Reisen ohne Abschied

Kurzgedicht zum Thema Geduld/Ungeduld

von  GastIltis

Wer reist, der wartet gern bequem.
Entfällt ein Zug, ist 's nicht genehm.
Entfernt man gar den Schienenstrang,
dann wird die Wartezeit sehr lang.

Bald nimmt man ohne Abschiedswort
auch noch den letzten Prellbock fort!
Soll man jetzt warten oder reisen?
Man kann es sich nun selbst beweisen,

schreibt einen Brief an sein Hotel:
„Es geht mir alles viel zu schnell.“


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: AvaLiam, AZU20, nadir, UtaBossan, LottaManguetti, Moja, plotzn.
Lieblingstext von: LottaManguetti, Moja.
Vielen Dank! Bleibt gesund!

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (23.12.20)
So langsam wirste mir unheimlich. :D

 GastIltis meinte dazu am 24.12.20:
Danke Lotta, nun sind wir schon zwei. Ist aber noch überschaubar. Vor einiger Zeit hatte ich Ekki per PN ein längeres Gedicht mit dem Titel „Wenn die Seele ins Trudeln gerät“ zugesandt; danach hatte ich das Gefühl, dass es Ratlosigkeit ausgelöst hätte. Unheimlich und ratlos, passt irgendwie.
Herzlich grüßt dich Gil.
PS: Der Rest steht unten!

 Moja (23.12.20)
Was mag das wohl für eine Reise sein, lieber Gil,
da schwant mir nichts Gutes....

vorsichtige Grüße,
Moja

 GastIltis antwortete darauf am 24.12.20:
Hallo Monika,
um erst einmal auf deine Zeilen zu kommen, müsstest du dir auf meiner Startseite das Gedicht „Leander“ ansehen. Damit habe ich es bei einer Userin nach einer Veröffentlichung in einem nun nicht mehr bestehenden Forum in ihr Gedichtbändchen mit dem Titel „Der Fluss an dem wir uns trafen“ geschafft. Der Titel des Buches hat mich zu folgendem Text inspiriert:

Der Fluss an dessen Ufer wir uns trafen

Der Fluss, an dessen Ufer wir uns trafen,
- wir glitten sanft hinab im Dämmerlicht -
ich hätte dort so gern mit dir geschlafen,
doch schlafen ließest du uns beide nicht.

Und staunend hat das Sein uns zwei gefunden.
Die laue Nacht zog über uns hinfort.
Wie Doppelsterne waren wir verbunden
und lauschten jedem leisen Zauberwort.

Der Morgen kam ernüchternd niederträchtig.
Ein Tischleindeckdich war nicht eingeplant.
Der Schwan am Ufer segelte bedächtig,
als hätte ihm von unsrer Nacht geschwant.

Der Text steht nicht bei KV. Nachdem ich ihr noch folgendes Gedicht zugesandt hatte, das ich Arno Holz nachempfunden habe (Daphnis), hat sie es als Anmache empfunden und mit mir gebrochen. Hier ist es:

Laß nicht eyn die Böhse=Wichter

Daß die Trauben dicht und dichtter /
hängen / brall im Lichter=Schein /
laß nicht eyn die Böhse=Wichter /
waß for mich / allein sol seyn.

Undt die wonnickligten Glihder /
zeig sie nicht dem falschen Han.
Sinck ich für / dein offnes Mihder /
Schweiffe auff dem rächten Blahn.

Itzt die Trauben ich benasche
zährtlig küss ich sie darbey /
hastu keine Oepffel=Dasche /
die mir durchauß lihblig sey.

Gut, damit muss ich nun leben. Es ist schon erstaunlich, wie oft das geschehen ist. Und eigentlich lustig. Aber im Grunde ging es um den Begriff „schwant“ oder „geschwant“.
Gutes oder weniger Gutes? Wir werden sehen. Und vorsichtig sein. Ehe wieder jemand die Forums-Verbindung abbricht. Du sei jedenfalls lieb und mit Dank gegrüßt vom doch nun traurigen Gil.

Antwort geändert am 26.12.2020 um 17:40 Uhr

 Moja schrieb daraufhin am 27.12.20:
Nicht traurig sein - lieber Gil,
Du hast gereimt so fein & vortrefflich,
beinahe unbestechlich -
nicht jeder Spruch führt zum Bruch,
wenn Charme trifft auf den Schwan
ist nichts vertan...

Tröstenden Gruß,
Moja

 GastIltis äußerte darauf am 27.12.20:
Bin ich nicht!

 AZU20 (28.12.20)
Gedud ist aber gerade im Augenblick dringend erforderlich. LG

 GastIltis ergänzte dazu am 28.12.20:
Eben, Armin. Das versuche ich ja zu vermitteln.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (28.12.20)
Lieber Gil,

wer dem Hotel solch Sachen schreibt
und damit Lobbyarbeit treibt,
muss später (das ist zu beachten!)
vermehrt im Freien übernachten.
Obwohl: Das Gute an den Viren -
man kann jetzt kostenlos stornieren...

Irgendwann wird man wieder lustvoll reisen können, wenn bis dahin der Zug nicht abgefahren ist...

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 28.12.20:
So scheint es, Stefan!

Der Lobbyismus eh und jetzt,
wird oft zu Unrecht unterschätzt.
Dass er die Wirtschaft nicht vermint,
ist liberal, denn er nur dient
doch dem Erhalt von Arbeitsplätzen!
Kubicki? Richtig! Eins und setzen!

Soviel auch zum Thema Übernachtung im Freien. Komisch,
geistige Umnachtung führt eher zum Verzicht auf den Freigang.

Danke und sei gegrüßt von Gil.
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