebte er, in dieser lichtüberfluteten Straße mit ebenerdigen pastellfarbenen Häusern, von jungen Bäumen gesäumt. Einige Blätter waren goldorange. Ein Blatt lag auf dem Boden, direkt vor seinem Haus. Es gab keinen Zaun. Ich schaute in den Hof, auf die spielenden Kinder. Es war heiß. Eine alte hagere Frau trat aus dem Haus und kam auf mich zu. Sie trug ein buntes Kopftuch. Ich ging ihr lächelnd entgegen und grüßte. Es war seine Mutter. „Ich möchte zu Ahmed.“, sagte ich. Argwöhnisch musterte sie mich. Ihr Gesicht verzog sich abfällig. Nun kam eine junge mollige Frau aus dem Haus und blieb hinter ihr stehen. Sie trug einen Schleier und einen langen Baumwollrock. Vorwurfsvoll sah sie mich an. Die Frauen schwiegen hartnäckig. Dieser flüchtige Moment hielt nur kurz an. Gleich würde ich aufwachen, wusste ich. Ich musste mich beeilen, um Ahmed zu finden, doch seine Mutter verstellte mir die Sicht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(27.03.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja meinte dazu am 28.03.20:
Oh, danke, grüße zurück mit roten Ohren, Moja

 AchterZwerg (27.03.20)
Mütter verstellen zuweilen den Blick, gewähren andererseits Aussicht auf die (optische) Zukunft des Gegenwärtigen.
Mit viel Glück kann das vor schwerwiegenden Entscheidungen bewahren.

Gruß
der8.

 Moja antwortete darauf am 28.03.20:
Allerdings - die Mütter, da sagst Du was,
bei Zwergen ist das wohl ähnlich

Gruß + Dank,
Moja
Aha (53)
(27.03.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja schrieb daraufhin am 28.03.20:
DankesSCHÖN!

Grüße zurück, Moja
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram