Stechendes Blau und undurchsichtiges Dunkel, Pupillen gehen in Iriden über ohne Übergang, wie schwarze Löcher. Die Münder fehlen, und nur die Augen schreien, blecken und starren, stirngerunzelte, borstige Brauenwülste, zusammengezogen über diesen Löchern im Kopf; der Rest fehlt, ist weg, verschwunden; ein Wurm kämpft hinter dem Schleier, ein Zähnegrinsen versteckt sich, dunstiger Atem weicht das Stoffgekröse von innen. Und immer diese Augen, gelb und grün und zornig und wild, angsterfüllt und verzweifelt und übersprungbereit wie zu Tränen gerührt vor Furcht, Mitleid oder Gier. Diese Lachenwölbungen aus den halben Schädeln, diesen Viertelsköpfen verwirren mich, ängstigen und absurdieren mich.
Ein Blick in die Seelen – das ist eine Lüge; hoffe ich. Es sind die Augen ohne Gesicht. Nichts weiter. Es ist sonst nichts. Einkaufswagen werden geschoben, Taschen gepackt und Tüten, der Tunnelblick richtet sich auf Besorgungen und Kreditkartennummern. Sonst nichts. Bis ein Augenpaar sich hebt, und die Welt wird ein schauerliches Geheimnis, das man flüchten will.
Ich sitze auf einem freien Platz und starre in die Sonne. Lange wird es nicht mehr dauern. Dann werde ich es so sehen, wie es ist. Wie die Anderen. Die ohne Gesichter.