von - keinverlag.de - Lesern werden längere Texte kaum gelesen?!
Dialog zum Thema Abendstimmung
von alter79
Als sie am Platz sind, lässt er sie 200 Meter vor dem Haus raus, putz mit Spucke die doppelte dreifach Leica- Linse des neuen 7Plus, schießt probehalber 2 Selfies und geht den beiden ohne Eile hinterher: ’Sollen sie mich doch hassen, solange sie mich fürchten’ spielt ’sein’ iPhone.
Während er ’das Geschehen Doro’ mit ruhiger Hand filmt, raucht er Hanf Natur, hat geil Ravels Bolero auf den Ohren - und es kommt ihm 2 Mal Bittergalle in die seidene Prada- Unterhose, - die er später seiner Sammlung ’Lauter geile Sachen’ zufügt. Wie auch die Tatsache, dass Stormi - nach alter Jägerart - Body den Hals durchschneidet, während sie am 5 Kilometer entfernten Friedwald das Auto wechseln; und die Kamera läuft.
Ja, all das giftige Getier könne ihn einst stechen, weiß er. Und wird tatsächlich Tage später als Besitzer pornographischen (Kinder-) Materials angeklagt; - mit kompletter Hausdurchsuchung und so. Und ahnt seinen Bruder hinter der Sache, wie der ihn seinerseits hinter der Vergewaltigung seiner Frau vermutet. Im Übrigen sind sie in seinem Auto fündig geworden. „Nein, das ist nicht meins! - Das Fickzeug hat Mona liegen lassen!“
Und so ist es dann auch. Und dafür fängt sich Mona zwei blaue Augen. Den Rest haben dicke Samtvorhänge ausgesperrt. Das Bellen, das Hupen, die Schreie von ihr - wenn Gruber ihr im Flatrate- Fick in die Brust beißt, in den Oberschenkel, in die Scham und dabei ’Fotzenmenü!’ brüllt, als hätte er sie nicht mehr alle; - und der hat sie auch längst nicht mehr alle, wenn er das Schnauben von wilden Pferden imitiert und Mona mit einem Schlag an die Schläfe in einen tiefen Schlaf bringt. In diesem Sommer, - als in ihm die Winterwälder neu erblühten - und er in ihrem Hintern die Welt bereist, - während sie gezwungenermaßen ihre Luke dicht macht und niemand in der Whats- App- Gruppe- Gruber Anstoß nimmt weil auch de Sade, wie Bataille sagt, die wahre menschliche Natur erkannt und darstellend ausgehalten habe. Und genau das glauben Grubers Anhänger. Und es kommt schlimmer. O-Ton Gruber: ’Als ich geboren wurde war Krieg. Und als der Krieg aus war lebte ich den Krieg. Denn das Leben bekommt man ohne Krieg nicht hin. Der Rest ist Kunst an Seele, Geist und Körper, - bin ich!’ Ja, das ist Er, in einem Schutzraum knapp unter der Ebene menschlichen Bewusstseins. Ein Typ aus zweiter Hand, dem man, wenn er nachts über den Alexanderplatz gehen würde nieder- prügeln möchte und mit dem Kopf aufs Pflaster knallen bis er Mausetot ist.
„Hast du sie auch geknallt?“, fragt Eddy.
„Nein! – Body war wie ein Tier, den habe ich von der Alten kaum runter bekommen!“
„Das ist gut so, denn ich brauche dich noch!“
„Wozu?“
„Für die Familie...“
„Eigentlich war doch mein Abgang nach Brasilien angesagt“, nörgelt Stormi.
„Später – Und ich verdopple deswegen deinen Einsatz!“
„Du bist der Boss.“
„Kann man so sagen...“
Siehe: denn da ist nichts von Schuld oder von warum/was, oder von irgendwelchen Details der Tat bei Eddy. Da ist die Tat als ein Bild, das man bestenfalls ins Museum hängt; doch auch daran denkt er natürlich überhaupt nicht.
Eddy ist ’einfach’ ein Typ, der sich nichts wegnehmen lässt! Und wenn jemand es versucht (egal um was es sich handelt), beißt er unkontrolliert um sich. Vergewaltigt. Raubt. Mordet. Tötet aus Instinkt. Um zu überleben. Um seinen Herzschlag zu spüren. Den Puls. Das Blut. Den Schwanz, sei der auch noch so mickrig; - denn er hat sexuelle Bedürfen -, die weiter gehen als Hoden und Penis, oder was sich manche Loser so einreden, - diese Idioten, lacht er unfroh über Leute, die mit ihrer ’Finger weg!’ Einseitigkeit zwischen allen Stühlen hocken.
Und darauf gönnt er sich eine 100% Tätowierung ’Filthy Few’. Denn es wird, genau wie der Tanz im Nebel der Zeit mit Brahms Sonate für Klavier und Violoncello e‐Moll op. 38, die er ab 200 Sachen aufwärts freihändig im Auto hört. Dabei blickt er den Spiegel und merkt, wie die Kraft des Verderbens greller wird. Glasklar und schnörkellos. Wie eine höhere Macht ihm befiehlt die Hände vom Lenkrad zu nehmen und Vollgas zu geben: ’Nun mach schon!’ Mitten hinein in Brahms Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello a‐Moll op. 114. Hin zu Konfettischnitzel in Gold an der Autobahnbrücke: Yes We Can!,
kommt es ihm kurz vor der Wand mit dem roten Engel daran in die Faust; doch er chrasht nicht, einzig 3 Tauben fliegen hoch.
Bild 41
7 von 7 Abenden der Woche sind genauso: Ich lege mich zur Nacht hin und bevor ich einschlafe denke ich, der Tag war ein Albtraum. Und wenn ich dann morgens aufwache ... ist der Albtraum immer noch da; die anderen Nächte schlafe ich überhaupt nicht. Da fantasiere ich einfach nur so vor mich hin. Und das ist auch nicht besser...