Unerhört

Kurzgedicht zum Thema Einsicht

von  EkkehartMittelberg

In deiner Hecke
gleich um die Ecke
zirpt eine Zikade.

Ich glaubte erst,
dass sie mein Herz erweiche,
doch dann erkannte ich:
Immer das Gleiche.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (14.06.20)
Das kann natürlich ernüchternd sein. Auf der anderen Seite gibt es ja Phasen, in der man Unterhaltung mit geringer Intensität zu schätzen weiß.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Genau, Trekan, ich bin so einer, der das ständige Tremulo nicht braucht. Merci.

 franky (14.06.20)
Lieber Ekki, das könnte auch dein Tinnitus gewesen sein.

LG Franky

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 14.06.20:
Spassibo, hahaha, Franky, bevor ich dies schrieb, war ich beim Arzt. der sagte mir, es sei einwandfrei die Zikade.
LG
Ekki

 FrankReich schrieb daraufhin am 08.07.20:
Dass franky zu so einer Einschätzung kommt, ist allerdings nachvollziehbar, zudem Zikade' tattsächlich nach einer schweren körperlichen Beeinträchtigung klingt, und wenn Dein Arzt Dir schon die Zikade bestätigt, mache ich mir da ernsthafte Sorgen um Dich. 😄 Ciao, Frank

 eiskimo (14.06.20)
Wir erwarten meist zu viel von den Anderen....
ernüchterte Grüße
Eiskimo

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 14.06.20:
Danke, es gibt wohl beides: überzogene Erwartungen und berechtigte Kritik.
Ekki

 eiskimo ergänzte dazu am 14.06.20:
Das "ernüchtert" bezieht sich nicht auf die Qualität des Gedichtes, sondern auf die Wirkung der Zikade: Da erhoffte sich jemand das einmalige, nur auf ihn gemünzte Konzert, und dann war es "immer das Gleiche".
Das Gedicht finde ich vor diesem Hintergrund absolut gelungen!
lG
Eiskimo

 monalisa (14.06.20)
So auf den ersten Blick, lieber Ekki, gefällt mir das Lautmalende der ersten Strophe, wodurch das Gezirpe fast hörbar wird und Aufmerkssamkeit und vielleicht sogar den Anklang einer romantischen Sommernacht bei Leser*in erweckt.
Der zweite Teil macht nachdenklich, beschreibt den Moment des aufmerksamen Zuhören in der Hoffnung, etwas Einmaliges, Herzerweichendes, etwas das innerlich berührt, durchdringt und erfüllt zu finden ... Doch LI stellt fest, so besonders sei das gar nicht - "immer das Gleiche" und verliert das Interesse. Vielleicht würde es sich ja lohnen, da noch länger, noch genauer hinzuhören, um im immer Gleichen doch noch das Einmalige und Besondere herauszuhören?

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Vielen Dank, Mona. Ich höre gerne lange und gedudig zu. Aber es gibt neben der Zikade noch andere Musikanten, die sich mühen und auch verdient hätten, dass man ihnen Gehör schenkt. Ich räume aber ein, dass es eine subjektive und nicht immer gerechte Entsccheidung ist, wann es einem zu viel wird.
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (14.06.20)
Moin Ekki,
anstatt eines Kommentars:

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Gracias Tasso, ich verstehe das Emoticon so, dass dich dieser Text amüsiert hat.
Herzliche Grüße
Ekki

 TassoTuwas meinte dazu am 14.06.20:
So isses!

 Moja (14.06.20)
Das mag wohl am Ohr und Einsicht des Hörers liegen, Ekki, Zikade und Natur zirpen unbeeindruckt von unserem Wollen und Willen weiter.

Noch einen zirpenden Gruß,
Moja

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Danke, da hast du völlig recht, Monika. Dennoch unterstellen zum Beispiel Fabeln den Tieren bestimmte Eigenschaften, die nur in der Fiktion gelten.. So wird die Zikade in der bekannten Fabel "Die Grille und die Ameise" für ihre mangelnde Umsicht und Faulheit bestraft (Sie hat keine Vorsorge betrieben), obwohl sie doch eine sehr fleißige Sängerin ist.
liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (14.06.20)
Ja-langweilig. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Merci,Armin, man kann das Zirpen der Zikade auch als monoton bezeichnen.
LG
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(14.06.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.06.20:
Merci, Sigi, ich denke, man muss hier zwischen biologischer Realität und Fiktion unterscheiden. Deine Anmerkung trifft auf erstere zu. In der Literatur steht das Zirpen der Zikaden symbolisch für Monotonie.
Liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(14.06.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.20:
Merci für den guten Wunsch, wa Bash. Ich hoffe, es ist eine Nachtigall.
Agnete (66)
(15.06.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.20:
Danke, Monika. Ja, so kann das Leben aussehen.
LG
Ekki

 harzgebirgler (05.10.20)
ewige wiederkehr des gleichen
wird selten zum erweichen reichen.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.10.20:
Vielen Dank, Henning, genau das wollte ich ausdrücken.
LG
Ekki

 AchterZwerg (24.04.21)
Hallo Ekki,

mich dünkt, dass es sich hier um ein ausgesprochen ironisches Werk zum Thema "Forenalltag" handelt.
Reimschemata und Metrik werden allzu kühn interpretiert, was hier einen Teil des Witzes ausmacht.
In ihrem Symbolwert stehe die Zikade für den Dämon des zyklischen Wechsels von Licht und Finsternis - amüsanter kann man foRensisches Geschehen nicht "geißeln." :D

Aber es ist die Hoffnung, die zuletzt (und lachend) stirbt.

Leis prustende Grüße
der8.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.04.21:
Merci, Piccola, dich dünkt nicht falsch.
Mitprustende Grüße
Ekki
nobbi (63)
(24.04.21)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.04.21:
Gracias, nobbi, eine Assoziation, die mir gefällt.
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