Schlafes Bruder

Sonett zum Thema Abgrund

von  Walther

Schlafes Bruder

Ich streife durch die Lande, weile still,
Und will mich schnell vergessen, ja, ich will
Vom Elend nichts mehr sehen und nichts hörn:
Ich will mich an der Liebe jetzt betörn.

Ich brach dir eine Blume, brach sie dir,
Und wollte sie dir bringen, stehe hier,
Da fliehen meine Worte wie der Wind
Dahin, wo sie stets waren und nun sind.

Ich zähle meine Knochen, spür den Sog
Und habe den betrogen, der betrog,
Als ich die Welt umarmte und das Nichts,
Im Schattenriss des Mondes und des Lichts

Der schaurigen Laterne jenes Manns,
Der ich wohl immer war: Jetzt bin ich‘s ganz.


Anmerkung von Walther:

Die Form ist experimentell. Es handelt sich um ein Englisches Sonnet in Paarreimen.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (02.10.20)
Gelungen. LG

 Walther meinte dazu am 02.10.20:
Hi AZU2O, danke dir - auch für die empfehlung! lg W.

 EkkehartMittelberg (02.10.20)
hallo Walther, ich halte mich mit einer Beurteilung zurück, weil ich den Inhalt nicht verstehe. Kannst du mir mit einem Stichwort helfen?
LG
Ekki

 Walther antwortete darauf am 02.10.20:
Hi Ekki,
danke fürs lesen. du weißt, daß sich autoen - vor allem von poesie - besser aus der exegese ihrer versbrechen heraushalten. ich halte da so, und zwar sehr strikt.
dieser text ist wenig verrätselt. man kann durch assoziation herausfinden, um was es sich handelt.
stelle dich also der herausforderung - oder nicht. :)
alles gute - bleib(t) gesund!
lg W.
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