Begründeter Verdacht, ernsthafte Gottsuche und eine entschiedene Bekehrung führen zur Neugeburt
Essay
von Bluebird
Kommentare zu diesem Text
Hallo
Ich suchte Gott im Bett,
das war sehr nett.
Abrakadabra, daraus wurd'
'ne Neugeburt.
Sorry, ich hoffe, der liebe Gott gab dir auch Humor.
LG Tula
Ich suchte Gott im Bett,
das war sehr nett.
Abrakadabra, daraus wurd'
'ne Neugeburt.
Sorry, ich hoffe, der liebe Gott gab dir auch Humor.
LG Tula
Die Aussage, daß Gott sich bei "ernsthafter Gottsuche" auch zuverlässig meldet, ist nicht überprüfbar, weil "ernsthaft" nicht definiert ist. So kann man bei "kein Anschluß unter dieser Nummer" immer behaupten, die Suche sei halt nicht ernsthaft gewesen.
Ich hatte dir übrigens schon vor längerer Zeit ein Gegenbeispiel genannt, worauf es dann keine Antwort von dir gab.
Gott weiß anscheinend ebensogut wie seine Jünger, wann man klugerweise besser schweigt.
Ich hatte dir übrigens schon vor längerer Zeit ein Gegenbeispiel genannt, worauf es dann keine Antwort von dir gab.
Gott weiß anscheinend ebensogut wie seine Jünger, wann man klugerweise besser schweigt.
Was ernsthaft und was halbherzig ist, weiß jeder wohl am besten selber. Letzteres ist jedenfalls kaum zielführend!
Dann müssen wir Leute suchen, die sich subjektiv ernsthaft bemüht haben: da darfst du mich dann dazuzählen.
Ich kannte ja diese Verheißung: "Bittet, und ihr werdet erlangen, suchet, und ihr werdet finden ..."
Was du jetzt nicht mehr sagen kannst: Dann hast du dich eben nicht ernsthaft genug bemüht.
Ich kannte ja diese Verheißung: "Bittet, und ihr werdet erlangen, suchet, und ihr werdet finden ..."
Was du jetzt nicht mehr sagen kannst: Dann hast du dich eben nicht ernsthaft genug bemüht.
Ich hatte ja um entsprechende Rückmeldungen gebeten und nehme es erst einmal zur Kenntnis, dass du ernsthaft Gott gesucht und Ihn nicht gefunden hast.
Ich denke, dass das Thema der ernsthaften Gottsuche in den Fallbeispielen noch zur Sprache kommen wird.
Wenn ich an Luther denke:
Vielleicht muss die Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit und Verlorenheit genug Angst und Verzweiflung erzeugen, um Gott mit der nötigen Inbrunst/Demut suchen zu können ...
Ich denke, dass das Thema der ernsthaften Gottsuche in den Fallbeispielen noch zur Sprache kommen wird.
Wenn ich an Luther denke:
Vielleicht muss die Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit und Verlorenheit genug Angst und Verzweiflung erzeugen, um Gott mit der nötigen Inbrunst/Demut suchen zu können ...
Da gibt es ja auch noch den Zeitfaktor. Wer sich ernsthaft bemüht, wird einmal Gott finden, aber der Zeitpunkt ist unbekannt. Und was ist "ernsthaft"? Es ist der tiefe und ehrliche Wunsch, Gott zu finden. Eine solche Person agiert nicht nur mit dem Intellekt, sondern geht viele vorgeschlagene Wege, den immanenten und transzendenten Gott zu finden, manchmal auch Irrwege. Aber wer einzig und allein den Denkapparat bemüht, kommt zu dem Ergebnis, dass da nichts hinter den Erscheinungen steckt.
Ach so, irgendwann, nicht wenn man ihn braucht. Das hätte man mir als Kind sagen müssen.
Die Aussage, daß Gott sich bei "ernsthafter Gottsuche" auch zuverlässig meldet, ist nicht überprüfbar, weil "ernsthaft" nicht definiert ist. So kann man bei "kein Anschluß unter dieser Nummer" immer behaupten, die Suche sei halt nicht ernsthaft gewesen.
Dorothee Sölle suchte Gott ernsthaft und fand keinen. Ihre Theologie basierte auf einem atheistischen Dennoch und ihrer Auseinandersetzung mit Mystik. Biblizisten hätten ihr Christsein abgesprochen. Dass sich Gott immer offenbart, sucht man nur ernsthaft, ist bigotter Bullshit. Es lässt sich nicht einmal klar beantworten, ob es überhaupt erstrebenswert ist, "Gott", was auch immer das bedeutet, zu "begegnen". Interessant allemal.
Antwort geändert am 01.09.2022 um 15:03 Uhr
Erhielt heute zufällig ihre Autobiographie "Gegenwind", 1995. Ich habe leider nie bisher etwas von ihr gelesen. Völlig zu Unrecht, wie sich zeigt. Sie schreibt:
(S. 154)
Dorothee Sölle
Wenn ich mich frage, warum der archaische Schmerz der Geburt eine Bedeutung für mein Verhältnis zum Leben hat, was es eigentlich ist, das ich nicht missen will, obwohl es so weh tut, dann komme ich in ein theologisches Stammeln hinein, das für die lebendige Theologie heute charakteristisch ist. So viel weiß ich: Der Schmerz gehört zum Leben, weil er zur Liebe gehört. Einen schmerzfreien Gott kann ich mir nicht wünschen, ich könnte ihm nicht trauen. Das Bild des Lebens, das mir hilft, ist nicht der unverwundbare Siegfried, der im Blut des Drachen gebadet hat. Die Kultur, die ich suche, ist nicht die der Herrschaft und des Siegenmüssens, sondern eine des Mitleids. In sie könnte die christliche Religion einüben, weil sie ihre Intensität aus dem Schmerz gewinnt. Sie hat den tiefsten Schmerz als Schmerz der Geburt gedeutet.
Dorothee Sölle
Antwort geändert am 01.09.2022 um 19:38 Uhr