Eher ein Katzentyp

Text zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Wie oft schon bist du dem Tod von der Schippe gehüpft, und du weiß es gar nicht.

Der grinsende, verwesende Schweinekopf für die Hühner zum Picken - das macht das Eigelb gelb, wenn die Würmer auf dem nackten grauen Zementboden hinterm Geräteschuppen zu fad schmecken.

Wie Flöhe auf einer heißen Herdplatte springen meine Gedanken. Seht einmal, da steht er, der kleine Struwwelpeter.

Dies ist keine Geschichte über die Psychiatrie, das ist eine Geschichte aus der Psychiatrie. Psy-chia-trie – dich vergess´ ich nie!

Ich habe Brillen mit drei verschiedenen Stärken, aber Kassiopeia mit ihren geöffneten Schenkeln sehe ich am Nachthimmel mit bloßem Auge; manchmal auch des tags; ...groß oder klein, wie muss es sein?!? Mein Stemma richtet sich in den eigenwillig inzestuösen Eifeltälern, in denen die Leute zusammenrücken, wo die römischen Besatzer von den zu Unrecht verharmlosten schwarzfüßigen Hochniedertalindianern zu Tode gefoltert und verbrannt wurden (oder umgekehrt), und reitet im georgischen Pfeilhagel der stalinistischen Kaukasustartaren bis heute auf allen Kirmesplätzen – rotes Haar, das ganze Jahr!

Die größte Strafe ist: Dumm sterben lassen; so transzendent denke ich schon. Nur ein toter Mensch ist ein guter Mensch. Die Sonne scheint für jeden, doch manche tun noch beten.



© Rainer M. Scholz



Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram