Nun hat man nach intensiver Gottsuche bekehrt und tatsächlich erlebt, dass etwas Grundlegendes geschehen ist und die Gnade Gottes erkennbar im Leben fließt. Dies ist, wie ich aus eigenem Erleben zu berichten weiß, wirklich eine überwältigende Erfahrung. Endlich hat man den Sinn im Leben gefunden, nachdem vielleicht schon so lange gesucht hatte. Aber was nun? Wie nun unter diesem neuen Vorzeichen weiterleben?
Da gibt es kein Patentrezept. Aber klar sollte sein, dass man sich natürlich an den moralischen Werten des Neuen Testamentes orientieren sollte. Ein Christ, der beispielsweise weiter ins Bordell geht oder lügt und betrügt, wäre damit sicherlich nicht in Einklang zu bringen.
Aber es wäre ein Missverständnis zu glauben, dass das Halten der göttlichen Gebote den Kern des christlichen Glaubens ausmachen würde. Es geht um weit mehr als das! Es geht im Wesentlichen darum, sich vertrauensvoll auf den Weg einzulassen, der einem gezeigt wird. Man hat ja bei der Bekehrung Jesus sein Leben übergeben, was die grundsätzliche Bereitschaft bedeutet, sich fortan durch seinen Geist führen und lenken zu lassen.
Dies bedeutet eigene Pläne, Ziel und Wünsche letztlich dem Willen Gottes unterzuordnen.
Ich kann mir vorstellen, dass dieser zweite Aspekt der Nachfolge Jesu so manchen zurückschrecken lässt. Die Regie im Leben Gott überlassen und nicht mehr der Schmied des eigenen Glückes zu sollen. Was zum Beispiel, wenn jemand von Frau, Kindern und einem gutbezahlten Beruf träumt und Jesus ihm zeigt, dass er solo bleiben und als Missionar nach Borneo gehen soll?
Ein konstruiertes Beispiel, aber ähnliche Dinge sind schon vorgekommen!
Persönlich hatte ich mit dieser Unterordnung unter die Führung Gottes nie so ein großes Problem. Meine Versuche als Glücksschmied haben sich vor meiner Bekehrung als nicht besonders erfolgreich erwiesen. Mich zuletzt sogar in des Teufels Küche gebracht hat.1 So war ich wirklich froh, mich fortan der göttlichen Führung überlassen zu können. Er wird schon wissen, was der richtige Weg für mich ist, ist bis heute meine feste Überzeugung geblieben.
Ich kann wirklich bezeugen, dass ich bis hierher einen recht abenteuerlichen und wundersamen Weg geführt worden bin und es niemals bedauert habe mich auf diesen nicht immer einfachen Weg eingelassen zu haben.