Das Wahre und sein Erscheinen

Aphorismus zum Thema Fan(atismus)

von  LotharAtzert

Der Feinschmecker kann sich am Ende nur noch selbst verkosten, wie der Samurai sich im Seppuku vollendet.



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Kommentare zu diesem Text

Adrian (47)
(01.04.22, 16:33)
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 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.22 um 19:45:
Eigentlich ist das nur die Kurzform, die Essenz. Aber für dich, Adrian, der du dich in meiner Terminologie offenbar nicht auskennst, hier der Rest:

 Das Wahre tritt nicht selbst in Erscheinung, sondern läßt aus sich zeitlich den Austreiber  des Unwahren erscheinen. Das Wahre ist vollkommen, sonst wäre es nicht wahr. Das Unwahre ist als Erscheinung der Unvollkommenheit auch wahr:
Lügen sind das, was man an seinem vom Schicksal vorgesehenen Anlagenweg nicht zur Gestalt hat wachsen lassen, indem man sich weigerte, sich mit Ungewünschtem auseinanderzusetzen, das zu einer bestimmten Zeit erscheint. Es fehlt dann an der Gestalt und man beginnt, andere überzeugen zu wollen, warum das Fehlende kein Fehler ist.
 
Ist alle Unwahrheit aufgehoben, oder „erlöst“, ist auch der Austreiber wieder heimgekehrt zur Wahr-Heit – zum Dharmakaya, dem Wahrheitszustand.
Die Anlage ist das, was in jedem als zu gestaltende Kraft schlummert, ähnlich, wie es im befruchteten Ei noch schlummert. Und Gestalt, die am Ereignis wächst, ist ein Freiwerden von Gestell und Gestelze aus Lebenslügen, ein vollkommenes Gefügtsein ohne Makel. Gefüge fügen sich zu Anschauungsbilder und die gehören dem ganzen Volk – zur Bildung, sie stehen ihm zur Ver-Fügung.
 
Die Erscheinung
Wo etwas erscheint, muß Licht sein, welches den Schein verursacht. Das Etwas erscheint als Lichtwahrnehmung irgendjemandem - der wahre Verursacher erscheint damit nicht. Ist das nach-voll-zieh-bar? (war lange Jahre Nachvollziehbardame) So ist in allem von Anfang an Himmelsordnung und Erlösung aus Verstrickungen von Samsara in die Wiege gelegt. „Der Weg hin und zurück ist derselbe“ heißt es bei Heraklit, dh das, was erscheint, kommt von jenem, das nicht erscheint und … kehrt auch am zyklischen Ende wieder in diesen zurück.
 
Was als erstes erscheint, ist die pure, noch ungerichtete Frühlingskraft. Ob das beim Neugeborenen so ist, oder jahreszeitlich: Jeder Beginn ist ein Austreiben aus den Winterhüllen durch Kraft, sonst käm es zu keinerlei Blüte, mithin bloß zur Hungersnot, denn woher dann Früchte nehmen.
Das Ausgetriebene will sich zuallererst sichern. Das heißt auch Territorium sichern, sein eigenes mit andern gegen äußere Feinde absichern, gemeinsam der Gefährte in der Gefahr – solange die inneren nicht bei sich selbst entdeckt und in Weisheit verwandelt, was erlösend wäre, wiederholt es sich darum in bestimmten Rhythmen. Da fließt die Zeit durch Aufbau sozialer Netzwerke, bis zu den pollensammelnden Bienen, die von den Menschen um den Honig gebracht werden, was deren Geist wohl daraus lernen mag … und wozu.
Etwaige Fehler bitte ich zu entschuldigen, ich habs noch nicht überarbeitet.
 

Antwort geändert am 01.04.2022 um 19:46 Uhr

Antwort geändert am 01.04.2022 um 19:50 Uhr
Adrian (47) antwortete darauf am 01.04.22 um 20:25:
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 01.04.22 um 20:36:
Ach du erschreckst mich doch nicht. Ganz im Gegenteil. Ich finde es aber angenehm, daß du nachfragst. Für gewöhnlich sagt man mir nur im barschen Ton, daß ich Stuß schreibe und erklärt es dann einem ... na, vielleicht Vierjährigen, wie es sich in Wirklichkeit verhält - da beende ich die Sache dann recht schnell.
So aber bietet das die Möglichkeit, irgendwann fortzufahren im "Klären" von Details.

Danke fürs Seppuko, das ist mir dann schon peinlich, so was.
Ein helles Köpfchen, nunja ...

 AchterZwerg (01.04.22, 19:01)
Ich kann das nur bestätigen: Die Restaurants werden einfach immer schlechter! :(

Der 8.Fastgourmet

 LotharAtzert äußerte darauf am 01.04.22 um 19:59:
Vom Fastengourmet zum Fastgourmet: ich komm da ja nicht mehr rein, wg. irgendeinem g - oder ist das schon wieder aufgehoben?

Danke sagt
der 1. Ätznatron, Pharao der Wetterau
Adrian (47) ergänzte dazu am 01.04.22 um 20:31:
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 AchterZwerg meinte dazu am 02.04.22 um 06:43:
Was lernen wir daraus, Adrian?
Zwerge gibt es wahrhaftig fast überall! 8-)

 harzgebirgler (20.05.22, 10:59)
Goethe sagt in seinen "Maximen und Reflexionen":

"Es ist nicht immer nötig, daß das Wahre sich verkörpere; schon genug, wenn es geistig umherschwebt und Übereinstimmung bewirkt, wenn es wie Glockenton ernst-freundlich durch die Lüfte wogt."

Beste Grüße
Henning

 LotharAtzert meinte dazu am 21.05.22 um 14:02:
Hölderlin:
"Lang ist die Zeit, es ereignet sich aber das Wahre".


Dankesgrüße, zweitbeste
Lothar
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