atualisiert am 26.09.2021
Robert Habeck ist nicht nur der Spitzenpolitiker der Grünen, denn er hat tatsächlich auch einen Doktortitel in Philosophie, den er aber lieber verschweigt. Vor allem dann, wenn er zu Interviews eingeladen wird, stellt er sich verständlicher Weise, als Politiker der Grünen den Journalisten vor und eben nicht unbedingt als studierten Philosoph. Und so soll es einen Philosoph namens Robert Habeck, anscheinend zumindest für die Öffentlichkeit nicht geben, Doch hört man R. Habeck erst einmal reden, dann hört man aber auch den Philosoph, der in Habeck steckt, so dass er den Philosoph in sich, nicht weiter leugnen kann. Denn seine gesprochenen Worte bzw. Sätze, fallen dadurch um einiges länger aus, als bei seinen politischen Rivalen, zum Beispiel von der CDU bzw. von der SPD. Und so schafft es Robert Habeck in der Regel nicht, die Pointen in seiner Rede, so zu setzen, wie seine politischen Gegner, es diesbezüglich, vielleicht besser machen. Und so zieht Habeck, diverse politische Themenfelder, philosophisch sehr gekonnt, derart in die Länge, ähnlich einem gedehntem Gummiband, bis die Zuhörer gar nicht mehr so recht wissen, worüber Robert Habeck hier denn eigentlich spricht. Weil seine philosophisch gesprochenen Worte bzw. Sätze, auf die Dauer jedenfalls, durchaus eine gewisse Monotonie entwickeln können, die aber den Vorteil in sich bergen, das die Zuhörerschaft, genauer hinhören muss, bei Robert Habecks Reden und aus dem Philosoph, avanciert er sogar zum „Menschfischer“. Der die Leute versucht mit seinen philosophischen Darbietungen zu verführen und sie damit, im übertragenden Sinne, „regelrecht an sich zu ketten“, wie einen Hund, den man an der Leine führen muss und jetzt, mit einem Mal, lauschen seine Zuhörer Habecks magischen Worten, sehr angeregt, in dem Habeck sie damit einlullt. So ist bei seinen Zuhörern, die Stimmung unter seinen Fans, aber nun besser denn je und Robert Habeck, der auf der Bühne nun wie in Trance, vor sich hin philosophiert, lässt den Politiker in sich glatt vergessen. Denn den braucht Habeck, ohnehin nicht mehr, in diesem Maße, in sich tragen, weil Habeck zweifellos, der bessere Philosoph geworden ist.
Und so dachte er noch einmal scharf nach, in dem Sinne, das er nun doch, der geborene Politiker hätte sein können. Aber tief in ihm drin, in seinem Herzen, da schlummert eben doch dieser „kleine Philosoph“, der zungenfertig, wie kein anderer in der deutschen Politik, als Grünenchef damals, über die grüne Politik philosophiert und gleichzeitig aber auch über sie hergezogen ist. Und Habeck auch heute noch, jetzt kurz vor der Bundestagswahl - und sollte sich ihm die Gelegenheit noch bieten – dieses seinen treuen Fans, noch einmal, jedoch in kleinen Dosen, wohl gerne darbieten würde.
So wirkt Robert Habeck zudem, bei seinen vielen Interviews, die er den Medienvertretern, in den vielen Jahren, als Grünen-Chef gegeben hat, doch meistens etwas schüchtern, ja bald schon, irgendwie stoisch zurückhaltend. Doch wenn er die Sprache der Philosophie, in diesen Interviews, erst einmal gefunden hat, dann überschlagen sich seine Worte zwar in unregelmäßigen Abständen, wirken sie dabei aber nicht störend auf seine Zuhörerschaft aus und Habeck wird es nun doch nicht mehr so ungern hören, als Philosoph in der Öffentlichkeit genannt zu werden und den Politiker, den er zweifellos verkörpert, den stellt er nun vorsichtshalber, lieber hinten an.