weiberschlucht

Politisches Gedicht zum Thema Fan(atismus)

von  moonlighting

vergessen die tücke
der wölfe
als massen
krank vor hunger
und stählerne augen
die freiheit versprachen


hinten auf
den feldern
wütete er
der blonde
stahlblaue tod


kahlgeschoren die köpfe
splitternackt
auf äcker gedrückt
zwangen sie alle
dem abgrund
zu lauschen


hinten auf
den feldern
wütete er
der verächtliche tod 


gier brach sämtlich                                                 
gold heraus
ohnmächtig
die felder glitzern
sechsunddreißig stunden
höllenschlund
awrahams kinder
blutbedeckt 


hinten auf
den feldern
wütete er
der blasphemische tod


in reih und glied
ein letzter appell
ein todesschuß
in krampfend leiber
geschlachtet alle
münder rot
verbrannt im tod
zu knochenmehl


die sonne schien
und die vögel sangen
während die babij jar
im blute ertrank




© Moonlight 2012

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Kommentare zu diesem Text

wa Bash (47)
(04.02.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AZU20 meinte dazu am 04.02.12:
Stimmt. LG

 moonlighting antwortete darauf am 05.02.12:
Danke wa Bash.

Danke AZU20.

LG
Moonlight

 ViktorVanHynthersin (04.02.12)
Liebes moonlighting,
Du führst das Vermächtnis von Jewgeni Jewtuschenko, dem Komponisten Dmitri Schostakowitsch, von Ilja Ehrenburg und anderen weiter, lässt die Geschichte nicht Geschichte sein, erinnerst und mahnst. Hut ab, gelungen!!
Herzliche Grüße
Viktor

 moonlighting schrieb daraufhin am 05.02.12:
Vielen Dank Viktor.

LG
Moonlight

 irakulani (04.02.12)
„Um das Geschrei zu übertönen, flog ein Flugzeug über die Schlucht, Musik ertönte. Es schossen mehrere Gruppen des Sonderkommandos 4a, wobei sich die Einheiten jeweils nach einigen Stunden ablösten. Am 29. und 30. September 1941 sind nach offiziellen Berichten der Einsatzgruppe 33.771 Juden ermordet worden. Eine Pioniereinheit der Wehrmacht sprengte den Grubenrand ab, um das riesige Grab zu schließen. Die Erde bewegte sich noch an einigen Stellen tagelang, weil nicht alle Juden tot waren, als die Erdmassen sie begruben.“ *

Ein Geschehen – noch immer unfassbar ! Babij Jar

Liebe moonlighting, mit deinem Gedicht hast du ein grandioses Mahnmal gesetzt!

L.G.
Ira

* VON KLAUS WOLSCHNER, TAZ v.09.10.10

 moonlighting äußerte darauf am 05.02.12:
Vielen Dank Ira für deinen Kommentar.


"Babij Jar diente bis August 1943 als Mordstätte; dann mussten jüdische KZ-Häftlinge die Leichen exhumieren und verbrennen, um die Spuren der Massenmorde zu verwischen."


LG
Moonlight

 EkkehartMittelberg (04.02.12)
Es ist ein Wagnis, über diese Thema zu schreiben. Dir ist es gelungen, sehr sogar.
LG
Ekki

 moonlighting ergänzte dazu am 05.02.12:
Vielen herzlichen Dank Ekki.

LG
Moonlight

 Didi.Costaire (04.02.12)
Ein Gedicht, das ein bedrückendes Gefühl zurücklässt.
LG, Dirk

 moonlighting meinte dazu am 05.02.12:
Vielen Dank Dirk.

LG
Moonlight

 FRP (04.02.12)
ich staune, und das gleich in-, nach-, und bei näherer Hinsicht.
Viele Grüße
r.

 moonlighting meinte dazu am 05.02.12:
....man kann zu tough shit auch tough bananas sagen....

Liebe Grüße
Moonlight

 FRP meinte dazu am 06.02.12:
"all`s well when end`s well" (Wellington at Waterloo)

 moonlighting meinte dazu am 06.02.12:
et kütt, wie et kütt!
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