Die Liebe zum Tier im Hund (Roman/Auszug 7)

Text

von  alter79

Ja, Bubi – direkt hinter dem Tor - ich höre ihn winseln. Klar, viel zu lange haben wir uns nicht gesehen – dann springt er wie irre an mir hoch. Jault. Schlackert den Schädel, dass der Speichel fliegt. Rollt sich auf den Rücken. Windet sich - alle 4 hoch - im schieren Vergnügen. Während ich neben ihm knie, ihn streichele, hinter den Ohren kratze. Mit ihm spreche. Er meine Hände leckt... meine Tränen. Und ich seine. Die Freude mit ihm teile - wieder da zu sein. Ein Zuhause zu haben. Eine Frau, - die ein Kind erwartet. Einen Bruder. - Das neulich gekaufte Haus. Eine Villa in Berlin- Dahlem, direkt am Grunewald. Dicht an der Havel. Auf reichlich Quadratmetern; ich weiß gar nicht wie viele. Die hoch umzäunt, mit rotierenden Basecape- Kameras ausgestattet, die den Garten überwachen. Die Mauern. Das Tor. Alle Gebäude. Zudem erwartet mich Severine. Die Freundin meines Bruders Dag; Tochter eines ehemaligen OAS- Kämpfers, - die in diversen Kampfsportarten ausgebildete ist. Eine schlanke Brünette. Die schwarzen Haare zum Zopf geflochten. Die mich links/rechts küsst - aber wenig spricht, wie Dag mir schon sagte. Die nach Paco Rabanne ’One Millon Absolutely Gold’ duftet. Bequemes aus Jil Sanders ’Fashion’ Kollektion trägt. ’Paul Green’ Slipper. Und mir sehr sympathisch erscheint. Nicht deswegen stelle ich sie mir nackt vor, - ihre Brüste, ihr Loch... Doch ich stoppe, gehe nicht weiter über die Brücke. Nicht heute. Denn ich stelle sie mir IMMER ALLE nackt vor. Dich da. Und den. Jetzt sie. Und die. Ihre Brüste. Löcher. Schwänze. Säcke. Ärsche. Weil es als professionelle Dèformation zum Geschäft gehört, wie mein Abonnement aufs Schattenreich.

„Das Mobiliar hat Doro übrigens komplett im Alleingang ausgesucht“, lacht Dag. „Und ich kann dir sagen, sie hat Geschmack, - was Severine?“
„Très chic!“ lächelt Severine, formt ein Herz mit den Fingern. Und hat eins in den grünen Augen leuchten, wie ich sehen kann.


„Sie mag Doro sehr“, sagt Dag. „Die Beiden haben sich gleich bei der ersten Begegnung gemocht. - Und Severine freut sich auf euer Kind ...“
„Hat sie keine?“
„Nicht mehr. – Doch das ist eine lange Geschichte.“

Dann ist Nacht. Nachmittags um 3. Und ich bin am schmutzigsten Ort der Welt. Bei mir. Im Knast. Wo niemand normales Leben vermutet. Dasein auf Sparflamme. Nur von Gedanken gesteuert. Sehnsüchten. Vergangenheit-en - im Zeitraffer. Tage. Monate. Jahre. Wenn man sich selbst abdreht. Energie spart. Möglichst alle Prozesse und Programme gedrosselt fährt. Den Moloch als Bodensatz. PC im Ruhezustand. Mit der Dauerberieselung: Kaufen sie! Finden sie die besten Reiseangebote! Und ich grundsätzlich Ja sage. Weil das Angebot stimmt und ich keine andere Wahl habe. Nur mich - du dich. Den ersten Satz und den letzten. Mein Wort gegen deins. Begreiflicherweise. Weil: Die Welt ist aus Dreck gemacht; und ich weiß, wer du bist. Oder hier: Regenwahrscheinlichkeit 100% = es wird ein scheiß- Tag morgen!



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (29.12.22, 13:59)
Das ist mir persönlich zu eklig.

 alter79 meinte dazu am 29.12.22 um 15:01:
bleib von literatur weg + geh polz- futtboll *g

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 29.12.22 um 15:58:
Geht' s noch?

 alter79 schrieb daraufhin am 30.12.22 um 08:45:
hast du die pellet- sack- preise im kopf?

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 30.12.22 um 09:50:
Hast du die angemessenen Umgangsformen im Kopf ???
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